Still wie eine Maus: Russisches U-Boot „Schwarzes Loch“ taucht in chinesischem Hafen auf

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Eine russische Marinegruppe ist am 9. Dezember in China eingefahren (Archiv). © Uncredited/Russian Defense Ministry Press S/AP/dpa

In einem chinesischen Hafen ist abermals eine russische Marinegruppe aufgetaucht. Das chinesische Militärpersonal stand sogar zur Begrüßung am Pier.

Qingdao – Die russisch-chinesischen Beziehungen sind eng. Der bilaterale Handel hat im vergangenen Jahr zugenommen. Es gab schon gemeinsame Militärübungen. Nun sendet China erneut ein deutliches Signal für die Zusammenarbeit mit Russland: Am Montag (9. Dezember) traf eine russische Marinegruppe, angeführt von einem bewaffneten U-Boot, in China ein.

Die russische Botschaft in China veröffentlichte auf der Nachrichtenplattform Telegram Bilder, die die Ankunft der Schiffe dokumentieren. Chinesisches Militärpersonal stand in Formation am Pier, um die russischen Schiffe zu begrüßen.

Russland sendet Marinegruppe nach China: „Geschäftsbesuch im Hafen der chinesischen Stadt Qingdau“

Zu den Bildern schrieb die Botschaft, dass „eine Schiffsabteilung der Pazifikflotte der russischen Marine, bestehend aus dem U-Boot Ufa und dem Schlepper Alatau, einen Geschäftsbesuch im Hafen der chinesischen Stadt Qingdau“ gemacht habe. Der Besuch erfolge „im Rahmen der Erfüllung der Aufgaben einer Fernreise“. Zudem hieß es, der Führungsstab der russischen Marineeinheit würde sich mit Vertretern des Kommandos des Marinestützpunkts der chinesischen Nordflotte treffen.

Schon am 5. Dezember gab es Berichte von russischen Kriegsschiffen, die im Rahmen eines Einsatzes im asiatisch-pazifischen Raum in dem chinesischen Hafen eingetroffen waren. Drei Korvetten und ein Versorgungsschiff waren in Qingdao eingetroffen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium des Landes.

Auch Japan meldete, dass ein U-Boot und ein Rettungsschlepper Russlands am 3. Dezember in den Gewässern zwischen zwei südwestlichen Inseln des Landes in der Philippinensee nordwärts fuhren, berichtete Newsweek. Dabei könnte es sich um dasselbe russische U-Boot handeln.

Bedenken wegen Russland-China-Zusammenarbeit: Russische U-Boot-Technologie für China

Ende November hatte der US-Navy Admiral Samuel Paparo eine Reihe von Warnungen vor China geäußert. Während des Halifax International Security Forums äußerte er insbesondere große Bedenken darüber, wie Russland Peking dabei helfen könnte, die US-Marinedominanz zu verringern. „Ich erwarte, dass Russland der Volksrepublik China U-Boot-Technologie zur Verfügung stellt, die das Potenzial hat, die amerikanische Unterwasserdominanz über die Volksrepublik China zu beenden“, sagte Paparo.

Mit dem russischen U-Boot-Besuch könnte dieser Stein ins Rollen gebracht worden sein. Wie die russische Botschaft in China auf Telegram erklärte, sei das U-Boot Ufa das vierte von sechs U-Booten des Projekts 636.3, die für die russische Pazifikflotte gebaut wurden. Das U-Boot werde „Schwarzes Loch“ genannt, weil es dank seines neuen Antriebssystems „fast geräuschlos“ sei. (lw)

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