„Plan für Ende“ des Ukraine-Kriegs: Radikale Wende in Putins Staats-TV – „klares Signal“

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Vor dem Treffen von Putin und Trump ändert Russlands Staats-TV plötzlich radikal die Berichterstattung. Ein Ende des Ukraine-Kriegs scheint möglich.

Moskau – Russlands Staats-TV ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs für dramatische Eskalationen bekannt. So wurde nicht nur einmal mit Atombomben auf westliche Städte wie London oder Berlin gedroht. Umso erstaunlicher erscheint nun eine Sendung vom Sonntagabend.

Trump und Putin sprechen zum Ende des Ukraine-Kriegs. Russlands Staats-TV ändert seine Leitlinie.
Trump und Putin sprechen zum Ende des Ukraine-Kriegs. Russlands Staats-TV ändert seine Leitlinie. © Screenshot: yapolitic.ru

„Jetzt ein Bericht über den Plan zur Beendigung der speziellen Militäroperation.“ Mit diesen Worten meldete sich am Sonntagabend die Wochennachrichten „Vesti Nedeli“ laut Corriere zu Wort. Russlands wichtigste Nachrichtensendung widmete ihren Hauptbericht einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs. Und das kurz vor dem brisanten Treffen von Donald Trump mit Wladimir Putin in Alaska. Eine drastische Wende in der Art der Berichterstattung über den Krieg.

Ende des Ukraine-Kriegs nach Putin-Trump-Gipfel? Russlands Staats-TV mit radikaler Wende

Noch interessanter wird der Bericht durch den Sprecher der Sendung: Als Moderator führte Jewgeni Popow durch die Sendung, die keinen festen Gastgeber hat. Popow ist regelmäßiger Moderator der populären Nachrichtensendung „Sechzig Minuten“. Vielmehr ist er aber auch Parlamentsabgeordneter von Putins Partei Einiges Russland. Das verleiht dem Bericht weiteres Gewicht.

Etliche Beobachter schreckten bei der Sendung fast schon hoch. „Das ist eigentlich ein klares Signal an die gesamte russische Medienmaschinerie“, kommentierte etwa der ehemalige außenpolitische Berater von Putin, Sergej Markow, via Telegram. Er ist sich sicher, dass Themenwahl, Formulierung und Moderator-Wahl „sicherlich sorgfältig überlegt und mit den zuständigen Behörden abgestimmt“ worden seien.

Doch die Wende in der Medien-Strategie in Russland wird noch deutlicher. Putins Unterhändler und Beauftragter für außenwirtschaftliche Zusammenarbeit, der ebenfalls zu Trump nach Alaska reisen wird, schrieb fast zeitgleich mit der Sendung via X: „Neokonservative und andere Kriegstreiber werden am 15. August 2025 nicht lächeln. Der Dialog zwischen Putin und Trump wird Hoffnung, Frieden und globale Sicherheit bringen.“

Im Vergleich zu Dmitri Medwedews Gepolter gegen Trump und fast tägliche atomare Drohgebärden gegenüber dem Westen in Russlands Medien, zeichnet sich hier also kurz vor dem Trump-Putin-Gipfel eine dramatische Wende ab. Zuvor war vermehrt von Kriegserfolgen berichtet worden. Ein Ende des Ukraine-Kriegs hätte aus dieser Sicht kaum Sinn ergeben.

Russlands Medien sind großteils direkt gesteuert von Wladimir Putins Politik. Das wird auch durch den Moderator der Nachrichtensendung einmal mehr deutlich. Es wirkt wie ein Leitartikel für alle übrigen russischen Medien, dieser Stoßrichtung nun zu folgen. Die Wende könnte ein Anzeichen dafür sein, dass Putin bei Trump tatsächlich bereit ist, über ein Ende des Krieges zu sprechen. Dies war bislang nicht der Fall. Putin ließ nicht von seinen maximalistischen Forderungen ab.

Ende des Ukraine-Kriegs? Putins Staats-TV lässt sich Hintertür offen – und hat schon einen Schuldigen

Doch auch falls die Verhandlungen scheitern, bietet die neue Medien-Strategie für Putin im eigenen Land eine Option: Er kann sich für seinen Willen zum Frieden feiern lassen. Den schwarzen Peter über das Scheitern von Gesprächen kann man dann jemand anderem zuschieben.

In Russland hat man da die Schuldigen laut Corriere bereits ausgemacht: Europa und die Ukraine. Sie werden etwa schon jetzt in der regierungsnahen Tageszeitung Iswestija als mögliche Saboteure der großen Friedenslösung des russischen Präsidenten dargestellt.

Zeitgleich warnt eine Diplomaten-Legende aus den USA Trump vor einem schweren Fehler gegenüber Putin.

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