„Sehr großes Schadensbild“: Wie schnell geht‘s jetzt mit Sanierung der Sonnenstraße?

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Das wäre Bauabschnitt 1 von Variante 1: Die roten Kreuze symbolisieren die Bäume, die gefällt werden müsssen. Zwischen Gümbel- und Pestalozzistraße ist die „Gehwegnase“ im Plan dargestellt. © Repro: Jepsen

Die Sonnenstraße soll saniert werden, da ist sich der Peißenberger Marktrat einig. Auch gibt es eine klare Präferenz für eine Planungsvariante mit durchgängiger Asphaltierung. Diskussionsbedarf herrscht aber noch über die zeitliche Umsetzung.

Der gepflasterte Abschnitt der Sonnenstraße zwischen den Einmündungen zur Pestalozzistraße bzw. Kolpingstraße ist schon seit Jahren ein Sorgenkind der Marktgemeinde. Die Fahrbahn gleicht einer Buckelpiste und wird ob des mangelhaften Zustands ihrem Status als wichtige Verbindungsachse zwischen Schongauer- und Wörther Straße nur noch unzureichend gerecht. Franz Albrecht vom Planungsbüro Neudert aus Herrsching sprach in der jüngsten Bauausschusssitzung von „massiven Spurrillenbildungen“ und einem „sehr großen Schadensbild“. Der Untergrund sei extrem inhomogen und nicht tragfähig. Auch an den Entwässerungsleitungen scheine „etwas nicht zu stimmen“.

Zwei Sanierungsvarianten für die Sonnenstraße

Das Planungsbüro hat nun zwei Sanierungsvarianten ausgearbeitet. Beide Entwürfe, so führte Bürgermeister Frank Zellner (CSU) in das Thema im Ausschuss ein, seien „gut gelungen“, weil sie die Kriterien zur geforderten Asphaltlösung und bezüglich von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung erfüllen würden. Der vorberatende Bauausschuss sprach sich in seiner Beschlussempfehlung an den Marktrat für „Variante 1“ aus – ergänzt durch farblich abgehobene Asphaltabschnitte zur optischen Quertrennung der Fahrbahn. Selbige wären in „Variante 2“ als Pflasterlösung vorgeschlagen gewesen, doch beim Stichwort „Pflaster“ reagieren die Markträte aufgrund der negativen Erfahrungen an der Sonnenstraße mittlerweile allergisch.

Bäume entlang der Realschule müssen für die Sanierung gefällt werden

Die weiteren Unterschiede in den Planentwürfen: Nach Variante 1 erhält der Straßenübergang auf Höhe der Pestalozzistraße eine barrierefreie Querungshilfe in Form einer fahrbahnverengenden „Gehwegnase“. In Variante 2 wäre die Fahrbahnverengung nach der Einmündung zur Gümbelstraße vorgesehen. Die Pkw-Stellplätze sind jeweils mit wasserdurchlässigem Belag geplant und der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen ist mit taktiler Wegführung konzipiert. Ein Wehrmutstropfen: Die straßenbegleitenden Bäume entlang der Realschule müssen gefällt werden, da sie durch die Sanierungsarbeiten an der Fahrbahn im Wurzelwerk geschädigt werden würden. Allerdings soll es Ersatzpflanzungen geben.

Ein Kriterium für die Ausschussmitglieder waren wohl auch die Kosten. Mit einem Gesamtbudget von knapp 600.000 Euro ist Variante 1 rund 40.000 Euro billiger. Die Sanierungskosten wird die Gemeinde komplett selber tragen müssen. „Der momentane Stand ist, dass wir keinerlei Förderung bekommen“, so Zellner.

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Hauptarbeiten sind nur in den Sommerferien möglich

Die Rathausverwaltung liebäugelt auch deshalb damit, die Sanierungskosten auf zwei Bauabschnitte (geteilt in die Bereiche zwischen Barbarahof und Wörther-Kirch-Straße sowie Wörther-Kirch-Straße und Kolpingstraße) respektive zwei Haushaltsjahre zu verteilen. Zudem hieß es, dass die Hauptarbeiten nur in den Sommerferien über die Bühne gehen könnten, weil der Schulverkehr sichergestellt werden müsse. Eine Vollsperrung des kompletten Straßenabschnitts scheide wegen des ÖPNV auf der zentralen Verkehrsachse ohnehin aus. Die Wörther-Kirchstraße müsse als Zugangsroute erhalten bleiben.

Das wäre der zweite Bauabschnitt von Variante 1.
Das wäre der zweite Bauabschnitt von Variante 1.       © Repro: jep

Doch eine Aufteilung in zwei Bauabschnitte wurde im Ausschuss kritisch beurteilt – vor allem von Stefan Rießenberger (Bürgervereinigung): Schon wegen wiederkehrenden Verkehrsbehinderungen und der bautechnischen Organisation (Stichwort: „doppelte Baustelleneinrichtung“) sei es geboten, die Sanierung in einem Rutsch durchzuziehen: „Eine Vollsperrung muss doch möglich sein“, so Rießenberger. Der Ausschuss votierte schließlich dafür, die Sanierung 2025 „so schnell und effektiv wie möglich“ in einem Aufwasch durchzuziehen – „wenn es technisch möglich und finanzierbar ist“, wie Zellner einschränkend betonte. Das letzte Wort hat nun der Marktrat.  

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