Heiliggeist-Spital Schongau: Beträge für Heimbewohner erhöht

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Das Heiliggeist-Spital Schongau ist ein recht großzügiger Komplex an der Karmeliterstraße in der Altstadt. Vorne das Seniorenheim. © Hans-Helmut Herold

Rund 200 Euro im Monat müssen Heimbewohner der Pflegestufen 2 bis 5 im Heiliggeist-Spital Schongau ab September mehr bezahlen. Eine Entwicklung, die man bedauere, die aber auch Sicherheit schaffe.

Erneut kommt es auch beim Heiliggeist-Spital Schongau zu einer Erhöhung für die Bewohner, wie sich jüngst im Stadtrat zeigte, als die Ergebnisse der Pflegesatzverhandlungen vorgestellt wurden. Ab dem Zeitraum 1. September dieses Jahres bis einschließlich 31. August 2026 erhöhen sich die Sätze um 5,61 Prozent. Der Stadtrat hat dieses Verhandlungsergebnis zwischen den Kostenträgern, den Pflegekassenverbänden und dem Bezirk Oberbayern in seiner jüngsten Sitzung auch einstimmig so beschlossen.

Begründet wird die Erhöhung durch den Tarifabschluss im TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst), der bei einem Plus von 5,8 Prozent liegt. Auch habe es in der Schongauer Einrichtung Kostensteigerungen im Bereich Energie, der Wäscherei und der Reinigung gegeben, wodurch Mehrausgaben entstünden. Dem sei von den Kostenträgern Rechnung getragen worden, so Heimleiter Christian Osterried in der Sitzung. Gleichwohl bedeute das eine zusätzliche Belastung für die Bewohner im Bereich von rund 200 Euro im Pflegegrad zwei bis fünf.

„Das ist erheblich, die Kostenspirale geht immer mehr nach oben, aber das können wir hier in Schongau nicht stoppen“, betonte Osterried. Insgesamt könne man nun über 260 000 Euro zusätzlich aus den Erlösverhandlungen verfügen, „das lässt uns wirtschaftlich gut arbeiten“, so seine Einschätzung.

„Jahresabschluss 2024“ für die Heiliggeist-Spitalstiftung

Im nächsten Tagesordnungspunkt wurde im Stadtrat in aller Kürze das Thema „Jahresabschluss 2024“ für die Heiliggeist-Spitalstiftung gestreift. Das Alten- und Pflegeheim könne erstmals mit einem Gewinn von rund 231 000 Euro abschließen, die übrigen Stiftungseinrichtungen lieferten vergleichbare positive Ergebnisse. Das Heiliggeist-Spital ist offenbar voll ausgelastet. Wie Osterried zusammenfasste, kamen auf die 101 Plätze des Seniorenheims im vergangenen Jahr 100,45 Bewohner. „Wir haben Personal gewonnen, sodass wir alle Plätze voll belegen konnten, berichtet Osterried dem Stadtratsgremium. Dafür würden alle das ganze Jahr über entsprechend die Ärmel hochkrempeln, „rödeln“ nannte es Osterried.

Kornelia Funke interessierte sich noch dafür, wie denn der Bereich Betreutes Wohnen ausgelastet sei. Die sechs Appartements voll zu bekommen, ist erwartungsgemäß kein Problem: Einen Wechsel habe es ins Pflegeheim gegeben. „Es gab keine Lücken, wir haben 100 Prozent Einnahmen, es ist ein Selbstläufer“, so Osterried.

Osterried seit zehn Jahren Heimleiter

Die Zahlen seien geprüft und die Richtigkeit der Jahresrechnung festgestellt worden, betonte Daniela Puzzovio. Durch den kleinen Gewinnvortrag sei man auf der sicheren Seite. „Wir haben ein kleines Polster, aber wir haben ja auch viel vor“, verwies die Vizebürgermeisterin darauf, dass neben der PV-Anlage in diesem Jahr im kommenden Jahr eine umfassende Sanierung der Oberlichter anstehe, wie zuletzt im Stiftungssenatsausschuss besprochen worden war (wir berichteten). Rund 800 000 Euro sind hierfür angesetzt, nun geht es in die Planungen. Osterried hatte berichtet, dass das zweite Obergeschoss des Altenheims zeitweise eigentlich unbewohnbar sei bei Temperaturen von 30 Grad und mehr.

Bürgermeister Falk Sluyterman bedankte sich beim Einrichtungsleiter. Christian Osterried sei nun seit fast zehn Jahren Heimleiter. „Es sah nicht gut aus, als er kam“, erinnerte Sluyterman an die Zeit zurück, in der Günther Scherer für kurze Zeit als Interims-Heimleiter eingesetzt war, um das Haus zu stabilisieren, bis Osterried sich als Nachfolger für den erkrankten Schongauer Heimleiter beworben hatte. „Damals hieß es, wir steuern auf einen Eisberg zu, und der Dampfer lässt sich nicht mehr stoppen“, umschrieb Sluyterman die stürmisch und schwierigen Zeiten.

„Jetzt bin ich froh, dass wir die Möglichkeit haben, ein bisschen vor der Welle zu schwimmen“, so Sluyterman. Die Stadt bekäme nur positive Rückmeldungen. Der Rathauschef dankte Osterried dafür, dass er das Schiff als Kapitän so gut steuere.

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