Sanierung der Kläranlage in Bayrischzell: Kosten von rund 6,3 Millionen Euro
Die Gemeinde Bayrischzell plant eine umfassende Sanierung ihrer Kläranlage, um Betriebssicherheit und Umweltstandards langfristig zu gewährleisten. Die Maßnahmen kosten rund 6,3 Millionen Euro.
Bayrischzell – Die Kläranlage der Gemeinde Bayrischzell muss umfassend saniert werden. In der jüngsten Bayrischzeller Gemeinderatssitzung stellte Josef Waldinger vom Ingenieurbüro Dippold und Gerold den Bauentwurf mit Kostenberechnung und Bauablauf vor.
Sanierung der Bayrischzeller Kläranlage: Kosten von rund 6,3 Millionen Euro
„Wir haben eine sehr umfangreiche, teure und aufwendige Sanierung vor uns“, sagte Bürgermeister Georg Kittenrainer. Die Betriebssicherheit sei nur mit einer grundlegend erneuerten Anlage auf Dauer zu gewährleisten. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf rund 6,3 Millionen Euro.
Eine Förderung von etwa 400.000 Euro über ein Förderprogramm ist grundsätzlich möglich. Ob die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, wird derzeit geprüft. Die Kosten müssen auf die Bürger umgelegt werden. Die Kläranlage wurde 1967 gebaut und 1982 erweitert. Sie erfüllt derzeit noch die gesetzlichen Anforderungen an die Abwasserreinigung, zeige aber erhebliche bauliche und technische Mängel.
Umfassende Sanierung für mehr Betriebssicherheit und Umweltstandards
Josef Waldinger erläuterte dem Gremium die bestehende Anlage und die geplanten Maßnahmen. Die Kläranlage besteht aus einer mechanischen Reinigungsstufe, einer zweistufigen biologischen Reinigungsanlage, Phosphatfällung, Kaltfaulung, Schlammspeicher und Schlammentwässerung. Im Betrieb gibt es zunehmend Probleme. Es fehlen Absturzsicherungen, viele Betonbauteile müssen saniert werden, und bei der Schlammentwässerung sowie am Emscherbecken ist ein Explosionsschutz notwendig.
Auch die Anlage für das Lagern und Umfüllen des Fällmittels entspricht nicht mehr den Vorgaben. Das Betriebsgebäude ist zu klein und nicht mehr zeitgemäß. Nach Prüfung mehrerer Varianten fiel die Entscheidung auf den Neubau einer Belebungsanlage im Durchlaufbetrieb.
Herausforderungen und geplante Maßnahmen
Geplant sind unter anderem eine neue Zulaufmessung, ein Rechen mit Sandwäscher, die Erhöhung des Sandfangs mit neuer Räumerbrücke, neue Belüftungstechnik, Aufstockung des Betriebsgebäudes, ein neues Kombibecken, eine Gebläsestation sowie der Bau einer sogenannten LAU-Anlage. Tropfkörper und Nachklärbecken sollen abgebrochen werden.
„Wir können da nicht mehr wegschauen. Wir müssen das jetzt angehen“, betonte Georg Kittenrainer. Die Sanierung sei unausweichlich, auch wenn sie für die Bürger mit hohen Kosten verbunden sei und keine direkte Verbesserung im Alltag bringe. Judith Weber
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