Miesbach sichert Marktplatz: Poller an Hauptzufahrten zum Schutz vor Anschlägen
Miesbach schützt Volksfestplatz und Marktplatz vor Anschlägen mit Leitplanken und Pollern. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 128.000 Euro.
Miesbach – Die Arbeiten an der Waitzinger Wiese sind abgeschlossen, die Stadt hat ihren Volksfestplatz auf drei Seiten mit Leitplanken geschützt. Mit diesem Ziel ist eine weitere Maßnahme geplant. Ebenfalls als Veranstaltungsort soll auch der Marktplatz geschützt werden. Das wird teurer.
Stadt Miesbach sichert den Marktplatz: Poller an Hauptzufahrten zum Schutz vor Anschlägen
Innerhalb weniger Tage waren die Leitplanken auf drei Seiten des Volksfestplatzes aufgebaut. Sie sollen vor Anschlägen mit Fahrzeugen schützen. „Die Stadt Miesbach ist als örtliche Sicherheitsbehörde zur Absicherung ihrer Veranstaltungen beziehungsweise Veranstaltungsplätze, zum Beispiel vor unbefugtem Befahren, zuständig“, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.
Die verweist auch auf ein Schreiben des Bayerischen Innenministeriums, das Kommunen auf die veränderte Sicherheitslage aufmerksam macht – unter anderem wegen der Vorkommnisse in München, Mannheim und Stuttgart. „Dadurch wurden die Gemeinden vom Ministerium nicht dazu verpflichtet Maßnahmen umzusetzen, jedoch explizit auf die Gefahrenlagen hingewiesen“, erklärt die Stadt Miesbach.
Zukunftspläne für den Marktplatz: Kostenintensive Absicherung mit fest verbauten Pollern
Sie habe beim Marktplatz ebenso wie beim Volksfestplatz für die Sicherheit „Sorge zu tragen“. Deshalb habe die Stadt „mehrere Möglichkeiten geprüft, welche Maßnahme umgesetzt und im Gebrauch am besten zu handhaben ist“. Geprüft wurden sowohl mobile als auch fest verbaute Zufahrtsschutzsysteme. Letztendlich beschloss der Stadtrat Mitte Mai, in nicht-öffentlicher Sitzung, „die Hauptzufahrten des Marktplatzes mit fest verbauten Pollern abzusichern“.
Als Vorteil der Poller sieht die Stadt, „dass das unbefugte Befahren verhindert wird, aber Rettungsfahrzeuge durch die schnelle Versenkbarkeit passieren können“. Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten für das System in Höhe von 128.000 Euro. Die Bauarbeiten werden, nach Lieferung des Systems, voraussichtlich im Spätsommer beginnen.
Konkret sollen die versenkbaren Poller an den offiziellen Marktplatz-Zufahrtsstraßen von Richtung evangelischer Kirche, im Süden zwischen Nicki´s Bastelecke und der Handyinsel sowie auf der Nordseite an beiden Seiten bei Wäsche Grabmaier eingebaut werden, „jeweils an den nach Spartenplänen günstigsten Stellen“, teilt die Stadt mit. Für die kleineren Zufahrten werde derzeit „ein Konzept entwickelt, in dem mehrere Ansätze geprüft werden, auch im Hinblick auf die Umsetzbarkeit“.
Viele Kommunen setzen auf schweres Gerät, um Veranstaltungen vor Anschlägen mit Fahrzeugen zu schützen. Sie lassen beispielsweise Schneepflüge, Lastwagen oder Busse in den Zufahrten zu Plätzen parken. Für Miesbach ist das keine Lösung, dagegen spreche die Umsetzbarkeit am Wochenmarkt. „Hier kann nicht gewährleistet werden, dass immer die nötigen Fahrzeuge mit Fahrern vor Ort sind“, erklärt die Stadt. Dies sei eine Option lediglich für einzelne Veranstaltungen, aber nicht für wöchentlich wiederkehrende.
Die Sicherung des Volksfestplatzes mit Leitplanken hat die Stadt rund 30.000 Euro gekostet.
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