„Er entfachte Begeisterung, die ansteckend war“: Trauer um ehemaligen Klosterdirektor

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Pater Herbert Bihlmayer ist im Alter von 89 Jahren verstorben. © SDB

Die Salesianer Don Boscos trauern um den ehemaligen Klosterdirektor Pater Herbert Bihlmayer. Er verstarb am Dienstag nach langer, schwerer Krankheit.

Benediktbeuern – Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos trauert um Pater Herbert Bihlmayer. Der einstige Provinzial der damaligen Süddeutschen Provinz, Direktor des Klosters Benediktbeuern und Mitbegründer des Aktionszentrums (AZ) sowie des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) starb nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 89 Jahren. Das gab die Ordensgemeinschaft am Dienstag bekannt. „Mit Herbert Bihlmayer verlieren wir einen engagierten und visionären Mitbruder, Priester und Pädagogen und eine prägende Persönlichkeit, deren Leben und Wirken tiefe Spuren hinterlassen haben“, heißt es in der Mitteilung.

Trauer um Pater Herbert Bihlmayer: Er prägte das Kloster Benediktbeuern

Bihlmayer wurde 1935 in Immenstadt geboren, schloss sich 1954 den Salesianern Don Boscos an und wurde 1964 zum Priester geweiht. „Von Beginn an zeichnete er sich durch eine tiefe Verbundenheit mit der Jugendarbeit aus“, heißt es in der Pressemitteilung. „Ein besonderes Augenmerk legte er dabei auf das Aktionszentrum Benediktbeuern, das er 1969 gemeinsam mit dem damaligen Provinzial Pater Franz Burger gründete und bis zu seiner Ernennung zum Direktor der Niederlassung Benediktbeuern 1985 leitete.“ Von 1973 bis 1980 war Bihlmayer zudem Seelsorger an den beiden Hochschulen im Kloster.

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1991 wurde Bihlmayer zum Provinzial der damaligen süddeutschen Provinz der Salesianer Don Boscos ernannt. „Er setzte sich mit Nachdruck für die Förderung benachteiligter Jugendlicher ein und initiierte zahlreiche Angebote, die bis heute Früchte tragen“, heißt es in der Mitteilung. Besonders hervorgehoben wird darin auch Bihlmayers Mitwirkung bei der Gründung des ZUK 1988.

Einsatz für die Interessen der Jugend

„Sein Einsatz für die Belange der Jugend und seine Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und zusammenzuführen, machten ihn zu einem geschätzten und geachteten Leiter“, schreibt die Pressestelle der Ordensgemeinschaft in ihrem Nachruf. So war Bihlmayer 2001 die treibende Kraft bei der Gründung des Don Bosco Stiftungszentrums, das eine langfristige und strukturelle Förderung der Projekte ermögliche. Unter Bihlmayers Führung wuchs das Zentrum auf über 200 treuhänderische Stiftungen an. „Allein im Jahr 2023 wurden daraus Erträge in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro an salesianische Kinder- und Jugendhilfeprojekte in Deutschland und weltweit ausgeschüttet“, ist der Mitteilung zu entnehmen. Seit 2017 war der Pater Ehrenvorsitzender des Stiftungszentrums.

Nach seiner zwölfjährigen Amtszeit als Provinzial übernahm Bihlmayer ab 2003 zahlreiche verantwortungsvolle Positionen innerhalb der Ordensgemeinschaft und darüber hinaus: Er war unter anderem Vorsitzender der damaligen Vereinigung der Deutschen Ordensoberen (VDO) und Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Katholischen Jugendsozialarbeit. Für seine Verdienste wurde Pater Bihlmayer mehrfach ausgezeichnet. 1997 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 2006 den Bayerischen Verdienstorden. Kardinal Friedrich Wetter ernannte ihn 1997 zum Erzbischöflichen Geistlichen Rat in Anerkennung seiner Verdienste um die Erzdiözese München und Freising.

„Sein tiefes Gottvertrauen, sein Humor und seine Entschlossenheit überzeugten“

Bihlmayers Engagement habe „das Leben zahlreicher Menschen nachhaltig geprägt“, heißt es in der Mitteilung. „In Gesprächen mit anderen entfachte er eine Begeisterung, die ansteckend wirkte. Sein tiefes Gottvertrauen, sein Humor und seine Entschlossenheit überzeugten.“ Die Ordensgemeinschaft hat ein digitales Kondolenzbuch eingerichtet: Auf der Seite www.donbosco.de/Pater-Herbert-Bihlmayer kann man seine Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen.

Das Begräbnis findet laut Mitteilung am Mittwoch, 4. September, statt. Nach dem Requiem um 14.30 Uhr in der Marienkirche erfolgt die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof. Trauergäste, insbesondere von außerhalb, werden gebeten, sich bei Direktor Pater Heinz Menz anzumelden, um die anschließende Verköstigung besser planen zu können: menz@donbosco.de.

Der Totenrosenkranz wird an folgenden Tagen im Loisachtal gebetet: am Montag, 2. September, um 19.30 Uhr in der Hauskapelle des Klosters Benediktbeuern und am Dienstag, 3. September, um 18.20 Uhr in der Marienkirche.

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