Sonnensegler umwerben Moorenweis

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Die regionale Bürgerenergiegenossenschaft Sonnensegler will den Umstieg auf erneuerbare Energien im Landkreis vorantreiben und möchte bei entsprechenden Projekten Partner der Kommunen sein - auch von Moorenweis. © ARCHIV

Die regionale Bürgerenergiegenossenschaft Sonnensegler will den Umstieg auf erneuerbare Energien im Landkreis vorantreiben und möchte bei entsprechenden Projekten Partner der Kommunen sein. Der Moorenweiser Gemeinderat ließ sich in einem Kurzvortrag die Unterstützungsmöglichkeiten erläutern. Das Echo war geteilt.

Moorenweis - Die regionale Bürgerenergiegenossenschaft Sonnensegler will den Umstieg auf erneuerbare Energien im Landkreis vorantreiben und möchte bei entsprechenden Projekten Partner der Kommunen sein. Der Moorenweiser Gemeinderat ließ sich in einem Kurzvortrag die Unterstützungsmöglichkeiten erläutern. Das Echo war geteilt.

Die Sonnensegler wollen Energieanlagen wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen planen, entwickeln, bauen und betreiben sowie den erzeugten Strom vermarkten. Bürger und Kommunen können sich beteiligen, indem sie bis zu 25 Genossenschaftsanteile à 600 Euro zeichnen. 440 Mitglieder haben das bis jetzt getan, erläuterte Guido Grotz.

Er ist Prokurist im ehrenamtlich arbeitenden Management-Team der Sonnensegler und warb dafür, dass auch Moorenweis Genossenschaftsmitglied wird – ebenso wie die Gemeinde Adelshofen. Dort hätten die Sonnensegler die kommunalen Dächer hinsichtlich ihres Potenzials für Dach-PV-Anlagen begutachtet und würden die Projektierung für ausgewählte Dächer übernehmen, so Grotz. Auch werde gemeinsam mit der Gemeinde eine Agri-PV-Anlage umgesetzt.

Für Vize-Bürgermeister Rudi Keckeis (Bürgervereinigung/BV) wäre die Zusammenarbeit mit den Sonnenseglern ein möglicher Weg, um in der Energiewende voranzukommen. „Wie lange haben wir schon vor, unsere kommunalen Dächer zu überplanen?“, erinnerte er. Die Gemeinde habe weder das Personal noch die Fachkenntnisse dafür, und geeignete Ingenieurbüros seien ausgebucht.

Eigene Dächer könne man sehr wohl selber mit Photovoltaik-Anlagen bestücken, widersprach Michael Leib (CSU). Er fand es befremdlich, der Gemeinde eine Mitgliedschaft in einer Energiegenossenschaft anzutragen – zu einem Zeitpunkt, da das Thema Windkraft unter den Bürgern bereits für Unmut sorgt. Wie berichtet, will ein Investoren-Konsortium in den Staatsforsten zwischen Moorenweis und Kottgeisering sieben Anlagen bauen. Dagegen regt sich Widerstand.

„Was hier passieren soll, ist viel zu viel“, so Leib. „Welche Flächen sollen wir denn noch hernehmen?“ Auch die zahlreichen Zuschauer, die der Sitzung folgten, waren weniger aus Interesse an einer Investition in der Bürgergenossenschaft gekommen als aus der Befürchtung heraus, dass noch weitere unliebsame Projekte auf die Gemeinde zukommen könnten.

Christian Metzger (CSU) missfiel die Aussicht, dass in der Genossenschaft Bürger aus dem gesamten Landkreis – also auch aus dem dicht besiedelten Osten – bei Entscheidungen betreffend Moorenweis mitreden würden. „Die haben die Leute und wir haben die Fläche. Ich würde das bedenklich finden.“

Wolfgang Vogt (CSU) fand aufgrund der Emotionalität des Windkraft-Themas den Zeitpunkt für den Sonnensegler-Vortrag ungünstig. Gleichwohl sei eine Genossenschaft auf Landkreisebene sehr sinnvoll, weil man so die Bürger mitnehmen könne. „Da ist mir der Olchinger lieber als irgendein Fremder, dem wir noch viel egaler sind.“ Er sei für eine Zusammenarbeit mit den Sonnenseglern, so Vogt.

Einen Beschluss fasste der Moorenweiser Gemeinderat noch nicht. Man werde in den nächsten Monaten erst noch weitere Informationen sammeln, sagte Keckeis. Auf Vorschlag Gerti Riedl-Steiningers (BV) soll der Adelshofener Bürgermeister Robert Bals in eine der nächsten Sitzungen eingeladen werden, um über seine Erfahrungen mit den Sonnenseglern zu berichten.

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