73 Kinder in Seenot: Wind trieb sie weiter aufs Wasser - Rettungseinsatz am Starnberger See

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Ans rettende Ufer abgeschleppt wurden mehrere Schlauchboote, die am Mittwoch auf dem Starnberger See trieben. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Am Mittwochnachmittag zog die Wasserwacht mehrere Schulklassen vom Starnberger See: Schlauchboote mit Kindern waren abgetrieben.

Die Schüler hatten am späten Mittwochnachmittag nasse Füße und viel zu erzählen. Der Ausflug auf dem Starnberger See war als besonderes Erlebnis geplant – wurde er auch, wenn auch aus einem völlig anderen Grund als gedacht. Die Wasserwacht musste 73 Schulkinder und ihre acht Betreuer aus Seenot retten.

Wind treibt Schlauchboote weiter auf den See

„Der Wind wurde so stark, dass sie nicht mehr dagegen angekommen sind“, sagt Richard Vogl von der Wolfratshauser Wasserwacht. Die Viertklässler, die am Ufer entlangpaddeln wollten, wurden immer weiter auf den See getrieben. „Da haben wir sie dann wieder eingefangen.“ Er steht am Ostufer des Starnberger Sees, als er vom Einsatz spricht, direkt neben dem Schullandheim an der Seeleitn. Vogl blickt auf die vielen Schulkinder, die sich gerade ziemlich aufgeregt in Zweierreihen vor ihrer Lehrerin aufstellen sollen. Die Kinder übernachten derzeit im Schullandheim Seeheim.

16 Retter im Einsatz: Schulklassen auf See brauchen Hilfe

Der Veranstalter des Ausflugs am See, ein Privatunternehmen mit Sitz in München, musste während der Schlauchboot-Tour den Notruf wählen. Gegen 16 Uhr fiel auf, dass der Wind zu stark wurde. Die Wasserwacht rückte mit insgesamt 16 Einsatzkräften aus Wolfratshausen und Ammerland aus. Mehrere Motorboote waren nötig, um die Schülergruppen aus dem Wasser zu ziehen.

Etwas mehr als eine Stunde dauerte es vom Notruf bis zur Entwarnung. „Es ist nichts passiert, außer vielleicht ein paar nassen Füßen“, sagt Vogl. „Ich glaube, die Kinder fanden es spannend.“ Ganz so lustig wie die Mädchen und Buben fand der Einsatzleiter der Wasserwacht das Ganze nicht. Dass der Ausflug so glimpflich ausging, ist ein Glücksfall. „Das Wichtigste ist, dass niemandem etwas fehlt.“

„Den Kindern gehts gut“: Wasserwacht zieht Fazit nach See-Einsatz

Vogl begleitete die Klassen und ihre Lehrer noch ins Seeheim, um zu sehen, wie alle Beteiligten das Geschehen verarbeitet haben. „Den Kindern geht‘s gut“, sagt er danach im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Einsatz der Wasserwacht habe die Klassen wohl nachhaltig beeindruckt.

Der Veranstalter selbst wollte sich am Mittwochnachmittag nicht zu dem unglücklichen Ausflug äußern. Nur, dass es sich um Schulklassen aus dem Schullandheim Seeheim handelte, bestätigte ein Mitarbeiter des Unternehmens.

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