Wer wird unter Merz der neue Wirtschaftsminister? Diese Namen sind im Rennen
Die jüngsten Umfragen vor der Bundestagswahl 2025 sprechen für Merz als künftigen Kanzler. Sollte die Union gewinnen, könnte Merz auch den Posten des Wirtschaftsministers neu verteilen. Doch an wen?
Berlin – Unmittelbar vor der Wahl ist die Aufregung groß. Theorien über mögliche Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 beschäftigen die Menschen genauso stark, wie Spekulationen über die Besetzung der Ministerposten. Noch gibt es keine fertige Liste – dennoch werden einige Namen schon in Verbindung mit bestimmten Rollen gebracht. Wer könnte für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz infrage kommen?

Nach Ergebnissen der Bundestagswahl 2025: Wen könnte Merz zum Wirtschaftsminister ernennen?
Geht man nach den Umfragen, zeichnet sich die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz als klarer Gewinner ab. Wie die Ministerbesetzung ausfällt, wird auch von der Regierungskoalition abhängen. Laut den aktuellen Umfragen zur Bundestagswahl 2025 werden vier Parteien sicher in den Bundestag einziehen: die Union aus CDU und CSU, die AfD, die SPD und die Grünen. Bei den anderen Parteien ist der Ausgang offen. Allerdings scheint die Partei Die Linke gerade einen Höhenflug zu erleben, der Einzug in den Bundestag ist demnach greifbar nahe.
Sitzen nur vier Parteien im Parlament, hätten Koalitionen wie Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot eine eindeutige Mehrheit. Sollten aber sieben oder acht Parteien in den Bundestag einziehen, müsste sehr wahrscheinlich ein dritter Partner mit an Bord geholt werden.
Merz wird laut Umfragen Kanzler – wird Linnemann Wirtschaftsminister, wenn die Union gewinnt?
Mit Merz als möglicher Kanzler nach der Bundestagswahl 2025 ist es zwar nicht gesetzt, dass er aus eigenen Reihen einen Wirtschaftsminister oder eine Wirtschaftsministerin stellt. Es wäre aber möglich. In der Medienlandschaft wird bereits spekuliert, dass Politiker aus der CDU den Posten bekommen könnten. So wird der derzeitige Generalsekretär Carsten Linnemann als Wirtschaftsminister gehandelt. Im Jahr 2006 trat Linnemann eine Stelle als Volkswirt bei der Deutschen Bank Research an und war als Assistent des Chefökonomen der Deutschen Bank, Prof. Norbert Walter, tätig.
In den Jahren 2007 bis 2009 arbeitete er als Volkswirt bei der IKB Deutsche Industriebank in Düsseldorf im Bereich Konjunktur und Mittelstand. Zudem war Linnemann lange Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion. Man könnte meinen: Eine Karriere in der (Finanz-)Wirtschaft schien vorgezeichnet zu sein. Doch stattdessen zog es Linnemann in die Politik. Seine Expertise könnte in der Rolle als Wirtschaftsminister zum Tragen kommen. Auf der anderen Seite könne Linnemann auch an anderen Ministerien interessiert sein, wie dem Arbeitsministerium. Vor allem zum Thema Bürgergeld hatte sich Linnemann jüngst häufig geäußert.
Merz könnte Wirtschaftsminister-Posten an Unionspolitiker verteilen – warum Spahn infrage kommt
Der frühere Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn hatte bereits Interesse bekundet, in einer von seiner geführten Bundesregierung ein Ministeramt übernehmen zu wollen. Käme für ihn Robert Habecks Ministerium infrage? Spahn fügte hinzu, es müsse „nicht gerade das Gesundheitsministerium sein“. Das kenne er ja schon. „Ich fände auch eine andere Aufgabe spannend“, betonte der CDU-Politiker im Oktober 2024. Spahn erklärte zudem, er und CDU-Chef Friedrich Merz hätten in den vergangenen Jahren eine gute Zusammenarbeit und Vertrauen zueinander entwickelt.
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Wenn Spahn also nicht am Posten des Gesundheitsministers hängt, würde er sich sicherlich über die Aufgaben als Wirtschaftsminister freuen. Spahn ist seit 2021 einer der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit der Zuständigkeit für die Themenfelder Wirtschaft, Klima, Energie, Mittelstand und Tourismus. Spahn fiel zudem in jüngster Zeit durch kontroverse Aussagen zum umgangssprachlich genannten Heizungsgesetz auf und attackierte die Wirtschaftspolitik der Ex-Ampel mehrfach.
Nach Ergebnissen der Bundestagswahl: Dobrindt bekommt unter Merz wichtigen Posten – als Wirtschaftsminister?
Sehr wahrscheinlich ist es, dass der erste stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Alexander Dobrindt, einen wichtigen Posten im Merz-Kabinett bekommen könnte. Dobrindt ist zugleich Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag. Dobrindt gelte als gesetzt für ein „wichtiges Ministerium“, wie es laut rp-online.de aus CSU-Kreisen heißt.
Der Ex-Verkehrsminister war zudem von Januar 2005 bis November 2005 stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Arbeit. Ganz abwegig wäre es also nicht, dass er den Posten bekommen könnte. Eine Rückkehr als Verkehrsminister nach der PKW-Maut würde ihm womöglich weniger guttun.
Potenzielle Kandidaten als Wirtschaftsminister im Merz-Kabinett: Welche Namen noch im Rennen sind
Auch der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, könnte eine wichtige Position zugeschrieben bekommen, sollte Merz Kanzler werden. Man könnte meinen, dass Frei durch seine Aussagen zu wirtschaftspolitischen Themen wie Bürgergeld und seinen Vorschlägen für eine Wirtschaftswende Interesse an das Wirtschaftsministerium bekundet.
Mit Julia Klöckner würde Merz den Posten einer prominenten Vertreterin der Union geben, die Erfahrung als Ministerin hat. Klöckner ist wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion und war Landwirtschaftsministerin im Kabinett von Angela Merkel.
Weitere Namen aus der Union, die für das Bundeswirtschaftsministerium und generell für ein Ministeriumsposten eine wichtige Rolle spielen könnte, wäre Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach dem Studium hat sie bis 2012 bei einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gearbeitet, kennt sich also in der Wirtschaft durchaus gut aus.
Ergebnis der Bundestagswahl 2025: Merz könnte mit Grünen koalieren – aber wohl kein Habeck als Wirtschaftsminister
Da es wie gesagt nicht gesetzt ist, dass Merz unter seiner Führung das Bundeswirtschaftsministerium an ein Unionsmitglied vergibt, tauchen in Spekulationen auch Namen aus Parteien auf, die potenzielle Koalitionspartner wären. Bislang hält sich Merz die Option offen, mit den Grünen nach der Wahl eine Schwarz-Grüne-Koalition zu bilden. Vorab hatte Merz jedoch deutlich gemacht, dass es in einem von ihm geführten Kabinett keinen Platz für den Grünen-Politiker Robert Habeck als Wirtschaftsminister geben wird. Dieser will im Zweifel ohnehin Finanzminister werden. Merz sagte zudem, in einem von ihm geführten Kabinett würde die bisherige Struktur des Ministeriums mit Wirtschaft und Klima unter einem Dach nicht fortgesetzt.
Von den Grünen könnte alternativ der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz für die Aufgaben des Wirtschaftsministers zum Zug kommen, der zuletzt häufig Wirtschaftsreformen forderte. Zumal ihm ein größerer Karrieresprung durch den Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung Cem Özdemir verwehrt wird, der als Amt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten kandidiert.
Rückkehr der GroKo nach Bundestagswahl 2025?
Sollte nach der Bundestagswahl eine Schwarz-Rote Koalition zustande kommen, könnte Verena Hubertz, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Wirtschaftspolitikerin, zum Zug kommen. Sie gilt auch deshalb als besonders qualifiziert, weil sie selbst Unternehmerin ist und bis zu ihrem Einzug in den Bundestag 2020 Geschäftsführerin einer eigenen Firma war.
Merz hatte zuletzt deutlich gemacht, dass er sich nach der Bundestagswahl die Grünen und SPD als mögliche Partner vorstellen könnte. Im RTL/ntv-Quadrell sagte er: „Bei der FDP habe ich große Zweifel.“ Ob es also zur Rückkehr der GroKo kommt, bleibt abzuwarten.
Übrigens wäre eine mögliche Neuvergabe des Wirtschaftsministeriums nicht die einzige Änderung. Das Wirtschaftsministerium bleibt in der Form bestehen – möglich wäre es laut Medien-Information, dass im Merz-Kabinett die Zuständigkeit für den Klimaschutz zurück in das Umweltministerium wandert. Zum Zuschnitt wichtiger Ministerien lag dem Tagesspiegel eine interne Chatnachricht vor, in der die Pläne zusammengefasst sind.