Die Grundschule in Valley hat eine neue Leiterin bekommen: Jutta Thiele freut sich auf die Aufgabe als Rektorin. Im Interview stellt sie sich und ihre Pläne vor.
Valley – Mit dem Schulstart hat die Schule Valley – nach dem Aus der Mittelschulklassen läuft sie bis auf Weiteres nur noch als Grundschule weiter – eine neue Rektorin bekommen. Jutta Thiele (50) war zuvor 13 Jahre an der Quirin-Regler-Grundschule in Holzkirchen, davon neun Jahre als Konrektorin. Wir haben nachgefragt, wie sie an ihrer neuen Arbeitsstelle angekommen ist, was sie auf ihrem Posten vorhat und worin sie die wesentlichen Aufgaben einer Grundschule sieht.
Frau Thiele, wie geht es Ihnen mit Ihrem neuen Posten als Schulleiterin?
Ich bin total glücklich an der Schule in Valley. Nach neun Jahren als Konrektorin in Holzkirchen hat man einige Erfahrungen gesammelt. Trotzdem ist die Arbeit als Schulleitung hier eine neue Herausforderung, die ich aber sehr gerne angenommen habe. Außerdem habe ich mit meiner Stellvertreterin Frau Knüpfer und dem gesamten Kollegium großes Glück. Sie haben mich in den ersten Wochen schon großartig unterstützt und es mir leicht gemacht, mich gleich heimisch zu fühlen.
Haben Sie sich bestimmte Ziele gesetzt?
Das Wichtigste ist für mich, dass die Kinder gerne in die Schule gehen. Hier in Valley haben wir das Schulprofil Inklusion. Das möchte ich weiterführen, um allen Kindern gemeinsam eine schöne Grundschulzeit zu ermöglichen. Selbstverständlich werden wir das Bewährte fortführen, und wenn es neue Ideen, etwa aus dem Kollegium gibt, dann wollen wir die aufgreifen und gemeinsam weiterentwickeln. Und natürlich bleibt die Digitalisierung weiterhin eine große Aufgabe.
Welche Rolle spielen Eltern und externe Akteure?
Die Eltern sind natürlich sehr wichtig in der Schulfamilie. Sie sollen wissen, dass ich immer ein offenes Ohr und eine offene Tür habe für Wünsche, Anliegen und Fragen. Hier sind sowohl der Elternbeirat als auch der Förderverein ein wichtiges Bindeglied. Mir liegt auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und mit den ortsansässigen Vereinen am Herzen.
Die Schule in Valley ist kleiner als die Quirin-Regler-Schule. Macht das einen großen Unterschied?
Es ist etwas persönlicher hier, aber nachdem ich in Holzkirchen aufgewachsen bin und die Zeit im Kindergarten und die Grundschulzeit dort verbracht habe, kenne ich natürlich viele Holzkirchner. In Valley habe ich wiederum frühere Kolleginnen wieder getroffen. Was die Größe der Schule angeht, habe ich mit beidem Erfahrung. Vor Holzkirchen war ich lange an der Grundschule Bad Wiessee, das war nach dem Wegfall der Mittelschule auch eher eine kleine Schule.
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Wie liefen die ersten Schultage?
Es war ein sehr herzlicher Empfang, von den Kollegen, von Seiten der Eltern und auch der Gemeinde. Am ersten Tag hatten wir einen Einschulungsgottesdienst in der Kirche und dann in der Aula die Begrüßung der Erstklässler und ihrer Eltern. Die zweiten bis vierten Klassen habe ich am zweiten Tag kennengelernt. Das war mir sehr wichtig, dass ich mich allen Kindern gleich in einer Schulversammlung vorstellen konnte. Dann folgte noch die offizielle Amtseinführung, zu der Schulamtsdirektor Herr Heiß und Bürgermeister Herr Schäfer an der Schule waren.
Haben Sie neben ihren Aufgaben als Schulleiterin noch Zeit für Unterricht?
Oh ja, ich unterrichte vor allem in den dritten und vierten Klassen sehr gerne Englisch und Sport. Gerade Englisch macht den Kindern viel Spaß, das ist wirklich schön zu erleben. Auch Deutsch und Mathe unterrichte ich in einer dritten Klasse.
Wo sehen Sie die wichtigsten Aufgaben einer Grundschule?
Den Kindern Motivation zu vermitteln, dass sie gerne zur Schule gehen, gerne lernen, lachen und sich in der Schule wohlfühlen, ist für mich die Grundvoraussetzung für gelingendes Lernen. Die Grundschule soll den Kindern Basiskompetenzen vermitteln, besonders in den Kernfächern Mathematik und Deutsch, dabei soll aber auch Zeit sein für Musik, Sport und Kunst. Hier wünschen wir uns als Lehrkräfte mehr Stunden. Auch sehe ich Aktivitäten wie Projekte, Ausflüge und Unterrichtsgänge als äußerst wichtig an, um nahe an der Lebenswelt der Kinder zu sein. Pilotprojekte wie MIT!- Demokratie in der Grundschule sollten in jeder Grundschule etabliert werden.
Worum geht es dabei?
Dass Kinder lernen, was Demokratie bedeutet. Sie diskutieren im Klassenrat ihre Anliegen, wählen Klassen- und Schülersprecher, und es gibt regelmäßige Schulversammlungen, bei denen sie ein Mitspracherecht haben, was an der Schule passiert. Die Kinder sollen lernen, sich selbst einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Demokratie soll von Grund auf erlebt werden, um so ihren Wert zu erfahren.