Per Petition zu mehr Verkehrssicherheit auf Miesbacher Straße

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Holzkirchen
  4. Holzkirchen

Kommentare

Macht den Behörden Dampf: Sebastian Oppermann steht mit seinem Flyer auf der Miesbacher Straße nahe dem Bahnübergang. Dieser Bereich soll endlich saniert werden, fordert er in seiner Petition. © STEFAN SCHWEIHOFER

Tiefe Risse im Asphalt, ein schmaler Gehweg und viel Verkehr: Die Miesbacher Straße in Holzkirchen gilt seit 2020 als sanierungsbedürftig. Jetzt hat ein Anwohner eine Petition gestartet, um Bewegung in die Sache zu bringen.

Bereits 2022 hatte Sebastian Oppermann in der Bürgerversammlung angefragt, wie der Stand sei und ob im Zuge einer Sanierung Rad-Piktogramme auf der Fahrbahn angebracht werden könnten. Die Gemeinde antwortete ihm, dass es sich um eine Bundesstraße handele, die in die Zuständigkeit des Staatlichen Bauamts Rosenheim falle. Man sei in Gesprächen mit der Behörde. „Dann hat sich nichts getan“, erinnert sich Oppermann. Also fragte er im Jahr 2023 erneut an – und bekam eine ähnliche Auskunft. „Ich habe das Gefühl, dass Verantwortlichkeiten hin- und hergeschoben werden.“

Als Anwohner der B 13, die auch Teil des Schulwegs seiner Kinder ist, hofft der 45-Jährige auf eine rasche Verbesserung. „Der Gehweg ist so schmal, dass man nur hintereinandergehen kann, und der Lärmpegel ist wegen der Schlaglöcher hoch.“ Besonders sanierungsbedürftig sei ein etwa 500 Meter langer Abschnitt vom Ortseingang bis zur Kreuzung Tegernseer Straße und Frühlingsstraße. Oppermann sagt, dass er nicht der Einzige sei, der dringenden Handlungsbedarf an der Miesbacher Straße sieht. Das sei ihm beim Verteilen der Flyer zur Petition von vielen Holzkirchnern signalisiert worden. Mit den Flyern macht er auf die Petition aufmerksam, die seit 15. September auf www.openpetition.de läuft.

Darin fordert er das Staatliche Bauamt auf, die Asphaltdecke auf der gesamten Länge der Miesbacher Straße zu sanieren, den Gehweg im Bereich des Ortseingangs zu verbreitern, wo dies zusammen mit den Grundstückseigentümern möglich ist, und Fahrrad-Piktogramme auf der Straße anzubringen. Markierungen für Radfahrer sollen vom Geh- und Radweg auf die Straße verlegt werden. Damit, meint Oppermann, könne die hoch frequentierte Straße sicherer für alle Verkehrsteilnehmer werden. Bis zur Umsetzung der Forderungen verlangt er Tempo 30 auf der Strecke. „Dadurch lösen sich die Probleme zwar nicht in Luft auf“, sagt Oppermann, „aber es würde Lärm reduzieren und schwere Unfälle vermeiden“.

48 Unterzeichner hat er schon gefunden. 400 braucht er bis März, damit die Plattform die Petition ans Bauamt leitet, das dann zu einer offiziellen Stellungnahme aufgefordert ist. Ob es dazu auch verpflichtet ist, geht aus dem Bayerischen Petitionsgesetz nicht hervor, da dieses nur Eingaben an den Landtag regelt. Für Oppermann spielt das aber eine untergeordnete Rolle. „Es geht mir darum, auf die Situation aufmerksam machen und den Stein ins Rollen zu bringen.“

Tatsächlich ist die Miesbacher Straße zumindest abschnittsweise im Koordinierten Erhaltungs- und Bauprogramm (KEB) des Bauamts bereits seit 2020 enthalten. Ende 2024 läuft das KEB aus, sodass nicht durchgeführte Maßnahmen ins nächste, jeweils vier Jahre gültige KEB rutschen. Das hängt nicht zuletzt vom finanziellen Spielraum ab, den der Freistaat für den Straßenbau gewährt. Sind die Mittel knapp, muss priorisiert werden. Im Fall der Miesbacher Straße liege es aber auch am Abstimmungsprozess mit dem Markt Holzkirchen, wie Ursula Lampe, Pressesprecherin des Staatlichen Bauamts mitteilt. Denn der Markt wolle hier mehr umsetzen als die vom Freistaat finanzierte Fahrbahnsanierung.

Bald könnte es aber doch konkret werden. Laut Lampe sei die Sanierung des in der Petition als besonders dringlich genannten Abschnitts derzeit in Planung, mit dem Ziel, sie 2025 umzusetzen. Dabei soll ein Asphaltbeton aufgebracht werden, der den Lärm um zwei bis drei Dezibel reduziert.

Ob auch die anderen Forderungen der Petition realisiert werden, ist unklar. „Zu dieser Thematik wird es in den kommenden Wochen einen Abstimmungstermin im Rathaus Holzkirchen geben“, so Lampe. Neben dem Bauamt und der Gemeinde seien daran die Untere Verkehrsbehörde, die Polizei sowie ein Ingenieurbüro beteiligt. Tempo 30 dagegen falle nicht in die Zuständigkeit des Bauamts, sondern in die des Landratsamts. „Ich würde mich riesig freuen, wenn tatsächlich was passiert“, sagt Oppermann. Bis es so weit ist, will er die Petition laufen lassen.

Auch interessant

Kommentare