News zum Ukraine-Krieg im Ticker. Trump will zeitnahes Ende des Konflikts. Lawrow hält eine Rede zu Russlands Außenpolitik. Putins Verluste steigen.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Selenskyj reagiert auf Frist für Ende des Ukraine-Kriegs – Debatte über Wahlen in der Ukraine läuft.
- Lawrow-Rede zu Russlands Außenpolitik – Reaktion auf US-Friedensplan erwartet.
- Russlands Wirtschaft im Ukraine-Krieg im Visier – Öl-Raffinerie muss Betrieb einstellen.
- Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen – Putin verliert 1010 Soldaten an einem Tag.
Kiew/Moskau – Durch seinen Friedensplan hat US-Präsident Donald Trump im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg eine Debatte angestoßen, die seit Wochen nicht nur die Regierung in Kiew in Atem hält. Nun hat die amerikanische Regierung der Ukraine eine neue Frist gesetzt, um auf die neueste Version des mit Kiew und Moskau verhandelten „Friedensabkommens“ zu reagieren.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Financial Times berichtet aktuell, dass Wolodymyr Selenskyj den europäischen Staats- und Regierungschefs mitgeteilt hat, er habe während eines Gesprächs mit US-Gesandten eine zeitliche Frist erhalten. Demnach soll die Regierung in Kiew eine schnelle Entscheidung über das Friedensabkommen treffen. Trump hofft, die Vereinbarung „bis Weihnachten“ abzuschließen, sagte eine mit dem der Ukraine vorgelegten Zeitplan vertraute Quelle gegenüber der Financial Times.
Selenskyj reagiert auf Frist für Ende des Ukraine-Kriegs
Das Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs bestimmt seit einigen Wochen die ukrainische Diplomatie. Laut FT beschrieb ein westlicher Beamter die aktuelle Lage der Selenskyj-Regierung als „gefangen zwischen Forderungen nach Territorium, die sie nicht akzeptieren kann, und einer US-Seite, die sie nicht ablehnen kann“. Der US-Präsident brachte zuletzt auch Wahlen in der Ukraine ins Spiel. Während einer Online-Pressekonferenz reagierte Selenskyj auf diesen Vorstoß und erklärte sich bereit für Präsidentschaftswahlen, sofern internationale Partner die Sicherheit während der Wahl gewährleisten könnten.
„Ich habe dieses Thema nicht erörtert. Die Frage der Wahlen in der Ukraine hängt meiner Meinung nach in erster Linie von unserem Volk ab und ist eine Angelegenheit des ukrainischen Volkes, nicht der Bevölkerung anderer Staaten. Mit allem gebührenden Respekt vor unseren Partnern“, führte Selenskyj aus. Er sei bereit für Wahlen, betonte der ukrainische Präsident, allerdings äußerte er Bedenken bezüglich der Sicherheit sowie der Legitimität der Abstimmung.
Während der Druck auf Kiew wegen der Gespräche über ein Ende des Ukraine steigt, bezeichnete Selenskyj Andeutungen, er klammere sich angeblich an die Präsidentschaft und dies sei der Grund, warum der Krieg in der Ukraine andauere, als „unzureichend“.
Lawrow-Rede zu Russlands Außenpolitik
Abseits der aktuellen Lage im Ukraine-Krieg könnte am Mittwoch, dem 10. Dezember, ein Auftritt des russischen Außenministers Sergej Lawrow für neue Dynamik sorgen. Während der Plenarsitzung des Föderationsrates will der Politiker einen Bericht über dringende Fragen der russischen Außenpolitik vorlegen. Erwartet wird, dass Lawrow auch über die jüngsten US-Vorschläge für ein Ende des Ukraine-Kriegs sprechen wird. Laut TASS wird der Außenminister auch über die „Beziehungen zu den Vereinigten Staaten im Kontext des wiederaufgenommenen bilateralen Dialogs und der Bemühungen um neue Meilensteine in den Bereichen Sicherheit und strategische Stabilität“ sprechen.
Unklar ist bislang, ob Lawrow während seiner Rede auch auf die zunehmenden Spannungen mit der NATO eingehen wird. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Zwischenfälle gegeben, die westliche Nationen als Provokationen gewertet hatten. In diesem Zusammenhang hieß es bei TASS, dass Lawrow auf den aktuellen Stand der Beziehungen zur Europäischen Union vor dem „Hintergrund einer zunehmend militaristischen Rhetorik“ eingehen wird.
Russlands Wirtschaft im Ukraine-Krieg im Visier
Während weiter um ein Ende des Ukraine-Kriegs gerungen wird, gehen die Kämpfe an der Front unvermittelt weiter. Bereits seit Monaten zielen ukrainische Streitkräfte mit Drohnenschlägen auf Russlands Wirtschaft. Immer wieder werden Raffinerien, Öl-Depots und andere Industrieeinrichtungen getroffen. Der Plan: Den Nachschub für das russische Militär abschneiden und Wladimir Putins Spielraum im Konflikt einschränken.
Am 5. Dezember gelang es der Ukraine, die Öl-Raffinerie Syzran anzugreifen. Wie Reuters inzwischen berichtet, musste die Anlage in der Folge den Betrieb einstellen. Die Ölraffinerie Syzran liegt in der russischen Oblast Samara, etwa 700 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Sie gehört dem staatlichen Ölkonzern Rosneft und hat eine jährliche Verarbeitungskapazität von 7 bis 8,9 Millionen Tonnen Öl.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen
Russlands Armee kämpft derweil mit steigenden Verlusten im Ukraine-Krieg. Im Verlauf des vergangenen Tages hat Putin 1010 Soldaten verloren. Die Kämpfer wurden laut Angaben des ukrainischen Generalstabs der Streitkräfte getötet oder verwundet. Seit Ausbruch der Kämpfe betragen die Verluste inzwischen 1.183.620 Soldaten. Zudem hat Russland im Konflikt etwa 11.404 Panzer, 23.692 gepanzerte Kampffahrzeuge sowie 34.969 Artilleriesysteme verloren. (fbu mit Agenturen)