„Schöne Entwicklung“: Christkindlmarkt und verkaufsoffener Sonntag locken Massen nach Bad Tölz
Händler und Standbetreiber sind zufrieden mit sehr frühen Christkindlmarkt-Auftakt in Bad Tölz. Der verkaufsoffene Sonntag kam, wie immer, gut an.
Bad Tölz – Alle Jahre wieder eröffnet der Tölzer Bürgermeister in der Marktstraße den Christkindlmarkt – heuer sogar besonders früh. Seit Freitag herrscht vorweihnachtliche Stimmung im Herzen der Isarstadt. An den Ständen gibt es duftenden Glühwein, herzhafte Bratwürste, feine Süßigkeiten und allerlei Handgemachtes.
Gutes Wetter spielt Händlern in die Karten
Neben der offiziellen Eröffnung mit einem Auftritt des Tölzer Knabenchors am Samstag kam auch der zweite Höhepunkt des Wochenendes, der verkaufsoffene Sonntag, gut an. In Massen strömten die Besucher zum weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannten Christkindlmarkt und in die umliegenden Geschäfte.

„Es war richtig viel los“, sagt Pankraz Schaberl, Filialleiter von „Hut und Tracht“. „Die Besucher waren gut gelaunt und in Stimmung.“ Das wirkte sich auch auf das Geschäft aus: „Es lief ordentlich. Ich habe das Gefühl, die Leute wollen sich einfach etwas Gutes, Hochwertiges, Nachhaltiges aus der Region schenken und nicht mehr so viel Kram.“ Etwas, das bleibt, dürfe dann auch mehr kosten, so Schaberls Beobachtung. „Eigentlich ist das eine schöne Entwicklung.“
Weniger Besucher in Oberer Marktstraße
Zufrieden ist auch die Inhaberin der „Tee und Kräuterstubn Bad Tölz“, Tanja Etzien. Ihre Mutter, Petra Floßmann, berichtet auf Nachfrage unserer Zeitung: „Die Kunden, die zu uns ins Geschäft gekommen sind, waren total begeistert und haben gut eingekauft.“ Allerdings falle ihr auf, dass wenige Besucher vom Christkindlmarkt in den oberen Teil der Marktstraße kommen. „Die meisten drehen bei der letzten Bude gleich wieder um, was total schade ist“, meint sie. „Wir können schon zufrieden sein, aber von dem großen Ansturm, wie in den Läden weiter unten, haben wir nicht viel gemerkt.“

Auch wenn das Team von „Hut und Tracht“ in seinem Ladengeschäft „immer gut zu tun“ hatte, habe er beim Blick aus dem Fenster die langen Schlangen vor den Ständen bestaunt, sagt Pakraz Schaberl. „Es war wirklich sehr viel los“, bestätigt auch Niklas Konietzko von der „Crêperie Konietzko“. „Meine Eltern sind seit der ersten Stunde am Tölzer Christkindlmarkt dabei. Zum 33. Mal haben wir heuer hier unseren Stand“, sagt er. „Das Wetter war super, da wurden wir am Wochenende wirklich mit einem tollen Start belohnt.“
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Glücklich über den guten Auftakt ist auch Simon Steinhart. Seit 25 Jahren verkauft er auf dem Christkindlmarkt Kerzen in sämtlichen Formen, Farben und Größen. „Ich glaube, dass sehr viele wegen des verkaufsoffenen Sonntags nach Tölz gekommen sind und recht überrascht waren, dass der Christkindlmarkt schon offen hat“, sagt er schmunzelnd. Einige Münchner seien erstaunt gewesen. „Aber für uns ist das ja gut, viele haben Kerzen für ihren Adventskranz gekauft.“ Auch zahlreiche Amerikaner seien über den Markt geschlendert. „Das Wetter hat super mitgespielt, und die Leute waren gut drauf“, freut sich Steinhart.
Lebkuchen für eine Klinik in der Ukraine
Erst seit Montag auf dem Christkindlmarkt sind Nataliia Zadmipriana und Oksana Kapriyan. Sie verkaufen an einem Wechselstand der Stadt Bad Tölz nun drei Tage lang Lebkuchen und andere Süßwaren wie Zitronenkuchen. „Alles ist von Frauen aus der Ukraine gemacht, eine davon ist sogar gelernte Konditorin“, sagt Zadmipriana. Sie ist vor zwei Jahren vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet und lebt seither in Bad Heilbrunn. „Alle Einnahmen kommen einem Krankenhaus in der Ukraine zugute.“ Am Montag, sind sich beide Frauen einig, lief das Geschäft allerdings eher schleppend. „Wir hoffen, dass noch mehr Leute kommen.“