Gut vorgesorgt für die Rente: So sparen Sie clever für den Ruhestand

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Wie viel Geld braucht man für die Rente? Keine einfach zu beantwortende Frage. © Wolfgang Maria Weber/Imago

Wie viel Geld braucht man für eine gute Rente? Diese Frage sollte jeden und jede mal beschäftigen. Hier geben wir Tipps, wie eine gute Altersvorsorge aussehen kann.

München – Das deutsche Rentensystem ist darauf aufgebaut, dass sich Staat und Bürger die Altersvorsorge teilen. Das heißt, während die gesetzliche Rente zum einen mit Beitragszahlungen durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer gesichert wird, zahlt auch der Staat einen beträchtlichen Zuschuss, um Rentnern eine halbwegs gute Rente zu sichern. Doch damit ist es nicht getan: Von den Bürgerinnen und Bürgern wird auch erwartet, dass sie privat fürs Alter vorsorgen. Das ist für die meisten Menschen auch nötig: 2024 beträgt die Durchschnittsrente nach 40 Arbeitsjahren gerade mal 1505 Euro.

Doch woher weiß man, wie viel Geld man im Alter brauchen wird? Und wie sollte man dieses Geld überhaupt ansparen? Hier ein paar Tipps, wie Sie sich optimal auf den Ruhestand vorbereiten.

Erste Schritte: Anspruch auf die gesetzliche Rente prüfen und Versorgungslücke aufdecken

Um zu wissen, was einem noch fehlt, ist es zunächst einmal wichtig zu erfassen, wo man überhaupt steht. Dazu sollte jede und jeder nachvollziehen, wie viel Rente er oder sie im Alter erwarten kann. Dazu gibt es die Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung (DRV), die einmal jährlich per Post kommt. Darüber hinaus können sich alle auch bei der digitalen Renteninformation anmelden. Der Vorteil dessen ist: Darin sind alle Renten (also auch etwaige Betriebsrenten und deren Wert) erfasst, nicht nur die gesetzliche Rente. Auf einen Blick erkennen Versicherte also, was sie im Alter erwartet.

Doch auch in der analogen Version finden sich die wichtigsten Infos. Wer älter als 55 Jahre ist, erhält eine detailliertere Rentenauskunft alle drei Jahre. In beiden steht aber:

  1. Wann man in Rente gehen darf
  2. Wie viel Geld man bekäme, wenn man wegen voller Erwerbsminderung in Rente ginge
  3. Wie viel Geld man bekäme, wenn man jetzt nichts mehr einzahlen würde
  4. Wie viel Geld man bekäme, wenn man so wie aktuell weiter bis zur Regelaltersgrenze einzahlen würde

Das sind also die wichtigsten Eckzahlen, die man braucht, um die spätere Versorgungslücke abschätzen zu können.

Wie viel Geld braucht man in der Rente? Lebenshaltungskosten sind das A und O

Wer ermittelt hat, wie viel Geld aus gesetzlicher Rente und möglicher Betriebsrenten fließen könnten, hat schon die wichtigsten Zahlen. Als Nächstes geht es darum herauszufinden, wie viel Geld man als Rentner zum Leben brauchen wird. Achtung: Sie sollten die Inflation mitbedenken. Wer laut DRV in 15 Jahren eine Rente von 1500 Euro beziehen wird, sollte im Kopf behalten, dass die Kaufkraft dieser 1500 Euro schwindet, also bis zur tatsächlichen Rente weniger wert sein wird. Die DRV weist darauf auf der Renteninformation auch nochmal hin.

Zu berücksichtigen bei der Abschätzung der eigenen Lebenshaltungskosten sind:

  • Wohnkosten: Wohne ich zur Miete oder besitze ich eine (abgezahlte) Immobilie?
  • Was möchte ich mir leisten können? Urlaub, regelmäßig Essen gehen u.ä. Freizeitaktivitäten kosten Geld
  • Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung nicht vergessen!

Versorgungslücke zwischen gesetzlicher Rente und Bedarf mit Sparplan schließen

Wer seine Versorgungslücke grob errechnet hat, kann jetzt in die Planung gehen. Es ist immer gut, ein Ziel vor Augen zu haben, wie viel Geld man bis zur Rente angespart haben will. Ob man das schafft oder nicht, hängt natürlich zum Teil auch davon ab, wie jung man mit dem Sparen beginnt. Wer über 45 Jahre jeden Monat 50 Euro in einen ETF-Sparplan mit einer Rendite von rund sechs Prozent einzahlt, kann am Ende auf 130.000 Euro zurückgreifen. Dann kann man über die nächsten 20 Jahre um die 500 Euro monatlich entnehmen, um die Rente aufzubessern. Wer es aber geschafft hat, 500.000 Euro anzusparen, kann schon über 2000 Euro im Monat rausholen.

Finanzexperten empfehlen vor allem jüngeren Menschen (zwischen 20 und 35 Jahren) mit kleineren Beträgen in einem ETF-Sparplan anzufangen. Also: 50, 100 oder 200 Euro im Monat, je nachdem, was man entbehren kann. Bei privaten Rentenversicherungen wie Riester oder Rürup sollte man lieber vorsichtig sein: Die Renditen sind vergleichsweise niedrig und die Finanzwirtschaft zapft sich ordentlich Gebühren ab. Allerdings hat die Bundesregierung auch deshalb schon angekündigt, eine Reform der privaten Altersvorsorge voranzubringen. Damit sollen dann mehr Menschen zum Sparen fürs Alter gebracht werden.

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