Wetter-Experte zum Wochenende: Deutschland steht vor „Wärmewelle für die meteorologischen Geschichtsbücher“

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Das erste April-Wochenende verspricht mit bis zu 30 Grad überaus warm zu werden. Deutschland könnte zum dritten Mal in Folge ein Temperaturrekord blühen.

München – Wenn Meteorologe Dominik Jung von einem Dreierpack spricht, dann geht es nicht um Fußball oder sonstige Sportarten. Laut dem Wetter-Experten könnte nach den Temperaturrekorden im Februar und im März nun auch der April der dritte Monat in Folge sein, der Rekorde bricht: „Dann wäre der Hattrick vollbracht“, sagt Jung. Bereits das erste Aprilwochenende dürfte laut Wetterprognose geschichtsträchtige Höchstwerte liefern. Grund zum Jubeln ist das aber kaum.

Erst kommt der Sturm, dann die Hitze: Wetter-Experte prognostiziert historische Wärmewelle

Gerade noch hoppelte der Osterhase durch Deutschland, und nun hält bereits der Sommer Einzug. „Kaum zu glauben, aber wahr“, hält Meteorologe Jung im neuesten Video für wetter.net fest. „Es ist eine historische Wärme, die uns da am kommenden Wochenende in Deutschland erreichen wird“, ist sich der Wetter-Experte sicher. Ob regional vielleicht sogar die 30-Grad-Marke und damit Anfang April bereits der erste Hitzetag des Jahres 2024 erreicht werde, bleibe laut Jung noch abzuwarten.

Nach warmen Vormonaten: Das erste Aprilwochenende könnte auch den April in puncto Temperaturen auf Rekordkurs schicken. (Symbolbild/Montage) © Ulrich Wagner/Imago DWD

Sicher scheint aber: Am Samstag (6. April) dürften vor allem im Süden und Westen des Landes die ersten Sommertage mit mehr als 25 Grad bevorstehen. Das berichtet auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner Viertage-Vorhersage. Bevor es aber so weit ist, dürfte es nach Prognosen von DWD und Jung regional nochmal ordentlich „scheppern“. Am Donnerstag (4. April) zieht ein Tief vorüber: „Da macht es ordentlich Bumm-Bumm, mit zum Teil kräftigen Gewittern, Sturmböen, Hagel, Graupel und Starkregen“, sagt Jung.

Hitzewelle am ersten Aprilwochenende – Nur der Norden Deutschlands widersetzt sich Sommertemperaturen

Am Samstag (6. April) sind dann auch in höheren Lagen von 1.500 Metern im Süden des Landes Temperaturen um die 20 Grad zu erwarten. Jung spricht von einer „Wärmeblase“, wie sie eigentlich nur für den Sommer üblich ist. In den kommenden Tagen stehe eine „Wärmewelle für die meteorologischen Geschichtsbücher“ bevor. Dem Hitzetrend widersetzt sich lediglich der Norden Deutschlands ein wenig, wo es laut Wetterprognosen des DWD deutlich kühler werden dürfte. Höchstwerte von mehr als 20 Grad sind aber auch dort möglich.

DWD-Temperaturprognose für Deutschland Höchstwerte
Freitag, 5. April 14 bis 25 Grad
Samstag, 6. April 19 bis 30 Grad
Sonntag, 7. April 18 bis 29 Grad
Montag, 8. April 18 bis 28 Grad

„Zum Montag zieht die Wärme nochmal an“, so Jung, und auch am Dienstag kann es regional im Südosten nochmal einen Sommertag geben. Ab Mittwoch dürften sich die Temperaturen etwas normalisieren. Zudem bleibe das „typische Wischi-Waschi-Wetter“ bestehen, sagt Jung. Die hohen Temperaturen im April könnten laut Modellen auch mit „deutlich mehr Niederschlag als üblich“ einhergehen.

„Klimawandel nimmt deutlich an Fahrt auf“: Trend der Temperaturrekorde setzt sich fort

Ein später Kälteeinbruch ist indes nicht in Sicht, meint Jung: „Das ist alles Quatsch! Seit Mitte Januar war es in Deutschland durchweg deutlich zu warm und den Winter hat man nie mehr gesehen. Stattdessen reiht sich ein Wärmerekord an den nächsten.“ Doch bei aller Freude über angenehme Temperaturen Anfang April: ein möglicher Temperaturrekord-Hattrick sollte vielmehr Anlass zur Sorge sein. 

„Der Klimawandel nimmt derzeit deutlich an Fahrt auf. Das ist nicht mehr zu übersehen. Da helfen auch alle Parolen wie ‚Das war früher auch schon so‘ nichts mehr“, schreibt Jung, und stellt weiter klar: „Nein, es war früher eben nicht so gewesen. Darum sind es ja alles Rekordwerte, weil es sie vorher noch nicht gegeben hat.“ Angesichts der bevorstehenden Wärmewelle möchte sich der Meteorologe nicht ausmalen, was das für den Sommer bedeuten könnte.

„Die aktuellen Trends gehen von einem ein bis zwei Grad wärmeren Sommer als üblich aus. Sollte das so kommen, dann würde der Sommer 2024 im Bereich der fünf wärmsten Sommer seit 1881 landen. Da könnte noch ganz schön was auf uns zukommen“, warnt Jung. Bereits vor Ostern hatte der Wetter-Experte prophezeit, dass der Extrem-Trend auch vor den Monaten i nicht haltmachen dürfte.

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