Kein Trinkwasserspender für Dietramszell: Antrag abgelehnt - „Viele andere Sachen notwendiger“

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Keinen Trinkwasserspender wird es in der Ortsmitte von Dietramszell geben. Der Gemeinderat lehnte den Antrag ab. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Mit 6:12 Stimmen lehnte der Dietramszeller Gemeinderat den Antrag für einen Trinkwasserspender ab. Andere Projekte seien dringlicher, argumentierte das Gremium.

Dietramszell – Im Zuge der Dorferneuerung sollte die Ortsmitte in der Nähe des Klosters ursprünglich einen Dorfbrunnen erhalten. Aus Kostengründen und der Sorge um Wasserverschwendung wurde das Projekt nicht realisiert. Stattdessen brachte Hubert Prömmer (Grüne) die Idee eines Trinkwasserspenders ins Spiel. Der, so sein Argument, würde nur auf Knopfdruck laufen und könnte nachts und im Winter abgestellt werden. Über seinen Antrag diskutierte der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung.

Dietramszell: Gemeinderat lehnt Antrag für Trinkwasserspender ab

Je nach Modell würde ein solcher Brunnen aus Edelstahl oder Stein etwa 6500 bis 10 000 Euro netto kosten. Das ging aus den von Prömmer vorgelegten Angeboten hervor. Dazu kämen nicht genauer bezifferte Kosten für die Montage und den Unterhalt. Ludwig Gröbmaier (CSU) erklärte: „Das Bayerische Umweltministerium fördert solche Anlagen mit bis zu 90 Prozent.“

Die verbleibenden Kosten – um die 1000 Euro – für die Gemeinde fände er akzeptabel. Aufgestellt werden sollte der Trinkwasserspender laut Prömmer gegenüber der Eisdiele am neu entstandenen Geschichtspfad neben einer Ruhebank.

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Eine tolle Idee, konstatierte Bernhard Fuchs (FW) und plädierte dafür, den Posten in die Haushaltsplanung aufzunehmen. „Die Sommer werden immer heißer“, meinte Thomas Bachmeier (CSU): Er halte den Trinkwasserspender für eine Bereicherung für die Dorfmitte – insbesondere für Radlfahrer, Schulkinder und ältere Menschen.

Trinkwasserspender für Dietramszell: „Sollten erst schauen, was der Haushalt macht“

Eventuelle Hygieneprobleme durch stehendes Wasser seien technisch leicht zu lösen. „Das ist sicher eine schöne Sache“, befand Finanzausschussmitglied Elisabeth Disl (FW), „aber wir sollten erst schauen, was der Haushalt macht.“ Ihr Parteikollege Karl Johann März merkte an, dass man seine Wasserflasche „gegen ein kleines Trinkgeld“ sicher auch auf der Toilette des gegenüberliegenden Wirtshauses auffüllen könnte. „Wir haben viele andere Sachen im Gemeindegebiet, die notwendiger und sinnvoller sind.“

In einer Grundsatzentscheidung sprach sich das Gremium anschließend mit zwölf zu sechs Stimmen gegen einen Trinkwasserspender aus.  cw

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