Gemeinde Ingenried stellt „soliden Haushalt“ auf – und hat große Investitionen in Planung
Einen soliden Haushalt über 5,5 Millionen Euro für 2024 verabschiedete der Gemeinderat Ingenried bei seiner jüngsten Sitzung: Trotz einiger Großprojekte und einer eventuellen Kreditaufnahme.
Ingenried – Mit einem Gesamtvolumen von 5,5 Millionen Euro liegt der aktuelle Haushalt der Gemeinde Ingenried um knapp eine halbe Million Euro über dem Ansatz des vergangenen Jahres. Dabei entfallen auf den Verwaltungshaushalt heuer 2,8 Millionen Euro (ein Plus von rund 200 000 Euro), und 2,7 Millionen Euro (plus 227 000 Euro) auf den Vermögenshaushalt. Mit einer geplanten Zuführung des Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt in Höhe von rund 223 000 Euro liegt man in etwa im Bereich des Ansatz des Vorjahres.
Auf 218 Seiten sind die einzelnen Posten aufgelistet, die Andrea Sepp, Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Altenstadt, bei der jüngsten Sitzung vorstellte. Und sie warnte: „Durch den geplanten Bau des Bürgerhauses kann im Jahr 2027 die Zuführung wahrscheinlich nur knapp erreicht werden.“
Die Mindestzuführung sichert ab, dass für die Tilgung der bestehenden Kredite keine neuen Kredite aufgenommen werden müssen. Und sie dient der Finanzierung von Investitionen. „Oft sind die Zahlen am Jahresende andere, darum müssen wir jetzt einfach von Jahr zu Jahr denken“, beruhigte sie die Räte. Man könne ja auch in Zukunft über eine Anhebung der Hebesätze nachdenken, die in der Gemeinde Ingenried mit 320 Prozent weit unter dem Durchschnitt liegen.
Der größte Teil der Einnahmen der Gemeinde basiert auf Steuern, allgemeinen Zuweisungen und allgemeinen Umlagen, die für das kommende Jahr mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt sind. Zudem werden heuer voraussichtlich 1,2 Millionen Euro aus der allgemeinen Rücklage entnommen. Denn es stehen große Projekte an. Den größten Posten (910 000 Euro) nimmt hierbei der Erwerb von Bauland im nördlichen Gemeindegebiet ein, wo das Gewerbegebiet „Am Bahnhof“ erweitert werden soll.
Für die Abwasserbeseitigung sind insgesamt 367 000 Euro eingeplant, darunter 120 000 Euro für die Errichtung einer „Grünen Lunge“ zur Regenrückhaltung. Hinzu kommt die Sanierung der „Marktoberdorfer Straße“, die mit 350 000 Euro veranschlagt ist.
Bürgermeister: „Wir können die 4,7 Millionen stemmen“
Für den Dorfpark sind 51 000 Euro vorgesehen. Das Bürgerhaus ist im aktuellen Haushalt lediglich mit Planungskosten in Höhe von 150 000 Euro vertreten. „Wie das Bürgerhaus überhaupt aussehen wird, wissen wir noch nicht“, sagte Bürgermeister Georg Saur.
Geplant ist, im Bürgerhaus künftig die Gemeindekanzlei, einen Multifunktionsraum für alle Bürger, eine Arztpraxis, gewerbliche Räume für eine Physiotherapie sowie barrierefreie Wohnungen unterzubringen. Eine erste Kostenschätzung beläuft sich auf 4,7 Millionen Euro. Diese sind im Finanzplan bereits gelistet. Für das kommende Jahr sind 500 000 Euro für das Bürgerhaus veranschlagt, für 2026 drei Millionen, und für 2027 1,2 Millionen Euro. „Wir können die 4,7 Millionen stemmen“, ist sich der Bürgermeister sicher.
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Auch weil das Windrad bald abbezahlt ist, und so die Tilgung wegfällt und der Ertrag bei der Gemeinde bleibt. Die für heuer vorgesehene Kreditaufnahme über 350 000 Euro ergibt sich daraus, dass sich dieses Minus aus dem Haushaltsplan ergibt. Also rein rechnerisch. „Aber wir werden ihn nur abrufen, wenn er unbedingt benötigt wird“, stellte die Kämmerin klar. „Es ist ein solider Haushalt, sparsam in den Investitionen, auch in den nächsten Jahren“, fasste Saur zusammen. Auch wenn er sich darüber im Klaren ist, dass immer viele Wünsche der Bürger offen bleiben. Doch: „Wir müssen mit Augenmaß wirtschaften.“