3000 Euro ohne Abzüge - Gewerkschaft ruft dazu auf, Inflationsausgleichsprämie einzufordern
Als „historisch einmalige Chance“ bezeichnet Moritz Greil vom Deutschen Gewerkschaftsbund die Inflationsausgleichsprämie. Doch noch nicht alle Arbeitnehmer sind in den Genuss gekommen.
Landkreis – Zusammen mit der IG Metall und Verdi ermutigt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Beschäftigte aus allen Branchen, jetzt auf ihre Arbeitgeber zuzugehen und die Inflationsausgleichsprämie (IAP) einzufordern. Denn zum Ende dieses Jahres läuft das Modell aus, wonach die Arbeitgeber diese abgabenfrei an die Mitarbeiter ausgeben können.
Konkret bedeutet das: Arbeitgeber können 3000 Euro ohne Abzüge eins zu eins an ihre Mitarbeiter weitergeben, was Moritz Greil, Regionalsekretär des DGB München, als „historisch einmalige Chance“ bezeichnet. Denn „jeder hat es verdient, die IAP zu bekommen“, so Greil. „Ab 2025 fällt diese Begünstigung weg, sodass 3000 Euro für den Arbeitnehmer seinen Chef circa 7000 Euro kosten würden“, ergänzt Karl Musiol, erster Bevollmächtigter der IG Metall.
IAP oft im Tarifvertrag verankert, aber nicht in voller Höhe
Auch wenn dies eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber sei, so sieht er darin doch den hohen Motivationseffekt für die Mitarbeiter. Teilweise wurde die IAP in den Tarifverträgen verankert, allerdings oftmals nicht in der vollen Höhe. Gleichwohl könne er sagen, dass überall dort, wo die IG Metall vertreten ist – sei es über einen Tarifvertrag, gewerkschaftliche Organisation oder Betriebsrat – bereits die volle IAP vereinbart sei.
Das sieht auch Manuel Büttner, Bezirksgeschäftsführer von Verdi, in seinem Tätigkeitsumfeld. Während der öffentliche Dienst und die Post die IAP voll ausgeschöpft haben, seien in anderen Bereichen wie Handel, Dienstleistung und Gesundheitsbereich oft nur Teilbeträge angeboten worden. „Kaufland ist der einzige in meinem Bereich, der die IAP voll zahlt“, so Büttner. Und auch die Teilzeitbeschäftigten würden oft nicht die vollen 3000 Euro bekommen, wenngleich sie „die Lasten der Inflation proportional härter treffen“, ergänzt er.
Beschäftigte sollen informiert werden - Veranstaltung geplant
Um alle Beschäftigten umfassend über die Möglichkeiten aufzuklären, veranstalten DGB, IG Metall und Verdi am Montag, 13. Mai, von 18 bis 20.30 Uhr, eine Schulung im St. Anna-Saal der KAB an der Waisenhausstraße 1 in Weilheim.
Hier kann jeder erfahren, wie er seinen Arbeitgeber zielführend auf die IAP anspricht (Anmeldung bei Moritz Greil, Telefon: 089/51700103, E-Mail: moritz.greil@gdb.de). An ihn kann man sich auch wenden, wenn man an diesem Abend nicht dabei sein kann. Bei entsprechender Nachfrage wird eventuell ein weiterer Schulungsabend angeboten.
VON BIANCA R. HEIGL