Baerbocks Probleme mit dem Leben „als gute Grüne“: „Gefällt unseren Kindern nicht so gut“
Auf einer Europawahl-Veranstaltung der Grünen gibt Annalena Baerbock eine private Anekdote preis. Sie zeigt – mit einem Augenzwinkern – die kleinen Tücken des Grünen-Lifestyles.
Potsdam – Annalena Baerbock steckt voll im Wahlkampf. Allerdings geht es dabei nicht um die Spitzenkandidatur bei ihrer Partei, den Grünen, für die Bundestagswahl im Jahr 2025. Dort ist im Rennen zwischen ihr und Robert Habeck noch längst keine Entscheidung gefallen. Viel mehr geht es, wie Baerbock sagt, um eine Wahl, die zentral zur Verteidigung von Demokratie und Freiheit ist: die Europawahl am 9. Juni.
Europawahl-Wahlkampf: Baerbock bringt bei Grünen-Veranstaltung ungewöhnlichen Vergleich
Aktuelle Umfragen zur Europawahl deuten darauf hin, dass auch hier, wie in so vielen Ländern und auch in den aktuellen Bundes-Umfragen, ein Rechtsruck zu erwarten ist. Auch deshalb wirbt die Außenministerin offen zur Teilnahme an der Wahl, eben um besagten Ruck nach rechts zu unterbinden. Bei einem Wahlkampf-Auftritt ihrer Partei in Potsdam wählte sie dafür einen ungewöhnlichen Vergleich.

„Wenn ich nicht wählen gehe, dann stinkt es. Dann wird es braun“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch. Dann griff sie zum Waschmittel-Vergleich. Wer überlege, welches Waschmittel er kaufe, komme nicht auf die Idee, die Wäsche gar nicht mehr zu waschen - „weil wir verstanden haben, dann wird es dreckig, und dann stinkt‘s. Und genauso ist es in der Demokratie“. Sie warnte mit Blick auf den Mauerfall 1989, dass rechte Kräfte 35 Jahre friedliche Revolution kaputtmachen wollten und warb dafür, die Demokratie, den Frieden und die Freiheit zu verteidigen.
Baerbock im Europawahl-Wahlkampf – auch Werbung für Grünen-Kanzlerkandidatur?
Natürlich zielt Baerbock bei ihrem Auftritt vorrangig auf mehr Kreuze bei den Grünen auf dem Europawahl-Zettel ab. Ein wenig Eigenwerbung im Hinblick auf das Rennen um die Kanzlerkandidatur im Jahr 2025 spielt aber eventuell ebenfalls eine Rolle. Hier sieht Robert Habeck sich wohl nach der Pleite bei der letzten Bundestagswahl im Vorrecht, Baerbock will allerdings offenbar nicht kampflos aufgeben. Sogar ein parteiinterner Machtkampf wurde bereits befürchtet.
Während Habeck sich derweil bei den großen Katastrophen der Welt als deutscher Krisen-Kanzler positioniert, mit seinen Videos, wie etwa zu Ostern über den Schutz vor Putins Russland, viele Menschen trifft, probiert Baerbock eine andere Strategie: Sie gibt sich nahbar. Nicht nur auf der emotionalen Ebene, sondern auch durch regelmäßige Einblicke in ihre private Welt. Erst kürzlich, bei einem Besuch im Insel-Staat Fidschi berichtete die Außenministerin von ihrem eigentlichen Berufswunsch als Kind. Auch in Potsdam wurde es privat.
Auf Grünen-Event in Potsdam bringt Baerbock private Anekdote – „Gefällt unseren Kindern nicht so gut“
Ihrem oben bereits angeführten Waschmittel-Vergleich ließ die 43-Jährige noch eine private Anekdote folgen, die auch so ein bisschen ihre kleinen Probleme mit dem Leben und der Identifikation als Grünen-Politikerin zeigt. „Als gute Grüne, ja, kaufen wir Bio-Waschmittel“, erklärte Baerbock in Potsdam. Das Problem: „Das gefällt aber manchmal unseren Kindern nicht so gut, weil es riecht dann nicht so super, und manches andere Handtuch ist bei anderen Leuten auch weicher als unseres.“
Meine news
Eine scherzhafte und doch nahbare Anekdote aus Baerbocks Privatleben, in die sich sicherlich viele Wählerinnen und Wähler auch hineinversetzen können. Private Details der Ministerin stießen Leuten allerdings teils auch schon sauer auf – einmal jedoch fälschlicherweise. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos fielen plötzlich viele Blicke auf ihre vermeintlich sündhaft teure Uhr. Dabei klärte Baerbocks Ehemann vor einiger Zeit bereits auf, wie billig das Modell wirklich ist. (han/mit Material der dpa)
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