Jede Menge Stoff: Tausende Besucher bei Textilmarkt

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Bunt behütet: Doris Ruppert und ihr Kollege aus Nordhessen präsentierten auf dem Texilmarkt im Kloster ihre Filzwerke. © bib

Der Textilmarkt im Benediktbeurer Maierhof lockte am Wochenende tausende Besucher an. Viele der Aussteller kommen bereits seit Jahren ins Klosters.

Benediktbeuern – Strahlender Sonnenschein begleitete den Textilmarkt am Wochenende im Maierhof des Klosters Benediktbeuern – und brachte das Gesicht von Organisatorin Barbara Bode zum Leuchten. „Verglichen mit vergangenem Jahr ist das heuer wirklich toll“, freute sie sich. Sie schätzte die Besucherzahl auf bis zu 10 000. „Wir können das nicht zählen, denn wir verlangen keinen Eintritt“, erklärte sie.

Bereits jahrelang in Benediktbeuern dabei: Winfried Hauk aus der Nähe von Fulda mit seiner Lederwerkstatt.
Stammgast: Bereits seit Jahren ist Winfried Hauk aus der Nähe von Fulda mit seiner Lederwerkstatt im Kloster vertreten. © bib

„Unverwüstliche Schulränzen“ aus Fulda

Schon vor 10 Uhr bildete sich am Samstag eine lange Autoschlange auf dem Weg zum Parkplatz. Im Maierhof verteilten sich die Besucher zwischen den Ständen unter den Zelten, doch im Südbau im ersten Stock herrschte dichtes Gedränge. 33 Aussteller waren hier untergebracht, weitere rund 100 im Hof. Sie kamen aus ganz Deutschland, manche sind schon seit vielen Jahren dabei. Etwa Handwerker Winfried Hauk aus Schlitz bei Fulda, dessen Waren dicht umringt waren. „Ich weiß gar nicht, wie viele Jahre ich schon hier bin“, sagte er. Für seine „Taurus Lederwerkstatt“ warb er mit „unverwüstlichen Schulränzen und Aktentaschen“ oder auch Namensarmbändern.

Altes Handwerk, neue Modetrends

Noona Freudenberg hatte aus der Nähe von Lüneburg ihre historische schwarze Naumann-Nähmaschine mitgebracht. Diese ließ sie neben ihren zahlreichen Kleidern in Ruhe rattern. Zu ihrem sechsten Besuch im Maierhof sagte sie: „In Benediktbeuern ist es herrlich.“

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Freudenberg hielt ihre Kleider hauptsächlich in dunklen Farben. Ganz anders machten das die Hutmacher des Marktes. Ihre Produkte leuchteten wie viele Schals, Handschuhe und Tücher in bunten Farben. Eine Herstellerin war Doris Ruppert aus dem nordhessischen Edertal. Die Filzhüte für die Damen leuchteten bunt in der Sonne, wohingegen die Herrenmodelle in gediegenen Grautönen gehalten waren.

Weben ist „wie Orgel spielen“

Trotz Spätsommerwetter griffen Besucher gerne nach Decken und anderen Wärme spendenden Textilien aus Wolle, Fließ oder Filz, weil Farben und Formen stets gute Qualität versprachen. Deren Herstellung zeigte beispielsweise Maria Hößle-Stix von der Textilgestalterinnung Süd. Ihr Webstuhl war im Erdgeschoss aufgebaut, auf dem sie ein 50 Zentimeter breites Tuch webte. Fußtritt, Schiffchen, Weblade – so ging der stetige Rhythmus ihrer Arbeit. „Das ist ja wie Orgel spielen“, meinte Besucherin Waltraud Leitmeier aus München lachend. „Man kann das drei Jahre lang lernen“, antwortete die Fachfrau.

„Wie Orgel spielen“: Innungsvertreterin für Textilgestaltung, Maria Hößle-Stix (re.), erklärt Waltraud Leitmeier aus München einen Webstuhl.
„Wie Orgel spielen“: Maria Hößle-Stix (re.) erklärt Waltraud Leitmeier aus München einen Webstuhl. © bib

Gewebte Produkte aus der Goldbach-Werkstatt Nürnberg für Menschen mit Behinderung zeigte ihre Kollegin Malvia Kalka gleich gegenüber. Badetücher, Kopfkissenbezüge, Tisch- und Geschirrtücher in vielen Farben und Mustern waren auf den Verkaufstischen ausgelegt. In diesem Raum fertigte die Münchnerin Susanne Keller Fächer aus Trachtenstoffen, passend zum jeweiligen Dirndl. „Jetzt zur Wiesn-Zeit, wenn es ein warmer Tag ist, ist das ein gern genutztes Accessoire“, erklärte sie.

Kinderprogramm und allerlei Kulinarisches

Für Kinder war ein themennahes Programm geboten mit Knöpfe wickeln oder Stoffe bedrucken. Mit Essen und Getränken versorgten verschiedene Anbieter die Besucher. Darunter waren die Jugendlichen der Benediktbeurer Faschingsgarde, die mit dem Verkauf von Selbstgebackenem die Vereinskasse auffüllten. Die Metzgerei Reßl und „Bene Pizza“ waren ebenfalls vertreten. Die Penzberger Peter und Maximilian Vltavsky boten mit einem wunderschönen Piaggio-Gefährt als Unterbau für ihr „Heart Road Café“ einen nostalgischen Hingucker. (Birgit Botzenhart)

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