Trump macht beim TV-Duell kuriose Aussage über Deutschland: Habeck-Ministerium reagiert amüsiert

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Donald Trump hat beim TV-Duell gegen Kamala Harris auch ein paar Worte zu Deutschland gesagt. © Alex Brandon/dpa

Das erste TV-Duell zwischen Donald Trump und Kamala Harris vor der US-Wahl ist vorbei. Ganz zum Schluss hat Trump einen Vergleich mit Deutschland gemacht, der das Wirtschaftsministerium verwundert hat.

Washington/Berlin – Bei der ersten TV-Debatte vor der US-Wahl zum Präsidenten im November 2024 haben sich Donald Trump und Kamala Harris einen Schlagabtausch geliefert. Erste Umfragen nach dem Duell sehen Harris als klare Siegerin des Abends hervorgehen: Sie blieb ruhig und sachlich, während Trump im Laufe des Abends wütend und laut wurde.

Ganz am Ende der Debatte durften beide Kandidaten nochmal jeweils ein Schlusswort sprechen, um die Wähler und Wählerinnen von sich zu überzeugen. Dabei kam Donald Trump auch auf Deutschland als Negativbeispiel für die Energiewende zu sprechen.

Deutschland baut laut Trump neue „normale Kraftwerke“

„Sie [Harris] glauben an Dinge, an die das amerikanische Volk nicht glaubt. Dinge wie, dass wir kein Fracking mehr betreiben sollten oder keine fossilen Energien mehr verwenden sollten“ sagte Trump in seiner Abschlussrede. „Deutschland hat das versucht und binnen eines Jahres haben sie wieder angefangen, normale Kraftwerke zu bauen“, behauptete er in seinem Schlusswort.

Daraufhin hat sich nun das Wirtschaftsministerium zu Wort gemeldet und diese Behauptungen zurückgewiesen. „Ich weiß nicht, was der Präsidentschaftskandidat damit meint“, sagte ein Sprecher des von Robert Habeck (Grüne) geführten Ministeriums am Mittwoch (11. September) in Berlin. Trumps Aussagen „haben wir mit gehöriger Verwunderung wahrgenommen und halten sie auch nicht für wirklich nachvollziehbar“. Weiter sagte er: „Viele Fakten sprechen gegen diese Aussage“.

Energiewende in Deutschland geht voran: 60 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren

Auch das Auswärtige Amt reagierte und machte sich über Trump lustig: „Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist komplett funktionsfähig, mit mehr als 50 Prozent Erneuerbaren“, schrieb das Außenministerium auf seinem englischsprachigen X-Kanal zu einem Foto von Trump. Kohle- und Atomkraftwerke würden nicht neu gebaut, sondern vielmehr abgeschaltet.

Tatsächlich betrug der Anteil erneuerbarer Energien im ersten Halbjahr des Jahres 2024 über 60 Prozent des Strommixes. Das hat das Statistische Bundesamt Anfang September bekanntgegeben. Strom aus Windkraft war der mit Abstand wichtigste Energieträger im Land in der ersten Jahreshälfte, gefolgt von Kohle und Erdgas, die zusammen 38 Prozent des Strommixes ausmachten.

Photovoltaik machte in der ersten Jahreshälfte 14,6 Prozent der Stromerzeugung in Deutschland aus. Seit 2023 ist Deutschland aus der Kernenergie ausgestiegen und plant nach wie vor einen Ausstieg aus der Kohle bis spätestens 2038. (mit Material von AFP)

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