Ukrainischer Geheimdienst enthüllt Schwachstellen von Putins neuem Atom-U-Boot
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat geheime Informationen über ein neues russische Atom-U-Boot gesammelt, berichtet "Business Insider". Das U-Boot ist erst vor zwei Wochen in Dienst gestellt worden und gehört zur Klasse Projekt 955A. Es trägt den Namen "Knjazʹ Požarskij" und ist benannt nach Fürst Dmitri Poscharski, einem Nationalhelden des 17. Jahrhunderts, der Moskau von polnisch-litauischen Truppen befreite. Diese symbolträchtige Namenswahl ist offensichtlich bewusst getroffen worden.
Die erbeuteten Daten bieten detaillierte Einblicke in die Besatzung, darunter Informationen über deren Positionen, Fitnesslevel und Kampfstrategien. Besonders brisant sind technische Details wie Diagramme der Überlebenssysteme des U-Bootes.
Sämtliche Interna gelangen an ukrainischen Geheimdienst - das könnte für Russland zum Problem werden
Darüber hinaus soll der HUR auch Zugang zu Besatzungsvorschriften, Anweisungen für den Transport verletzter Matrosen und technischen Dokumenten erhalten haben. Es sind sogar Details über den Zeitplan und Schleppverfahren des U-Bootes darunter. Die Echtheit dieser Dokumente konnte von "Business Insider" zwar nicht unabhängig verifiziert werden, doch das russische Verteidigungsministerium hat sich bisher nicht zu den Vorgängen geäußert.
Die enthüllten Informationen könnten für die russische Marine zu einem Problem werden. Sie ziehen Schwachstellen nicht nur bei der "Fürst Poscharski", sondern auch bei anderen U-Booten der Klasse Projekt 955A nach sich, die zu den modernsten der russischen Flotte gehören.
Ukraine will die Schwachstellen der U-Boote nutzen, um "imperialen Mythos" Russlands zu brechen
Die HUR erklärte auf der Plattform Telegram, dass die gewonnenen Informationen es ermöglichen, die technischen Grenzen und Probleme bei diesen U-Booten festzustellen, die so wichtig für die Aufrechterhaltung des "imperialen Mythos des Aggressorstaates Russland" seien.

Russland hat eine der größten U-Boot-Flotten weltweit - nukleare Sprengköpfe inklusive
Russland verfügt über eine der größten U-Boot-Flotten weltweit, zu der fünf verbesserte Varianten der Projekt 955A "Borei-A"-Klasse gehören. Diese nuklearbetriebenen U-Boote sind 170 Meter lang und können mit Geschwindigkeiten von bis zu 29 Knoten tauchen.
Jedes dieser U-Boote, einschließlich der "Fürst Poscharski", kann 16 U-Boot-gestützte ballistische Raketen transportieren – darunter auch die sogenannten RSM-56 Bulava mit nuklearen Sprengköpfen. Diese Raketen haben eine geschätzte Reichweite von über 8.000 Kilometern und können bis zu zehn unabhängig zielbare Sprengköpfe tragen, wie "Business Insider" berichtet.
Putin war bei der Indienststellung des Atomraketen-U-Boots vor Ort dabei
Die "Fürst Poscharski" wurde seit 2016 gebaut und Ende Juli bei einer Zeremonie, die von Präsident Wladimir Putin besucht wurde, in Dienst gestellt. Das U-Boot gehört zur 31. U-Boot-Division der russischen Nordflotte, die ihren Stützpunkt in Gadschijewo in der Region Murmansk hat.