Grund- und Mittelschule Dietramszell: Nach zehn Jahren endlich fertig saniert
Die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule Dietramszell ist nach über zehn Jahren abgeschlossen. Neben optischen Verbesserungen sind vor allem die technischen Neuerungen und Sicherheitsmaßnahmen hervorzuheben.
Dietramszell – Von außen sieht sie aus wie neu. Nach über zehn Jahren ist die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule Dietramszell endlich abgeschlossen. Die Fassade des Hauptgebäudes erstrahlt in frischem Glanz, das Dach ist neu gedeckt, sämtliche Türen und Fenster sind ausgetauscht. Viel wichtiger sind Rektorin Susanne Falkenhahn aber die weniger augenfälligen Verbesserungen, die die Renovierung mit sich brachte. „Die gesamte Elektroverkabelung wurde neu konzipiert“, erzählt sie während eines Rundgangs durch die Schule mit unserer Zeitung. „Damit sind wir bestens auf die Digitalisierung vorbereitet.“ Im nächsten Schuljahr soll die erste Mittelschulklasse komplett mit Computern ausgestattet werden. Schon jetzt arbeiten alle Jahrgangsstufen projektweise mit Tablets und freuen sich über schnelles Internet und Wlan-Hotspots im ganzen Haus.
Der zweite Fortschritt, der der Schulleiterin sehr wichtig ist: „Die Schule bietet ein optimal sicheres Umfeld für Kinder.“ Grund ist vor allem die Gegensprechanlage, die vor wenigen Tagen in Betrieb ging. „Jetzt kann nicht mehr Hinz und Kunz das Schulhaus betreten.“ Besucher und zu spät kommende Schüler müssen am Eingang des Verwaltungstrakts klingeln; alle anderen Türen sind nach Schulbeginn nur noch von innen zu öffnen. Ebenfalls zu mehr Sicherheit beigetragen haben die umfangreichen Brandschutzmaßnahmen. Sie waren auch mitschuldig, dass sich die Sanierung so lange hinzog.
Das ist wirklich ein toller Raum geworden, mit viel Sonne und ausreichend Platz.
Natürlich hat sich auch optisch im Inneren des Hauses einiges verbessert: Sämtliche Klassenzimmer sind renoviert, die Fenster lassen sich verschatten, der Physikraum entspricht dem aktuellen Standard. Besonders stolz ist Falkenhahn auf die erweiterte Bücherei, das „Herzstück der Schule“. Seit dieser Woche dürfen sich die rund 350 Schülerinnen und Schüler hier wieder mit altersgerechtem Lesestoff eindecken. „Das ist wirklich ein toller Raum geworden, mit viel Sonne und ausreichend Platz“, schwärmt die Rektorin. „Auch wenn wir dafür auf einen Teil unseres überdachten Pausenhofs verzichten mussten.“ Rund 13 000 Bücher haben die drei Mitarbeiterinnen seit dem Schuljahresbeginn in die neuen Regale geräumt. Ab sofort ist die Bücherei am Mittwoch- und am Donnerstagnachmittag auch für alle Gemeindebürger geöffnet.
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Mehr Wärme dank besserer Isolierung
Viel getan hat sich vor allem im Verwaltungstrakt. Wo früher ein kaum genutzter Balkon war, wurde die Außenwand versetzt – Sekretariat, Schulleitungs- und Lehrerzimmer haben dadurch rund zwei Meter an Breite gewonnen. Und: Durch die zusätzliche Dämmung sind sie besser isoliert. „Das merkt man extrem“, berichtet Falkenhahn. „Früher sind wir hier oft mit Heizlüftern gesessen und haben trotzdem gefroren.“ In der Turnhalle und der Aula habe es bei Starkregen immer wieder feuchte Stellen gegeben. Auch das soll durch die neuen Dächer und Fassaden im sogenannten D-Bau der Vergangenheit angehören.
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Zehn Jahre lang wanderte die Baustelle durch die vier Gebäudeteile. Lehrer und Schüler mussten sich mit Provisorien arrangieren; Verwaltung und Schulleitung hausten zeitweise im Keller. Klassenzimmer und Gruppenräume waren über viele Monate nicht benutzbar. „Es war für alle eine sehr herausfordernde Zeit“, sagt Falkenhahn, die zu Beginn der Renovierungsarbeiten noch Konrektorin war. Sie erzählt von vielen Stolpersteinen, die den Baufortschritt gebremst hätten: Probleme bei der Ausschreibung, ein Wechsel des Architekturbüros und diverse Brandschutzgutachten. Dennoch ist sie voll des Lobs für die Gemeindeverwaltung und die Handwerksbetriebe, die „sich immer nach Kräften bemüht und auf die Bedürfnisse des Schullebens Rücksicht genommen haben“.
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Klar, dass durch die lange Bauzeit auch die Kosten gestiegen sind: „Von 2013 bis heute wurden gut fünfeinhalb Millionen ausgegeben“, berichtet Bürgermeister Josef Hauser auf Nachfrage. Dem stünden 2,3 Millionen Euro erhaltene Fördergelder gegenüber. Allerdings sei noch nicht alles schlussgerechnet. Zu Beginn war der Gemeinderat von Gesamtkosten in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro ausgegangen.
Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu erledigen
Das Gros der Arbeiten ist nun geschafft. An ein paar Stellen muss die Elektroinstallation noch abgeschlossen werden. Und der Starkregen vor ein paar Wochen hat in den Räumen der Mittagsbetreuung Wasserschäden verursacht, die derzeit saniert werden. Sie sei froh, wenn endlich alles fertig ist, gibt die Schulleiterin zu. Aber die nächste Baustelle ist bereits in Sicht: Ab 2025 soll in Zusammenarbeit mit der Berufsschule ein „Draußenklassenzimmer“ für die Waldschule entstehen (wir berichteten). Susanne Falkenhahn ist sich sicher: „Das schaffen wir auch noch.“