Pläne für Ermordung Trumps? Republikanerin verbreitet krude These
Ein Gesetzesentwurf sorgt für Wirbel in den USA: Bei einem Gefängnisurteil wäre auch Trump betroffen. Die Republikanerin Marjorie Greene wittert Mordpläne.
Washington, D.C. – Für die Republikanerin und glühende Trump-Anhängerin Marjorie Greene geht es um Leben und Tod: Sie rechnet mit nichts weniger als mit Ermordungsplänen der Demokraten gegen Donald Trump.
Hintergrund ist ein neuer Gesetzesentwurf, durch den nicht mehr der Geheimdienst, sondern die Gefängnisbehörden für den Insassenschutz verantwortlich sind. „Den Demokraten tut es nicht leid … Sie wollen ihn buchstäblich tot sehen“, erklärte Greene laut dem US-Nachrichtenportal Newsweek in einem Interview mit dem rechtsradikalem US-Onlineportal Infowars, das für die Verbreitung von kruden Verschwörungstheorien bekannt ist.
Der US-Abgeordnete Bennie Thompson (Demokrat) habe einen Gesetzentwurf eingebracht, der Trump den Schutz durch den Secret Service entziehen solle, behauptete Greene. „Das zeigt, wie ernst es ihnen ist. Sie wollen den Tod von [Ex-]Präsident Trump“, so die Republikanerin.

Gesetzentwurf könnte bei Verurteilung auch Trump betreffen
Der Gesetzesentwurf, betitelt als „Gesetz zur Verweigerung unbegrenzter Sicherheit und staatlicher Mittel für verurteilte und extrem unehrenhafte ehemalige Schutzbefohlene“ (kurz DISGRACED-Gesetz), wurde vergangene Woche mit Unterstützung von acht demokratischen Abgeordneten eingebracht.
„Niemand sollte eine Sonderbehandlung erfahren, und das gilt auch für den ehemaligen Präsidenten“, erklärte dazu eine Person aus Thompsons Büro laut Newsweek. Angesichts der Vielzahl an Anklagen gegen Trump gilt es als nicht unwahrscheinlich, dass das Gesetz in der Zukunft auch Trump betrifft.
Verschwörungstheorien um Trump: Republikaner spekulieren über Mordpläne
„Sie wollen ihn für den Rest seines Lebens ins Gefängnis sperren, damit er im Gefängnis stirbt“, fuhr Greene fort. „Und sie wollen ihm den Schutz des Geheimdienstes entziehen, damit er irgendwo im Gefängnis ermordet wird, möglicherweise. So ernst ist es ihnen.“ Die für ihre rechten Positionen bekannte Abgeordnete im Repräsentantenhaus sprach auch über angebliche „manipulierte Prozesse“ und eine „unglaubliche Perversion unseres Rechtssystems“.
Meine news
Die Republikanerin war mit Infowars-Moderator Alex Jones beim richtigen Ansprechpartner für die Behauptung. Schon im letzten Jahr äußerte der Mitarbeiter des rechtsextremen Portals ähnliche Theorien: Das „deep state establishment“ würde Trump töten wollen. „Sie vergiften [Trump] oder sie jagen sein Flugzeug in die Luft“, vermutete der Infowars-Moderator laut Newsweek.
Auch Ex-Anwalt glaubt an Verschwörung zur Ermordung Trumps
Alan Dershowitz, früheres Mitglied aus Trumps Anwaltsteam, sprach in einem Interview mit dem US-Meinungsportal Newsmax am Sonntag (21. April) von ähnlichen Vorstellungen. Das Gesetz „bedeutet, dass sie ihn töten wollen“, so der Anwalt.
Laut Dershowitz würde Trump niemals ins Gefängnis kommen, da Richter Juan Merchan im laufenden Trump-Prozess in New York eine Gefängnisstrafe als „einen garantierten Sieg“ für Trump bei der US-Wahl bewerte. „Es würde vielleicht sogar Leute wie mich dazu bringen, für ihn zu stimmen, wenn er wegen einer verfassungswidrigen Anklage ins Gefängnis käme“, argumentierte er. Ein anderer Ex-Anwalt Trumps ist sich dahingegen sicher, dass Trump ins Gefängnis müsse. Laut Fachleuten könnte Trump sogar im Fall einer Haftstrafe US-Präsident werden.
Marjorie Taylor Greene: Kontroverse Äußerungen und Verschwörungstheorien im Rampenlicht
Die Kongressabgeordnete Greene behauptete laut Newsweek bereits im Februar ohne Beweise, Präsident Joe Biden versuche, Trump „für den Rest seines Lebens ins Gefängnis zu stecken, was einem Todesurteil gleichkäme“. Gleichzeitig sprach sich Greene vor 2020 laut CNN nicht nur einmal dafür aus, politische Gegner wegen „Verrats“ hinzurichten.
Die Sendung von Alex Jones bewirbt sich selbst als „die meist-zensierte Sendung der Welt“. Jones ist bekannter Verschwörungstheoretiker und auch seine Gäste sind oft gegenüber Verschwörungstheorien offen. Dazu gehört auch Greene, die laut dem US-Sender NBC QAnon unterstützte und während der Corona-Pandemie die Maskenpflicht mit dem Holocaust verglich. Immer wieder zeigte sie sich auch Russland-nah – so sehr, dass auch das russische Staatsfernsehen schon von ihr schwärmte. (lismah)