Preis-Schock an der Tankstelle nach Ampel-Beschluss: So wirkt sich die CO2-Abgabe für Autofahrer aus

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Teurer Tanken, weniger Förderung: Der Beschluss der Ampel-Koalition zum Bundeshaushalt 2024 trifft Autofahrer hart. Spritpreise werden wohl viermal teurer als erwartet.

Kassel – Nach einem vierwöchigen Ringen hat die Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen endlich einen Kompromiss für den Haushalt 2024 gefunden. Ein Kompromiss dürfte das aber auch nur für die beteiligten Regierungsparteien sein. Die Verbraucher kommt der Beschluss dagegen teuer zu stehen; vor allem für Autofahrer.

Erhöhung der CO2-Prämie: Sprit wird noch kostspieliger

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellte am Mittwoch (13. Dezember) die überarbeiteten Haushaltspläne vor und sagte: „Wir müssen mit deutlich weniger Geld auskommen, um diese Ziele zu erreichen“. Übersetzt heißt das vor allem Mehrkosten für den Verbraucher. Auch an der Tankstelle klettern standesgemäß die Preis – und zwar langanhaltend.

Dass die Treibstoffpreise aufgrund einer Erhöhung der CO₂-Abgabe von 30 auf 40 Euro ansteigen würden, war bereits bekannt. Doch mit dem jüngsten Ampel-Beschluss erhöht sich die Abgabe noch deutlicher. Ab dem 1. Januar werden 45 Euro pro Tonne CO₂ fällig, 2025 dann 55 Euro.

Eine Person betankt an der Tankstelle sein Fahrzeug. (Symbolfoto)
Ab Januar werden auch an der Tankstelle die Auswirkungen des Ampel-Beschlusses zum Bundeshaushalt 2024 zu spüren sein. © Ramon van Flymen/Imago

Nach Berechnungen des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) klettern die Spritpreise für Benzin im kommenden Jahr auf rund 4,3 Cent statt der ursprünglich geplanten 1,4 Cent, 4,7 Cent anstatt 1,6 würde der Diesel demnach teurer. 2025 werden die Treibstoffpreise an den deutschen Tankstellen um weitere 7,5 Cent (Benzin) und acht Cent (Diesel) steigen, berechnen Experten. Ein Anstieg für 2026 ist auch bereits beschlossen. Wie stark sich die Treibstoffabgaben an der Tankstelle niederschlagen, zeigt der Vergleich zum Basisjahr 2020, wie der ADAC informiert:

Jahr Preis CO₂/Tonne Preisanstieg/Liter Benzin Preisanstieg/Liter Diesel
2021 25 Euro ca. 7 Cent ca. 8 Cent
2022 30 Euro ca. 8,4 Cent ca. 9,5 Cent
2023 30 Euro ca. 8,4 Cent ca. 9,5 Cent
2024 45 Euro ca. 12,7 Cent ca. 14,2 Cent
2025 55 Euro ca. 15,7 Cent ca. 17,3 Cent
2026 55 bis 65 Euro ca. 16,9 Cent ca. 18,9 Cent

Damit sind schon 2023 die Spritpreise binnen drei Jahre 8 bzw. 9 Cent teurer geworden, 2024 wird Autofahrer einen weiteren Preissprung erwarten. Zu 2022 blieb der CO₂-Preis unverändert und damit auch die Spritkosten, da die Regierung die vorgesehene Erhöhung wegen der Energiekrise für ein Jahr ausgesetzt hat. Die zusätzlichen Einnahmen sollen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) fließen.

Abschaffung der Umweltprämie für Elektroautos: Hersteller äußern Kritik

Auch für diejenigen, die den Kauf eines Elektroautos planen, gibt es schlechte Nachrichten. Trotz der zusätzlichen Einnahmen aus der CO2-Abgabe wird die Umweltprämie früher als geplant abgeschafft. Ursprünglich sollte die Förderung für Elektroautos erst Ende 2024 enden, wobei der Fördersatz dann nur noch 4.500 Euro betragen hätte.

Das Wirtschaftsministerium (Die Grünen) nannte kein genaues Datum für das Ende der Umweltprämie. Laut der Welt könnte die Förderung aber sehr abrupt enden. Es bleibt unklar, wie viel Geld im Jahr 2024 für die Umweltprämie bereitsteht. Bereits eingereichte Anträge sollen in jedem Fall noch bearbeitet werden.

Die Entscheidung der Bundesregierung stieß beim Verband der Automobilindustrie (VDA) auf heftige Kritik. VDA-Präsidentin Hildegard Müller sagte in einer Stellungnahme: „Diese Förderung war richtigerweise immer zeitlich befristet; jetzt vorab auszusteigen, führt zu Verunsicherung, dämpft den Hochlauf der E-Mobilität und gefährdet damit das Ziel des Koalitionsvertrages, bis 2030 rund 15 Millionen Elektroautos in den Markt zu bringen“. Doch: In der Anschaffung werden Elektroautos zunehmend erschwinglicher. In den nächsten Jahren sollen immer mehr Modelle für unter 25.000 Euro auf den Markt kommen.

Die Redaktion hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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