Söder für Merz keine Gefahr mehr? Laschet muss bei Maischberger lachen – CSU-Chef sei „im Rennen“
Merz oder Söder? Die Frage um die Unions-Kanzlerkandidatur scheint klar zu sein. Doch Armin Laschet glaubt nicht daran, dass Söder klein beigibt, wie er bei Maischberger erklärte.
Berlin – Armin Laschet (CDU) kann ein Lied davon singen, wie es ist, als Kanzlerkandidat der Union gesetzt zu sein, und es dann mit CSU-Chef und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu tun zu bekommen. Bei der Bundestagswahlen 2021 ließ Laschet im parteiinternen Duell mit Söder so viele Federn, dass er es nicht schaffte, sich dann gegen SPD-Kandidat Olaf Scholz durchzusetzen.
Heute ist Laschet normaler Bundestagsabgeordneter, aber immer noch gefragter Gast in Polit-Talkshows und jemand, der zu Themen der Zeit oft die richtigen Worte findet. Kürzlich ging ein flammendes Plädoyer im Bundestag zur AfD von ihm viral, viele Nutzer feierten ihn für seine Worte.
Laschet wird bei Maischberger zu Söder und dessen Kanzler-Ambitionen befragt
Auch in der ARD-Sendung „Maischberger“ war der CDU-Politiker aus dem Rheinland am Mittwochabend (13. März) zu Gast. Moderatorin Sandra Maischberger befragte ihn zum Erstarken der AfD in Deutschland und welche Rolle die CDU/CSU dabei spielt, zur Taurus-Debatte innerhalb der Ampel-Koalition, und auch – wie könnte es anders sein – zu Markus Söder.
Maischberger spielte dabei eine Szene aus einer Pressekonferenz vor: Söder und CDU-Chef Friedrich Merz stellten dabei Ursula von der Leyen als Unions-Spitzenkandidaten für die Europawahl vor. Söder wurde von einem Journalisten aber auch gefragt, ob er gegen Merz als Kanzlerkandidat der Union antreten werde. Söder antwortete so ausweichend wie kokett: „Ich verstehe Sie gar nicht, wir haben die K-Frage doch jetzt gelöst“ – um dann hinzuzufügen: „Ursula von der Leyen soll wieder Kommissionspräsidentin werden, also haben wir die K-Frage schon jetzt entschieden.“
Muss Merz sich warm anziehen? Laschet lacht über Söder-Kommentar zur Kanzler-Frage
Laschet musste beim Ansehen der Szene herzlich lachen. „Wenn der so redet, muss Merz sich warm anziehen?“, fragte Sandra Maischberger. Laschet bemühte sich zunächst um eine diplomatische Antwort. „Die Frage wird erst nach den drei Wahlen im Osten entschieden“, setzte er an – um dann aber doch bedeutungsschwer hinzuzufügen. „Aber viele Sätze, die man hört vom bayerischen Ministerpräsidenten, hab ich auch schon mal gehört.“
Was das für Sätze sind, führte Laschet dann auch gleich näher aus: „Mein Platz ist in Bayern“, „Als bayerischer Ministerpräsident ist man ausbefördert“, „Die CDU hat das erste Vorschlagsrecht“ – all das höre man jetzt wieder von Markus Söder. Für Laschet ist deshalb klar: Markus Söder sei auf jeden Fall „im Rennen“.
Laschet warnt vor neuem Machtkampf zwischen CDU und CSU
Gelernt hätten aber alle aus dem Unions-Machtkampf von 2021, dass man die Frage nach dem Kanzlerkandidaten „einvernehmlich lösen“ müsse, ergänzte Laschet noch. „Denn zerstrittene Parteien werden nicht gewählt.“
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Ordentlich aufs Korn genommen wurden Söders Kanzler-Ambitionen auch beim diesjährigen Nockherberg-Singspiel. Wobei Söder am Ende dann „Chefarzt“ Merz den Vortritt ließ – dieser nach einer „Amputation“ der Ampel-Koalition als neuer Kanzler aber in einem Alptraum erwachte. (smu)