„Glauben Sie, dass er je eine Windel gewechselt hat?“ Obama hält Anti-Trump-Rede, die es in sich hat

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Im Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 hat Kamala Harris noch ein Ass im Ärmel: Barack Obama. Der ging in einer Rede nun auf Donald Trump los.

Washington – Kurz vor der US-Wahl 2024 nähert sich auch der Wahlkampf seinem Höhepunkt. Aktuelle Umfragen deuten auf ein enges Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris hin. Während Hurrikan Milton die Nachrichten in den USA dominiert und auch den Wahlkampf beeinflusst, hat Kamala Harris für das weitere Rennen noch einen Trumpf in der Hinterhand: Barack Obama.

Barack Obama macht Wahlkampf vor US-Wahl 2024 – und geht in Rede auf Trump los

Der ehemalige Präsident ist nach wie vor eine schillernde Persönlichkeit unter den US-Demokraten. Nachdem der amtierende Präsident Joe Biden bekannt gegeben hatte, Harris den Vorrang bei der Kandidatur zu geben, warteten die demokratischen Anhänger gespannt auf Obamas öffentliche Unterstützung für Harris. Der 63-Jährige erfüllte diese Erwartungen schließlich. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag griff er nun aktiv in den Wahlkampf ein – mit einer Rede, die es in sich hatte.

Barack Obama wetterte bei einem Auftritt zur US-Wahl 2024 gegen Trump.
Barack Obama wetterte bei einem Auftritt zur US-Wahl 2024 gegen Trump. © Matt Freed / dpa

Obama sprach ausgerechnet in Pennsylvania. Der Swing State könnte aufgrund der hohen Anzahl an Wahlleuten über den Ausgang der US-Wahl am 5. November entscheiden. Obama hielt sich bei seiner Ansprache nicht mit Kritik am republikanischen Konkurrenten Donald Trump zurück.

Obama wütet bei Rede vor US-Wahl 2024 über Trump und seine „goldene Rolltreppe“

„Es gibt keine Anzeichen, dass dieser Mann an jemand anderen denkt als an sich selbst“, äußerte Obama über Trump, dessen Rückkehr ins Weiße Haus Harris verhindern möchte. Obama könne nicht nachvollziehen, warum jemand glauben würde, dass Trump etwas zum Besseren verändern wolle.

Trump habe als 78-jähriger Milliardär nicht aufgehört, „über seine Probleme zu jammern, seit er vor neun Jahren seine goldene Rolltreppe herabgekommen“ sei, fuhr Obama fort. Damit bezog er sich auf den Moment, als Trump 2015 seine Präsidentschaftskandidatur ankündigte.

Obama vergleicht Trump vor US-Wahl mit Fidel Castro – fieser Windel-Spruch folgt

Obama verglich die langen Reden des Republikaners mit denen des 2013 verstorbenen kubanischen Staatsführers Fidel Castro. „Glauben Sie, dass Donald Trump jemals eine Windel gewechselt hat?“, fragte er die Menge. Trumps Geschäft mit dem Verkauf von Bibeln bezeichnete Obama ebenso als „verrückt“ wie dessen Hinwendung zu Verschwörungstheorien. Als die Menge wegen Trump buhte, sagte Obama: „Buht nicht – geht wählen.“ Harris sei „so gut auf die Aufgabe vorbereitet, wie es noch kein Präsidentschaftskandidat je war“, betonte der Demokrat.

„Da sind die Tweets in Großbuchstaben, das Schimpfen und Toben über verrückte Verschwörungstheorien, die zweistündigen Reden, der Wortsalat, (...) die ständigen Versuche, ihnen etwas zu verkaufen. Wer macht so was?“, fragte Obama. Trump sei nur an seinem Ego, seinem Geld und seinem Status interessiert. „Er denkt nicht an Sie. Für Donald Trump ist Macht nichts weiter als ein Mittel zum Zweck.“

Obama vor US-Wahl 2024 mit ungewöhnlichem Appell an schwarze männliche Wähler

Obama kritisierte auch männliche schwarze Wähler, die sich von Trumps Macho-Verhalten angezogen fühlen könnten. „Es tut mir leid, meine Herren, ich habe das bemerkt, besonders bei einigen Männern, die zu denken scheinen, dass Trumps Verhalten, das Mobbing und das Heruntermachen von Menschen, ein Zeichen von Stärke ist“, sagte Obama. „Und ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass das nicht das ist, was wahre Stärke ausmacht.“

Bei einem überraschenden Besuch in einem Wahlkampfbüro vor der eigentlichen Kundgebung richtete er einen ungewöhnlich direkten Appell an schwarze Männer: „Sie kommen mit allen möglichen Gründen und Ausreden an, und damit habe ich ein Problem“, sagte Obama. Einiges davon lasse ihn vermuten, „und ich spreche hier direkt zu den Männern, (...) dass Sie einfach keine Luft haben, eine Frau als Präsidentin zu haben“. Die Umfragen zeigen, dass Harris Schwierigkeiten hat, die Unterstützung schwarzer Männer zu gewinnen.

Kann Obama den Wahlkampf der Demokraten neu befeuern? Die Euphorie um Kamala Harris schwand zuletzt trotz hoher Spendengelder.

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