„Anderer Blickwinkel tut gut“: Sozialer Treffpunkt bekommt eine neue Chefin

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Bürgermeister Thomas Dorsch freut sich, dass Claudia Schelle (Mitte) die Leitung des HOP von Ursula Lampl übernimmt. © Gallmetzer

Als Begegnungs- und Kontaktstelle wurde der soziale Treffpunkt HOP 2017 eröffnet. Noch immer erfüllt er diesen Zweck und wird von den Hohenpeißenbergern gerne besucht. Die derzeitige Leiterin geht nun in den Ruhestand, doch eine Nachfolgerin ist bereits gefunden.

Hohenpeißenberg – Als Ursula Lampl ihre Stelle 2020 antrat, stand sie vor großen Herausforderungen. Durch die Lockdowns war das bis dahin erblühte Leben im HOP wieder zum Erliegen gekommen. Dennoch schaffte es Lampl, nach und nach wieder Treffen anzubieten. Anfangs mit Beschränkungen und dann endlich wieder für alle zugänglich und ganz ohne Corona-Auflagen.

„Inzwischen ist es gelungen, wieder etwas aufzubauen“, freut sich die Peißenbergerin über viele Angebote, die gut angenommen werden. Vor allem die Technikschulungen für ältere Menschen liegen ihr am Herzen. Denn die gesellschaftliche Teilhabe sei für Senioren oft eingeschränkt durch mangelnde Kenntnisse im digitalen Bereich. „Wir haben eine Mediensprechstunde, da wird ganz individuell auf Probleme eingegangen“, erklärt Lampl. Sie zollt den Senioren, die sich mit Smartphone, Tablet oder Computer auseinandersetzen, höchsten Respekt. Die Workshops zu bestimmten Themen seien oft voll. „Der älteste Teilnehmer war 93 Jahre“, erzählt Lampl begeistert.

„Gricht und gratscht“ jeden Montag

Viel Interesse gibt es für den dienstäglichen Seniorentreff ebenfalls. „Das ist eine lustige Runde, die sich einfach zum Ratschen und Kaffeetrinken trifft“, berichtet Lampl. Jeder sei hier willkommen. Das gilt auch für den Spieletreff, der alle 14 Tage stattfindet. Denn genau das ist der Kerngedanke des HOP: Menschen aller Generationen, jeder Herkunft und Religion sollen unkompliziert zusammenfinden und Kontakte knüpfen – ganz ohne Vereinszugehörigkeit.

Jeden ersten Montag heißt es „Gricht und gratscht“. Fünf Handwerker kümmern sich dann um kaputte Gegenstände der Besucher. „Sie kriegen fast jedes Teil zum Laufen“, weiß Lampl. Das hat sich rumgesprochen – aus dem ganzen Landkreis kommen Interessierte.

Angebote sind kostenlos

Wichtig ist der scheidenden Koordinatorin, dass die Angebote kostenlos sind und so jeder mitmachen kann. So sieht das auch ihre Nachfolgerin Claudia Schelle. Da ihre Kinder inzwischen ausgezogen sind, war sie neben der Arbeit im familieneigenen Autohaus auf der Suche nach einer sinnstiftenden Tätigkeit. „Ich habe den Bürgermeister gefragt, ob er eine Herzensangelegenheit hat, für die er mich braucht“, sagt die 51-Jährige.

Dorsch hatte zunächst den Pollinger Hospizverein im Hinterkopf, dessen zweiter Vorsitzender er ist. Als er dann erfuhr, dass die Stelle im HOP vakant wird, war für ihn jedoch sofort klar, dass hier eine passende Stelle für Schelle sein könnte. Zunächst dachte diese, sie sei lediglich als Unterstützung von Lampl vorgesehen. Dass sie die alleinige Verantwortung im HOP übernimmt, kam überraschend, doch sie stellt sich dieser Herausforderung gerne und ist hochmotiviert.

„Ein anderer Blickwinkel tut dem HOP bestimmt gut“

„Ich habe immer schon gerne mit Menschen zu tun gehabt“, sagt die gelernte Hotelfachfrau. Seit über 30 Jahren ist sie fest im Dorfleben verhaftet und kennt die Leute im Ort. Sie fühlt sich wohl mit ihrer neuen Aufgabe. „Wir haben schon viel besprochen“, blickt sie auf intensive Gespräche mit Lampl zurück. Die Vorstellung in der Seniorenrunde ist bereits erfolgreich abgelaufen. Schelle kam sehr gut an, wie eine der Teilnehmerinnen anschließend verriet.

Nun möchte sie erst einmal den laufenden Betrieb kennenlernen, schließt aber auch die Weiterentwicklung der Angebote nicht aus. „Der Austausch der Generationen soll noch intensiver gefördert werden“, findet sie. Lampl schätzt ihre Nachfolgerin sehr und glaubt: „Ein anderer Blickwinkel, der nicht aus einem Beruf im sozialen Bereich kommt, tut dem HOP bestimmt gut.“

Bürgermeister ist begeistert

Dorsch ist froh darüber, dass die Arbeit im sozialen Treffpunkt nahtlos fortgesetzt wird. „Frau Schelle ist offen, sympathisch und immer positiv“, schwärmt er und ist sicher, die richtige Person gefunden zu haben. Schelle könne sich zudem immer auf das Netzwerk der Caritas verlassen, die die Stelle gemeinsam mit der Gemeinde finanziert. Der Bürgermeister ist begeistert: „Es ist einfach ein schönes zusätzliches Angebot und es gibt dadurch viele Dinge, die sonst nicht stattfinden würden.“

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