Ukraine erbeutet hochmoderne Russland-Waffe – und entschlüsselt so wichtigen Teil von Putins Verteidigung

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Das 9K333 Werba ist eines der modernsten tragbaren Luftabwehrsysteme Russlands. Nun soll Ukraine die Waffe erbeutet haben.

Kiew – Das Werba-System (9K333 Werba) ist eine schultergestützte Flugabwehrrakete aus Russland. Sie wurde als Nachfolgemodell für die seit den 1980er-Jahren im Einsatz stehende 9K38 „Igla“ entwickelt. In der Nato-Klassifikation wird die Rakete als SA-25 geführt.

Das Werba-System arbeitet nach dem Fire-and-Forget-Prinzip: Nach dem Abfeuern verfolgt die Rakete ihr Ziel eigenständig, sodass der Schütze es nicht weiter anvisieren muss. Das neue System wurde um das Jahr 2015 herum in den Dienst des russischen Militärs gestellt. Laut einem Bericht von Defense Blog haben ukrainische Streitkräfte nun eines der fortschrittlichsten tragbaren Luftabwehrsysteme Russlands in ihren Besitz gebracht.

Ein russischer Soldat der Luftabwehreinheit des zentralen Militärbezirks an der Front in Awdijiwka (Symbolbild) © IMAGO/Stanislav Krasilnikov

Ukraine erbeutet Russland-Waffe – und könnte damit wichtigen Teil von Putins Verteidigung entschlüsseln

Das System wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber und sogar Marschflugkörper mit hoher Präzision anzugreifen. Laut Militäranalytikern könnte die Eroberung dieser Waffe der Ukraine wertvolle Informationen über Russlands Verteidigungstechnologien liefern. 

Der Suchkopf der Rakete, der im ultravioletten, infraroten und sichtbaren Spektrum funktioniert, ist besonders interessant, da er Wärmesignaturen verfolgen und gleichzeitig Störungen durch Leuchtraketen oder andere Gegenmaßnahmen vermeiden kann. Die Rakete 9M336 arbeitet in einem breiteren Spektrum von Erkennungsbändern und ist daher resistenter gegen Störsender und Täuschkörper. Bislang liegt keine offizielle Bestätigung dieser Informationen vor.

Russische Luftangriffe in Sumy: Selenskyj fordert internationale Unterstützung gegen russischen Terror

Derweil gehen die Kämpfe im Ukraine-Krieg weiter. Die Militärverwaltung des Gebiets Sumy teilte bei Telegram mit, dass in der frontnahen nordostukrainischen Großstadt Sumy durch russische Drohnenangriffe mindestens drei Menschen getötet wurden. „Am Morgen (22. Oktober) hat der Feind ein mehrstöckiges Wohnhaus und Objekte der kritischen Infrastruktur getroffen“. Insgesamt seien 25 russische Kampfdrohnen allein über dem Gebiet Sumy abgeschossen worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass die Stadt und die Region die ganze Nacht und am Morgen angegriffen worden seien. Unter den Getöteten ist ihm zufolge auch ein Kind, außerdem gebe es Verletzte. Selenskyj forderte vom Westen erneut Waffen für den Kampf gegen den russischen Terror.

Verluste von Russland im Ukraine-Krieg bleiben enorm hoch

Die Verluste Russlands im Ukraine-Krieg bleiben weiterhin hoch. Wie der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook mitteilte, soll Putins Armee allein in den vergangenen 24 Stunden etwa 1350 russische Soldaten bei Kampfhandlungen getötet oder schwer verletzt worden sein. Die Gesamtzahl der Opfer beträgt demnach knapp 681.580 tote und verwundete Soldaten (Stand 22. Oktober). Die Daten lassen sich unabhängig jedoch nicht überprüfen. (jal)

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