Stadt bekommt drei neue „grüne Oasen“

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Das große Areal um den Bolzplatz an der Hardtkapellenstraße soll komplett umgestaltet werden zu einem  „Sport- und Naturerfahrungsraum“.  © Magnus Reitinger

In Weilheim entstehen neue naturnahe Parks: Dank großzügiger Zuschüsse können drei derzeit kaum genutzte Grünflächen so umgestaltet werden, dass sie den Bürgern und dem Klima gleichermaßen nutzen.

Weilheim – Es sind drei Projekte, von denen man im Rathaus schon seit längerem träumt – und über die man sich schon viele Gedanken gemacht hat. Nur: Mangels Geld waren sie bisher nicht realisierbar. Doch jetzt gibt es großzügige Zuschüsse vom Bund, und der Traum von attraktiverem Grün in der Stadt könnte binnen ein, zwei Jahren wahr werden: Das Förderprogramm „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ finanziert zu 80 Prozent die Schaffung von drei sogenannten Piko-Parks in Weilheim.

Gemeint sind damit nicht kunstvoll gestaltete Landschaftsparks wie etwa der Rosengarten am Oberen Graben, sondern es gehe um naturnahe Gestaltung, erklärte Stadtbaumeisterin Katrin Fischer im Bauausschuss des Stadtrates. Die Piko-Parks sollen Klima und Menschen gleichermaßen dienen, etwa die Luftqualität und Böden verbessern, Artenvielfalt fördern, in puncto Hitzeschutz und Starkregenvorsorge helfen. Und zugleich will man auf bislang wenig genutzten Flächen die Aufenthaltsqualität steigern, das Miteinander fördern, die Attraktivität der Stadt erhöhen.

Mehr Artenvielfalt, mehr Klimaschutz, mehr Aufenthaltsqualität

Kurzum: Es geht um „grüne Oasen für eine nachhaltige Zukunft“, wie es im Konzept heißt. Beispielsweise mit Natursteinhaufen und -mauern, mit allerlei Totholz, mit Blühwiesen, Bäumen und Sträuchern, mit Sandlinsen, Wasser- und Feuchtstellen, Nistkästen oder Insektenquartieren will man drei Bereiche in der Stadt aufwerten, die bislang eher ein Schattendasein fristen, darunter den „Maibaumpark“ an der Ecke Waisenhausstraße/B2 und den Bereich beim Kriegerdenkmal am Oberen Graben. Auch neue Wege und verschiedene Sitzmöglichkeiten sollen in den Piko-Parks geschaffen werden, die Versiegelung aber gering sein.

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Das erste und flächenmäßig größte Projekt ist der Bolzplatz an der Hardtkapellenstraße: Auf 7200 Quadratmetern soll hier, direkt neben Hardtschule und Kitas, ein „Sport- und Naturerfahrungsraum“ entstehen. Das große Areal, bisher eine kahle Rasenfläche, wird laut Planung unter anderem in zwei Bolzplätze und einen Bereich für Umweltbildung aufgeteilt. Blühwiesen, Bäume, Hecken, ein Wasserbereich und mehr sollen zudem einen „Ort der Abkühlung, Erholung und Rückzug nicht nur an heißen Sommertagen für das gesamte Quartier“ schaffen. Schule, Kitas und Anwohner werden in Planung und Umsetzung einbezogen, wie es heißt. Die Projektkosten werden mit etwa 150.000 Euro beziffert.

Der „Maibaumpark“ an der Ecke B2/Waisenhausstraße ist das zweite Projekt. Er soll deutlich mehr Aufenthaltsqualität bekommen.
Der „Maibaumpark“ an der Ecke B2/Waisenhausstraße ist das zweite Projekt. Er soll deutlich mehr Aufenthaltsqualität bekommen. © Magnus Reitinger

Als zweites soll für etwa 120.000 Euro der rund 4300 Quadratmeter große Maibaumpark umgestaltet werden. Dessen aktuelle Aufenthaltsqualität wird als „sehr gering“ eingestuft, zudem ist dort laut Stadtbauamt „von der ursprünglichen Gestaltung eigentlich alles defekt“. Das Motto für die Umgestaltung dort lautet „Brauchtum und Kultur am Amtsgericht“. Zur B2 hin ist eine Abschirmung mit Totholz vorgesehen. Bei der Neugestaltung werde darauf geachtet, dass die Zufahrt mit Maibaum möglich ist, so Fischer.

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Schon Ende 2026 sollen die drei „Piko-Parks“ in Weilheim fertig sein

Beim Kriegerdenkmal am Oberen Graben soll eine „Ruhe-Oase zwischen B2 und Rosengarten“ entstehen – das dritte Projekt.
Beim Kriegerdenkmal am Oberen Graben soll eine „Ruhe-Oase zwischen B2 und Rosengarten“ entstehen – das dritte Projekt. © Magnus Reitinger

Eine „Ruhe-Oase zwischen B2 und Rosengarten“ soll als drittes Projekt aus der 1000 Quadratmeter großen, bislang kaum nutzbaren Rasenfläche beim Kriegerdenkmal werden: Für geschätzte Kosten von circa 113.000 Euro will man dort „Erholungsraum für Senioren, Familien und Tagestouristen nahe am Stadtzentrum“ schaffen, mit Staudenflächen, Biotopbausteinen, Sitz- und Spielgelegenheiten. Zugleich werde der Charakter des Kriegerdenkmals als Ort der Ruhe und des Gedenkens gefestigt.

Von den genannten Kosten muss die Stadt jeweils nur ein Fünftel tragen. Auch das kam im Bauausschuss sehr gut an – wie auch „die tolle Planung“ und die Tatsache, dass sich „so viele Bürger und Gruppierungen in die Projekte einbringen“. So beteilige sich der Förderverein der Weilheimer Agenda 21 nicht nur mit Tatkraft, sondern auch finanziell. Der städtische Bauausschuss stimmte der Planung einhellig zu und beschloss die Aufnahme der fehlenden Kosten der Vorfinanzierung in den Haushalt 2026. Der Zeitplan der Realisierung ist ambitioniert: Bis Ende 2026 müssen die Piko-Parks fertig sein, damit die Zuschüsse fließen.