Debakel für SPD bei Bundestagswahl: Für Scholz kommt es ganz bitter – Rücktritte gefordert
Die SPD kassiert mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz bei der Bundestagswahl 2025 eine historische Niederlage. Parteimitglieder fordern Rücktritte.
Berlin – Es hatte sich angedeutet: Der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz ist mit seiner SPD einer der großen Verlierer dieser Bundestagswahl 2025. Nach dem regelrechten Wahl-Debakel hat die Parteispitze noch am Wahlabend personelle Konsequenzen angekündigt.
SPD-Niederlage bei der Bundestagswahl 2025: Treten Saskia Esken und Lars Klingbeil zurück?
Laut Hochrechnung des ZDF von 20.12 Uhr kommen die Sozialdemokraten nur auf 16,4 Prozent. Das sind 9,3 Prozent weniger als bei der Bundestagswahl 2021 (25,7 Prozent). Und das ist das schlechteste Ergebnis der Partei in der Geschichte der Bundesrepublik. Noch nie lag die SPD zuvor überhaupt einmal unter 20 Prozent. Das bisher schlechteste Ergebnis waren 2017 noch 20,5 Prozent. Unter anderem hat die SPD wohl massiv bei Arbeitern verloren.
Wie die ARD am Sonntagabend berichtete, fordern viele Parteimitglieder nach der Pleite bei der Bundestagswahl 2025 jetzt die Rücktritte der Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil. Beide haben am Sonntagabend auch personelle Konsequenzen angekündigt, genauso wie ihr gescheiterter Kanzlerkandidat Scholz.

Bundestagswahl 2025: Olaf Scholz gesteht Niederlage der SPD ein
Scholz verkündete in der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF, dass er im Falle von Koalitionsgesprächen zwischen der Union aus CDU und CSU mit der SPD nicht an solchen Verhandlungen teilnehmen wird und auch nicht Teil einer schwarz-roten Bundesregierung sein würde. „Das ist ein bitteres Wahlergebnis für die Sozialdemokratische Partei, das ist auch eine Wahlniederlage. Das, finde ich, muss bei dem Ergebnis auch einmal klar und deutlich gesagt werden. Und für mich ist das ein Ergebnis, aus dem wir gemeinsam hervorgehen müssen“, meinte Scholz zuvor bei einer Ansprache im Willy-Brandt-Haus: „Ich habe Verantwortung für dieses Wahlergebnis.“
Dies sei ein „bitterer Abend für die SPD. Wir werden uns natürlich kommende Woche zusammensetzen, um darüber zu beraten“, erklärte Esken in der ARD: „Die Partei wird natürlich darüber sprechen müssen, wie wir uns neu aufstellen. (…) Wir werden gemeinsam darüber sprechen, wie wir die SPD personell neu aufstellen können, mit neuen Generationen, mit neuen Gesichtern.“ Die SPD müsse sich „auch programmatisch neu aufstellen“, sagte sie.
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SPD nach der Bundestagswahl 2025: Übernimmt Boris Pistorius von Olaf Scholz?
Auch Klingbeil sprach von einem Generationenwechsel in der Partei. Ein Inhalt der innerparteilichen Gespräche dürfte die Frage sein, ob die SPD besser auf den in der Bevölkerung beliebten Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gesetzt hätte. „Das entscheidet die Partei. Die Partei entscheidet, mit welcher Mannschaft wir in die kommenden Monate und Jahre gehen“, sagte Pistorius zur personellen Neuaufstellung: „Es ist ein niederschmetterndes, ein katastrophales Ergebnis für die Partei. Da gibt es nichts zu beschönigen.“
Er sei jemand, der „in der Führungsriege der Partei dabei ist, für den Fall, dass Regierungsgespräche von Friedrich Merz aufgenommen werden“, kündigte der Verteidigungsminister an, der vor dem Ergebnis der Bundestagswahl 2025 als möglicher Vizekanzler gehandelt wurde. Alles entscheidend sei nun, „wie kriegen wir eine demokratische, stabile Regierung hin“. (pm)