Ende einer Ära bei BRK-Bereitschaft – Leiter gibt nach 20 Jahren Amt ab
Der Jahresbericht der BRK-Bereitschaft Peißenberg war der letzte, den Thomas Bieringer als Leiter der Stelle abgegeben hat: Nach 20 Jahren hat er die Leitung an seine bisherige Stellvertreterin Angelika Bornschlegel übergeben – „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, wie er sagt.
Peißenberg – Es war fast schon so etwas wie eine Tradition: Wenn es in den vergangenen 20 Jahren darum ging, den Posten der Leitung der Bereitschaft Peißenberg des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zu vergeben, dann war klar, dass Thomas Bieringer diese Aufgabe übernehmen würde. Doch nun hat sich Bieringer nicht mehr als Bereitschaftsleiter zur Verfügung gestellt. Seine bisherige Stellvertreterin Angelika Bornschlegel ist seit der Mitgliederversammlung Anfang des Monats seine Nachfolgerin. Sie wurde für die nächsten vier Jahre gewählt.
Das Amt, das Bieringer zwei Jahrzehnte innehatte, habe er „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ übergeben, wie der langjährige Bereitschaftsleiter in einer Mitteilung an diese Zeitung schreibt. „Ich war wahnsinnig gerne Bereitschaftsleiter“, sagt Bieringer: „Ich habe das Amt mit viel Herzblut ausgeübt.“ Die Peißenberger BRK-Bereitschaft sei so etwas wie seine Familie gewesen.
Ende einer Ära bei BRK-Bereitschaft – Thomas Bieringer gibt nach 20 Jahren Amt ab
Dennoch sei nun nach 20 Jahren ein passender Zeitpunkt gewesen, das Amt zu übergeben. Mit Bornschlegel sei eine Nachfolgerin gefunden worden, die in den vergangenen vier Jahren bereits eingearbeitet worden sei. Er lebe inzwischen in Wilzhofen, also ein gutes Stück von Peißenberg entfernt, und freue sich, dass nun neue Leute mit neuen Ideen das Ruder übernähmen.
Er werde der BRK-Bereitschaftsleitung in der Marktgemeinde auch weiter treu bleiben. Und dem Roten Kreuz sowieso. „Ich hoffe, dass ich wieder zum Kreisbereitschaftsleiter gewählt werde“, sagte Bieringer. Dieses Amt habe er die vergangenen vier Jahre bereits ausgeübt.
Bieringer blickt im Großen und Ganzen zufrieden auf die vergangenen 20 Jahre beim BRK zurück, in denen er der Leiter der Bereitschaft war: Gleich zu Beginn seiner Amtszeit sei damit begonnen worden, den Jugendbereich, der damals ziemlich am Boden lag, neu aufzubauen, was gut gelungen sei: „Bis heute haben wir regelmäßig Nachwuchs“, sagt Bieringer.
Mehr Einsätze bei Naturkatastrophen
Auch die Entscheidung, den Betreuungsfachdienst zu übernehmen, sei richtig gewesen und inzwischen eine der Kernaufgaben der Bereitschaft. Dieser Dienst umfasst die Aufgabe, im Katastrophen- oder Einsatzfall dafür zu sorgen, dass die Einsatzkräfte und die Betroffenen mit Nahrung versorgt werden und unter Umständen auch eine Unterkunft erhalten. „Das hat uns über den Landkreis hinaus bekannt gemacht“, sagt Bieringer. Einer der Höhepunkte in seiner Amtszeit seien die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Bestehens gewesen.
Was sich nach der Beobachtung von Bieringer in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat, ist die Häufigkeit der Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Stürme: Früher sei es die Ausnahme gewesen, dass das BRK zu Einsätzen dieser Art gerufen worden sei, heutzutage könne man diese Ereignisse schon einplanen. „So kommt der Klimawandel auch bei uns an“, sagt Bieringer.
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Bei der Jahresversammlung blickte der scheidende Leiter unter anderem auf das vergangene Jahr zurück: Die Helfer der BRK-Bereitschaft Peißenberg haben so viele Sanitätswachdienste wie zuletzt im Jahr 2010 geleistet und haben dabei 150 Hilfeleistungen durchgeführt. Neun Mal mussten die Peißenberger als Schnelleinsatzgruppe ausrücken – zum Beispiel beim Komod-Festival in Weilheim.
Die Zahl der Einsätze als Helfer vor Ort habe sich auf 298 verdoppelt. Insgesamt wurden bei der Bereitschaft 5700 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet, das seien circa 160 pro aktivem Mitglied gewesen.