Störchin „Hui Buh“: Ihr Sender verrät, wohin sie fliegt - Wo war sie diesen Winter?

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Die Störchin im Landeanflug: Auf dem Rücken von „Hui Buh“ ist der Sender zu sehen, der es möglich macht, ihre Flugrouten zu verfolgen. © Jan Josef Hagl

Ein Sender macht es möglich: Wo Störchin „Hui Buh“ aus Raisting unterwegs ist, kann auf einem Online-Portal verfolgt werden. Zudem gibt es Neues aus der Storchenkolonie in Raisting.

Raisting – Unter den vielen Störchen, die im Vorjahr zur größten Weißstorchen-Brutkolonie Südbayerns in Raisting gehörten, ist „Hui Buh“ ein besonderer: Das Weibchen, 2019 am Affenberg in Salem (nahe dem Bodensee) geboren, trägt nämlich einen Sender. Und dieser ermöglicht es, seine Flugrouten und die zuletzt registrierte Position unter dem Online-Portal „Movebank“ einzusehen .

Die Störchin „Hui Buh“ mit gut sichtbarer Beringung.
Die Störchin „Hui Buh“ mit gut sichtbarer Beringung. © Jan Josef Hagl

Wolfgang Bechtel, Storchbeauftragter des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV), weiß durch diese Recherche-Möglichkeit, dass „Hui Buh“ am 3. Dezember während des Wintereinbruchs aus dem Bereich Pähl/Raisting abgezogen ist. Über Friedrichshafen und Radolfzell am Bodensee flog die Storchendame dann Richtung Südwesten. „Ab dem 6. Dezember war sie lange westlich von Zürich und ist nun seit dem 19. Januar westlich von Bern“, so Bechtel Anfang Februar. „Ich bin gespannt, wie es weitergeht – aber wahrscheinlich fliegt sie nicht nach Spanien.“

Jeweils mittags um 12 Uhr wird die aktuelle Position der Senderstörchin registriert

Der Storchenexperte sollte Recht behalten. Das verraten die jüngsten Daten von „Movebank“. Jeweils mittags um 12 Uhr wird die aktuelle Position der Senderstörchin registriert. Der Ort ist dann einige Zeit später – laut Bechtel abends oder am Folgetag – online einzusehen; er ist auf der Karte mit einem grünen Kreuz markiert.

Und „Hui Buh“ ist inzwischen wieder dort, wo bereits besonders viele ihrer Aufenthalte verzeichnet wurden: im Raum Raisting. Das verrät „Movebank“ seit 13. Februar. Zuvor sei das Tier, das wie das Schlossgespenst aus den Büchern heißt, binnen zwei Tagen von seinem Standort westlich von Bern nach Raisting gekommen, so Bechtel.

Daten der Störchin werden bereits seit 2019 aufgezeichnet

Die seit 2019 aufgezeichneten Daten der Störchin zeigen, dass diese zwar noch nie bis Afrika, aber doch – über Montpellier an der französischen Mittelmeerküste – bis Saragossa in Nordspanien geflogen ist (siehe movebank.org, Search „Affenberg“, dann per Klick auf das Pluszeichen Tierliste öffnen).

In Raisting war „Hui Buh“ 2023 im Horst neben dem Kamin auf dem Heimatmuseum zu finden. Mit einem Storch ohne Ring (also von unbekannter Herkunft) hatte sie dort ein Junges. Bechtel hat beobachtet, dass die Störchin jetzt wieder zu diesem Platz zurückgekehrt ist. Er geht davon aus, dass sie dort auch wieder nisten wird – vermutlich mit dem selben Partner wie im Vorjahr.

Auf „Movebank“ lässt sich nachvollziehen, wo die Störchin bislang unterwegs war.
Auf „Movebank“ lässt sich nachvollziehen, wo die Störchin bislang unterwegs war. © Screenshot (Movebank)

Zuletzt wurden in Raisting 35 Störche gezählt

Bei einem Besuch in Raisting hat Bechtel am Freitag auf den Horsten zur Mittagszeit 35 Störche gezählt. Diese seien dabei, ihre Nistplätze für die neue Brutsaison zu sichern, sagt er. In Raisting gab es im Vorjahr Nester von insgesamt 26 Storchenpaaren. Die großen Vögel hatten 77 Junge, was einer Quote von etwa drei Küken pro Horst entspricht.

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