Giftiges Backpapier? BUND warnt vor gefährlichen Chemikalien

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Vorsicht bei Backpapier: Es enthält oft Chemikalien, die bei Hitze gefährlich werden können. Der BUND gibt Tipps zu Alternativen und sicherem Backen.

München – Schon mal darüber nachgedacht, dass Backpapier gefährlich sein könnte? Die gängige Küchenhilfe enthält Chemikalien, die beim Erhitzen freigesetzt werden. Das kann schwere Folgen für die Gesundheit haben. Fachleute warnen – und erklären, wie man Risiken vermeidet.

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) – auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt – sind schwer abbaubare Chemikalien, die industriell hergestellt werden. Gelangen sie in die Umwelt, belasten sie laut BUND die Tiere, Pflanzen, Böden und unser Trinkwasser. Doch auch in Alltagsgegenständen sind PFAS häufig vorzufinden.

So verstecken sich die Substanzen beispielsweise in vielen Kosmetikartikeln, Regenjacken, beschichteten Pappbechern, Zahnseide und manchmal auch in Backpapier. Ein EU-weites Verbot von PFAS in der Industrie wurde bereits diskutiert – Bundeskanzler Olaf Scholz machte seine Position klar deutlich.

Giftige Chemikalien im Backpapier – das macht PFAS für Menschen gefährlich

PFAS sind langlebige Chemikalien, die über einen langen Zeitraum im menschlichen Körper nachweisbar sind. Sie sind zwar nicht akut giftig, können laut European Environment Agency jedoch zu gesundheitlichen Problemen wie zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs führen. Auch das Immunsystem kann geschwächt werden.

PFAS sind in fast jedem Backpapier in jedem Discounter zu finden. Die Werte im Backpapier lägen zwar innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen, wie BUND-Expertin Luise Körner in einer Mitteilung erklärt, bei hohem Erhitzen können die schädlichen Chemikalien jedoch verdampfen und so in Luft und Lebensmittel eindringen. Sie rät beim Kochen und Backen zu einfachen Backpapier-Alternativen.

Backpapier kann gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten.
Backpapier kann gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten. © Danko Natalya/imago

PFAS vermeiden – diese Backpapier-Alternativen können helfen

Als allgemeine Empfehlung sei es laut Luise Körner ratsam, Backpapier nicht zu nah an die Heizstäbe des Backofens zu legen und Temperaturen über 220 Grad zu vermeiden. Wer ganz auf Backpapier verzichten möchte, kann sein Blech beim Backen beispielsweise einfetten und mit Mehl bestäuben. Ofengemüse oder ähnliches kann anstatt auf dem Blech auch in einer Auflaufform zubereitet werden.

Mit PTFE (Polytetrafluorethylen) beschichtete Dauerbackfolien seien hingegen keine gute Alternative, da diese ebenfalls PFAS enthalten. Wer nicht auf klassisches Backpapier verzichten möchte, sollte beim Kauf auf Testsiegel achten. Grundsätzlich sollte man Backpapier jedoch nicht zu oft wiederverwenden.

PFAS im Alltag erkennen

PFAS müssen nicht speziell gekennzeichnet werden, was es Verbrauchern erschwert, den Einsatz dieser Stoffe in Produkten zu erkennen. Einige Hersteller weisen jedoch bereits freiwillig darauf hin, wenn ihre Produkte, wie beispielsweise Regenjacken, „PFAS-frei“ oder „PFC-frei“ sind. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ bietet ebenfalls Orientierung, da es für Produkte mit geringen Schadstoffbelastungen steht.

Um zu prüfen, ob Kosmetik PFAS enthält, kann die kostenfreie ToxFox-App des BUND genutzt werden. Mit einem einfachen Scan des Barcodes liefert die App sofort Informationen über die enthaltenen Stoffe, einschließlich PFAS und weiterer potenziell bedenklicher Substanzen.

Die richtige Entsorgung von Backpapier wirft häufig Fragen auf. Denn obwohl der Name es vermuten lässt, gehört der alltägliche Küchenhelfer nicht in die Papiertonne.

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