Russisches Super-U-Boot durch die Ostsee geschmuggelt – Bundespolizei sah Konvoi

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Ein U-Boot der russischen Marine konnte Anfang Dezember die Ostsee verlassen. (Symbolfoto) © IMAGO/Valentin Yegorshin

Die Jagd-U-Boote aus Putins Projekt 636 werden „Schwarze Löcher“ genannt – weil sie so leise wie kein anderes auf der Welt sind. Moskau schleuste offenbar eines durch die Ostsee.

Moskau – Ein Schneesturm fegte in der Nacht vom 2. auf den 3. Dezember über das nördliche Europa. In den Morgenstunden passierte ein Konvoi russischer Schiffe die Storebælt-Brücke in Dänemark, um ins offene Meer zu gelangen. Der Konvoi war bereits deutschen Bundespolizisten zwei Tage zuvor im Bereich der deutschen Einflusszone aufgefallen – doch ein russisches Super-U-Boot, blieb offenbar zunächst verborgen: die „Ufa“. Wie die Militär-Fachzeitschrift esut.de nun berichtet, soll die Führung der russischen Ostseeflotte einiges unternommen haben, um die Ausfahrt des russischen Super-U-Boots aus der Ostsee zu verschleiern.

Russland schmuggelt Putins Super-U-Boot durch die Ostsee – Bundespolizei bemerkte Konvoi

So war die „Ufa“ war Teil des Konvois – im Gefolge der Korvetten „Stoiky“ und „Grad Swijaschsk“ passierte sie die Ostsee. Das Ziel? Unbekannt. Putin schickt seine „Schwarzen Löcher“ bislang in den Pazifik – weil es laut Moskau zur zunehmenden Konfrontation zwischen China und den USA dort komme. Bereits in der Vergangenheit hatte Russland geheime Atom-Boote durch die dänische Meerenge geschickt.

Damals wie vermutlich auch heute wurde die Verlegung von NATO-Einheiten beschattet. Wie esut.de weiter berichtet, war dem Konvoi einen Tag später das U-Boot-Unterstützungsschiff „Sergey Balk“ gefolgt. In der Aalbaek Bucht am nördlichsten Punkt Dänemarks traf das Schiff auf die „Ufa“. Von da aus ging es weiter Richtung Mittelmeer. Derzeit befindet sich „Ufa“ im Mittelmeer. Die Bundespolizei hat sich bislang noch nicht geäußert.

Bewaffnung von Putins Projekt 636: Russische Jagd-U-Boote setzen auf Torpedos und Marschflugkörper

Die Standardbewaffnung der Projekt-636-Flotte (Warschawjanka-Klasse), zu der die „Ufa“ gehört, besteht aus 18 Torpedos, 24 Seeminen sowie Kalibr-Marschflugkörpern. Diese sind in der Lage sind, Ziele in etwa 2000 Kilometer Entfernung effektiv zu treffen. Die sechs Torpedorohre mit einem Standardkaliber von 533 mm sind im Bug angeordnet. Eine automatische Schnellladevorrichtung ermöglicht ein Nachladen innerhalb von fünf Minuten. Ein U-Boot der Warschawjanka-Klasse ist in der Lage, feindliche Schiffe und andere Ziele in weiter Entfernung zu identifizieren, sich ihnen zu nähern und sie zu überwachen, ohne dabei entdeckt zu werden. Hauptaufgabe laut russischem Verteidigungsministerium: Feindliche U-Boote und Schiffe aufspüren und zerstören – sowie Küsteninfrastrukturen angreifen.

U-Boot-Klasse: Projekt 636 Warschawjanka
Tauchtiefe: 300 Meter
Höchstgeschwindigkeit: 20 Knoten
Bewaffnung: Torpedos, Seeminen und Marschflugkörper

Putins neue Unterwasser-Offensive: Atom-U-Boot schießt Interkontinentalrakete ab

Die Präsenz der Super-U-Boote wie der „Ufa“ ist Teil einer neuerlichen Unterwasser-Offensive Moskaus. Erst kürzlich sagte Russlands Präsident Wladimir Putin, dass Moskau seine Flotte strategisch bewaffneter Atom-U-Boote in den kommenden Jahren weiter ausbauen will.

Der Kremlchef nahm Anfang dieser Woche in der nordrussischen Stadt Sewerodwinsk an der Indienststellung den neuen atomgetriebenen U-Boote „Imperator Alexander III.“ und „Krasnojarsk“ teil. Sie sollten in Kürze in die russische Pazifikflotte im Fernen Osten eingegliedert werden, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge. Einen Monat zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium nach eigenen Angaben erfolgreich eine mit Atomsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ Bulawa getestet. Die Rakete sei von einem Atom-U-Boot aus dem Weißen Meer unter Wasser abgeschossen worden und auf einem Übungsgelände der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka eingeschlagen.

Im Falle der „Ufa“ bleibt abzuwarten, wohin es das russsiche Super-U-Boot verschlägt. Möglich ist Beobachtern zufolge kurzfristig eine Weiterfahrt zum ostsibirischen Heimathafen – oder der Verbleib im Mittelmeer.

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