Investition in historisches Erbe: Bockhorni-Ausstellung kostet 64 000 Euro – Geld kommt von der Künstlerfamilie

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Bilder wie diese schuf der Wolfratshauser Maler Felix Bockhorni. Die Werke des 1878 verstorbenen Künstlers sind regelmäßig im „Wallner-Bockhorni-Kabinett“ im Museum am Untermarkt 10 zu sehen. © Archiv

Wolfratshausen lässt Bockhorni-Bilder restaurieren. Sie hängen in einem eigenen Kabinett, für das die Stadt zuletzt 64 000 Euro ausgegeben hat.

Wolfratshausen – Der Ur-Enkel des Zeit seines Lebens in der Flößerstadt lebenden Landschaftsmalers und Zeichners Felix Bockhorni (1801-1878), Franz Xaver Wallner, und seine Ehefrau Thea hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Werke des Künstlers für die Nachwelt zu erhalten.

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Die Stadt erbte von der Künstlerfamilie: 140 Bilder und unbebaute Grundstücke in Wolfratshausen

Nach dem Tod Thea Wallners im Juli 2006 erbte die Stadt 140 Bilder sowie die in Familienbesitz befindlichen unbebauten Grundstücke in Wolfratshausen. Mit der testamentarischen Auflage, diese „zum Zwecke der Unterbringung und Erhaltung der Bilder zu verwerten“. Rund 176 000 Euro brachte der Grundstücksverkauf inklusive Zinserträge der Kommune bis dato, das Geld wird als Sonderrücklage im Haushalt ausgewiesen. Nun hat der Stadtrat über die Verwendung von etwas mehr als 64 000 Euro von der Gesamtsumme entschieden – ganz im Sinne der Erblasserin.

Das Wolfratshauser Wallner-Bockhorni-Kabinett ist nach dem Künstler benannt

Genau dies hatte der Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrats in der Vergangenheit wiederholt angemahnt. Bekanntlich hat die Kommune bereits im Zuge der Sanierung des städtischen Gebäudes am Untermarkt 10, konkret im Museum Wolfratshausen einen Multifunktionsraum geschaffen, der den Namen „Wallner-Bockhorni-Kabinett“ trägt. In dem werden die Bilder Bockhornis, der unter anderem als Landschaftsmaler für die Porzellanmanufaktur Nymphenburg tätig war sowie als königlich-bayerischer Hofmaler Auftragsarbeiten übernahm, im Wechsel mit anderen Ausstellungen der Öffentlichkeit gezeigt.

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Kosten für die Ausstellung sollen aus der Sonderrücklage entnommen werden

Gemeinsam mit Museumsleiterin Annekatrin Schulz ermittelte die Stadtverwaltung jüngst die Kosten, die im Zusammenhang mit der Ausstellung der Bilder im Wallner-Bockhorni-Kabinett entstanden sind. Dazu gehören nach Worten von Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) unter anderem die Galerie-Schienen und die Beleuchtung. Darüber hinaus monetarisierte Schulz die Maßnahmen zur Restaurierung, Unterbringung und Präsentation der Bockhorni-Bilder.

Diese Auflistung beinhaltet laut Rathauschef das Angebot einer Fachfirma für die „konservatorische Behandlung“ der 140 Zeichnungen, die Anschaffung von Wechselrahmen sowie eines Schranks zur Aufbewahrung der Werke und den Kauf von mobilen Stellwänden. Summa summarum beläuft sich das Angebot „auf etwas mehr als 64 000 Euro“, informierte Heilinglechner die Mandatsträger.

Die Stadträte entschieden einstimmig, dass das Geld aus der Sonderrücklage genommen wird. Zuvor soll dieser Plan mit der Rechtsaufsicht, dem Landratsamt in Bad Tölz, abgestimmt werden.

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Ein Ticket für drei Museen in Wolfratshausen und Geretsried

Im selben Atemzug ergänzte der Stadtrat mit 20:0 Stimmen die Gebührensatzung fürs Museum am Untermarkt 10. Hintergrund ist die Kooperationsvereinbarung mit dem Badehausverein in Waldram und dem Museum der Stadt Geretsried. Zum Start der Zusammenarbeit der drei Einrichtungen „wurde ein gemeinsames Eintrittsticket zum Preis von neun Euro entwickelt“, so Heilinglechner. Fünf Euro davon bekommt der Badehausverein, jeweils zwei Euro die Museen.

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