Eishockey-Bayernligist ESC Kempten rutscht nach zwei weiteren Pleiten auf Platz acht ab
Kempten – Das zweite punkt- und sieglose Wochenende in Folge musste der ESC Kempten jetzt hinnehmen. Zuerst mussten sich die Sharks im Heimspiel dem TEV Miesbach mit 3:4 geschlagen geben, am Sonntagabend folgte dann noch eine 2:3-Niederlage beim EHC Klostersee
Die gute Nachricht des Freitagbends. Die Kaufbeurer Hilfsorganisation Humedica konnte nach dem Spiel eine stattliche Anzahl an Stofftieren in Empfang nehmen, welche die gut 800 Zuschauer nach dem ersten Tor der Sharks auf das Eis der ABW Arena warfen. Auch wenn es bis kurz vor Ende des zweiten Drittels dauerte bis der erhoffte Regen an Teddys & Co aufs Eis durfte. Anton Zimmer war mit dem zwischenzeitlichen 1:2 dafür verantwortlich. Bereits im letzten Jahr war Humedica für die Verteilung der gesammelten Stofftiere an der Seite der Sharks und hat dabei einen tollen Job gemacht.
Die schlechte Nachricht dagegen ist das Endresultat einer offenen und spannenden Partie. Wie vor Wochenfrist gegen Geretsried mussten sich die Allgäuer wieder knapp mit einem Tor geschlagen geben. Erstmals seit seiner Verletzungspause stand Tomas Kulhanek wieder im Kader. Lediglich Nikolai Streif (mit Förderlizenz in Sonthofen im Einsatz) und der erkrankte Nikolas Oppenberger fehlten Sven Curmann im Kader. Schnell entwickelte sich eine flotte Partie mit viel Tempo von beiden Mannschaften. Der erste Abschnitt ziemlich ausgeglichen mit guten Chancen für beide Teams, aber ohne Treffer.
Kempten schafft den Anschluss, mehr aber nicht
Nach der Pause Miesbach dann die spielbestimmende Mannschaft und mit viel Zug zum Tor der Hausherren. Lohn dafür waren zwei Treffer für die Gäste, einer davon einmal mehr während Kempten in Überzahl spielte. Aber trotz dem Fauxpas saß das Überzahlspiel der Kemptener endlich wieder, alle drei eigenen Treffer wurden mit einem Mann mehr auf dem Eis erzielt. Florian Stauders Ausgleich 16 Minuten vor dem Ende gab der Mannschaft nochmal zusätzlichen Antrieb, das Spiel im Schlussabschnitt wieder ausgeglichen und völlig offen. Trotzdem waren es erneut die Gäste, die mit zwei Treffern für die Vorentscheidung sorgten. Kempten warf alles nach vorne und machte viel Druck. Mehr als der Anschluss zum 3:4 durch Maximilian Schäffler war aber nicht drin.
Miesbach kann sich somit in der Tabelle auf vier Punkte Vorsprung absetzen. Da die Teams direkt hinter Kempten ebenfalls verloren behält man Platz sechs. Am Sonntag beim EHC Klostersee mussten aber nun unbedingt Punkte her, soll es bei der direkten Playoff Qualifikation bleiben.
ESC Kempten unterliegt auch dem EHC Klostersee
Am Sonntagabend trafen zwei Teams aufeinander, bei denen es zur Zeit nicht läuft, und die Saisonziele sind für beide aktuell durchaus gefährdet. Die Sharks haben mit Platz sechs momentan noch die direkte Playoffquali in der Tasche. Die Konkurrenz sitzt den Kemptenern aber unmittelbar im Nacken. Noch viel dramatischer sieht zur Zeit die Lage für das in den letzten Jahren so erfolgsverwöhnte Team aus Klostersee aus. Mit fünf Punkten Rückstand auf den letzten Pre Playoffplatz findet man sich aktuell in der Abstiegsrunde wieder. Bei noch fünf ausstehenden Spielen in der Vorrunde gab es im Vorfeld also nur ein Ziel: Drei Punkte müssen her. Zumindest würde auf jeden Fall eine der beiden Niederlagenserien reißen, soviel war vor der Begegnung schon klar. Grafing ging mit zuletzt fünf und Kempten mit vier verlorenen Spielen in die Partie. Wobei sich das Team von Dominik Quinlan gerade den starken Erdingern und Waldkraiburg mit nur einem Tor geschlagen geben musste. Die Qualität stimmt also im Kader der Gastgeber.
Von Beginn an war die Spannung bei beiden Teams zu spüren, schließlich ging es um wichtige Punkte. Die Gastgeber zunächst aktiver, doch Kempten mit der Führung. Nach einem schönen Konter schloss Sergei Topol einen Doppelpass mit Filip Kokoska zur Führung ab. Doch noch vor der Pause erzielten die Gastgeber mit einem verdeckten Fernschuss den Ausgleich. Das erste Drittel endete aufgrund der Verletzung eines Linienrichters bereits nach 19 Minuten. Glücklicherweise konnte der Unparteiische nach einer Behandlung das Spiel fortsetzen.
Zweites Drittel geprägt von einigen Strafen
Klostersee nahm den Schwung aus dem Ausgleichstreffer sichtlich mit. Scheiterte Timo Schirrmacher mit einem Schuss noch am Pfosten so drehten die Gastgeber das Spiel mit zwei schnellen Treffern. Mit einem Traumpass schickte Kokoska aber fast im Gegenzug Topol auf die Reise, der im Alleingang wieder auf ein Tor Rückstand verkürzte. Der zweite Abschnitt war dann auch geprägt von deutlich härterer Gangart und einigen Strafen. Anton Zimmer durfte mit einer Spieldauerstrafe vorzeitig zum Duschen. Er revanchierte sich nach einem Foul an ihm mit einem deftigen Stockschlag nachdem das Spiel bereits unterbrochen war. Die daraus resultierende Unterzahl überstand man aber schadlos.
Meine news
Mit nur einem Tor Rückstand ging es ins letzte Drittel, eigentlich hätte man jetzt einen Sturmlauf der Kemptener erwartet, der aber leider ausblieb. Wieder gab es zu viele Fehler im Spielaufbau, Klostersee nutzte diese auch regelmäßig mit gefährlichen Gegenstößen aus. Danny Schubert hielt sein Team in dieser Phase mehrfach mit seinen Glanzparaden im Rennen. Ohne seine starke Leistung hätte die Niederlage letztendlich deutlich höher ausfallen können. Die letzte Chance noch auszugleichen nahm man sich mit einer weiteren Strafzeit, Linus Voit musste zwei Minuten vor dem Ende mit einer Fünf-Minuten-Strafe in die Kühlbox. Es fehlt seit einigen Spielen die Leichtigkeit im Spiel, welche die Sharks noch in der Vorrunde so auszeichnete. Man sieht den Spielern und dem Spiel die Verunsicherung und das fehlende Selbstvertrauen an.
Enttäuschter Trainer Sven Curmann appelliert ans Team
Trainer Sven Curmann nach dem Spiel: „Es war ein sehr zerfahrenes Spiel in dem es für beide Mannschaften um sehr viel ging. Klostersee hat dann die Tore zur richtigen Zeit gemacht. Wir machen billige Fehler die so nicht passieren dürfen und haben dann den Weg nicht mehr gefunden klare Torchancen herauszuspielen. Wir müssen nun um die generelle Playoff Qualifikation bangen, das müssen die Jungs jetzt endlich mal verinnerlichen. Es ist momentan der Hund drin und es passt vieles nicht. Wir müssen jetzt den Kopf aus dem Allerwertesten kriegen, endlich wieder ordentliches Eishockey spielen und Spiele gewinnen. In so einem wichtigen Spiel dann auch noch zwei solche Fünf-Minuten-Strafen zu nehmen geht einfach nicht. Die Spieler müssen verstehen dass es nicht um den Namen auf ihrem Trikot geht sondern um das Logo auf der Brust. Nur gemeinsam als Team kommen wir auch wieder vorwärts.“ th