Immense Verluste in Kursk: Putins modernster Radpanzer wird zur Soldaten-Falle
Die russische Gegenoffensive in der Region Kursk läuft. Doch: Wladimir Putins Verluste sind auch hier enorm. Das liegt etwa an Schwächen eines Radpanzers.
Sudscha – Kreml-Chef Wladimir Putin will einfach nicht aufhören mit dem Blutvergießen im Ukraine-Krieg. Dabei nehmen für Moskau auch die Verluste in Russland selbst unvermindert zu. Die Rede ist von der Grenzregion Kursk, in der sich seit Sommer ukrainische Verbände gegen eine personelle Übermacht der Russen halten.
Kursk-Gegenoffensive der Russen: Erneut hohe Verluste für Wladimir Putin
Der ukrainische Generalstab aus Kiew teilte am 11. November Drohnen-Aufnahmen, die ebensolche Verluste in der Oblast Kursk zeigen sollen. Zu sehen sind russische Panzer-Kolonnen, die durch mutmaßlich ukrainisches Artilleriefeuer und durch Kamikaze-Drohnen jäh gestoppt werden. Angeblich verlor Putin hier binnen kurzer Zeit gleich 28 gepanzerte Militär-Fahrzeuge.
Wie verschiedene Militärblogger einordnen, sind unter den Verlusten nicht zuletzt vergleichsweise moderne Radpanzer BTR-82A. Denn: Erneut hat das brutale Moskauer Regime wohl am Schutz für seine Soldaten gespart und diese stattdessen in regelrechten Fallen für Leib und Leben in die heftigen Gefechte der russischen Kursk-Gegenoffensive gegen die Ukrainer geschickt.
BTR-Radpanzer Russlands: Panzerung macht Putin im Ukraine-Krieg Sorgen
Schon beim Vorgängermodell BTR-80 war die Seitenpanzerung nicht mal einen Zentimeter dick und bestand zudem aus geschweißten Stahlplatten. Diese Art der Panzerung ist völlig überholt, weil sie die Besatzungen im Inneren weder gegen Panzerabwehrwaffen mit Hohlladungsgeschossen noch gegen Wuchtgeschosse schützen, die die kinetische Energie (KE) ihres Projektils nutzten, um keilförmig die Panzerung zu durchschlagen. Ein Beispiel: Die Hohlladung der gefürchteten und auf beiden Seiten eingesetzten Panzerbüchse RPG-7 kann bei ihrer Detonation angeblich Panzerungen von bis zu 300 Millimetern Stärke durchdringen.
Zwischen 2009 und 2011 ließ Moskau von den Maschinenbauwerken Arzamas zwei kampfwertgesteigerte Modelle des BTR-80 entwickeln: den BTR-82 und den BTR-82A. Letztgenannte Version soll auf mehreren Drohnen-Videos aus der Oblast Kursk zu sehen sein. Und zwar, entweder zerstört im Seitengraben liegend oder ausgebrannt am Straßenrand stehend. Zumindest auf einzelnen Bildsequenzen ukrainischer Militärblogger sind die nicht mehr einsatzfähigen Radpanzer deutlich als BTR-82 zu erkennen.

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Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Sehr viele Radpanzer BTR-82A Putins darunter
Unter anderem die ukrainischen Bradley-Schützenpanzer aus US-Produktion erweisen sich in Kursk als teils unüberwindbare Hindernisse, während die Ukrainer derzeit aus Taiwan Raketen für ihre Flugabwehr erhalten. Die Open-Source-Intelligence-Website Oryx zählte am 13. November neben vielen zerstörten T-72-Panzern unter den russischen Verlusten somit zudem 726 zerstörte, schwer beschädigt zurückgelassene und/oder durch die Ukrainer erbeutete Radpanzer BTR-82A. Das ist eine enorme Anzahl seit Februar 2022, als Putins Truppen völkerrechtswidrig die ukrainische Grenze überquerten.
Zwar sind die BTR-Schützenpanzer auf ihren acht wuchtigen Rädern mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h und einem vergleichsweise leichten Gewicht von 13,6 Tonnen recht mobil und schnell unterwegs. Was wohl ihren auffällig umfangreichen Einsatz auf den gut ausgebauten Landstraßen der Oblast Kursk erklären dürfte. Doch auch dieser Vorteil geht letztlich auf Kosten des Schutzes der Besatzung.
Wladimir Putins Radpanzer: Schwache Panzerung gegen Ukraine-Waffen
So merken Militäranalysten in Beiträgen auf Special-Interest-Webseiten an, dass die Panzerung bei Weitem nicht so dick sei wie bei anderen Schützenpanzern. Und auch, wenn die 30-mm-Maschinenkanone des Typs 2A72 vielleicht imposant erscheinen mag. So lassen sich Putins Radpanzer nicht gegen Panzerabwehrwaffen wie die einstmals sowjetische RPG-7 oder die berüchtigte Javelin aus amerikanischer Rüstungsproduktion verteidigen. (pm)