Ältere Rentner, wachsende Ausgaben: Das sind die neuen Zahlen zum Ruhestand

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Deutsche gehen immer später in Rente. Die Ausgaben stiegen dennoch auf einen neuen Höchstwert, so der neue Jahresbericht der Rentenversicherung.

Berlin – Deutschland wird älter – und das kostet. 21,4 Millionen Menschen beziehen mittlerweile eine Rente, 200.000 mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben stiegen auf einen neuen Rekordwert von 402,8 Milliarden Euro, ein Anstieg um 22,8 Millionen, verglichen mit dem vergangenen Jahr. Etwa jeder vierte Deutsche ist inzwischen Rentner. Dennoch steigt das Alter der in Rente gehenden Menschen weiter – sie sind im Schnitt zwei Jahre älter als um die Jahrtausendwende. 

Menschen in Deutschland gehen immer später in Rente. Dennoch stiegen die Ausgaben auch im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordwert, so der Jahresbericht der Rentenversicherung.
Menschen in Deutschland gehen immer später in Rente. Dennoch stiegen die Ausgaben auch im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordwert, so der Jahresbericht der Rentenversicherung. © Imago/Michael Gstettenbauer

Der am Donnerstag (28. August) veröffentlichte Jahresbericht der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zeigt, wie viele Menschen 2024 in Rente gegangen sind – und wie alt sie im Durchschnitt waren. Demnach steigt das Renteneintrittsalter weiter an, auch wenn sich nach wie vor viele Menschen für ein früheres Ausscheiden aus dem Arbeitsleben entscheiden.

Ältere Rentner, steigende Ausgaben: Jahresbericht mit neuen Zahlen zum Ruhestand

Im vergangenen Jahr sind wie auch 2023 insgesamt 1,5 Millionen Neu-Rentner hinzugekommen. Davon stellen die Altersrentner mit 937.000 die größte Gruppe, gefolgt von 402.000 neu Beziehenden der Hinterbliebenenrente. Erstmalig eine Erwerbsminderungsrente bezogen ab letztem Jahr 172.000 Personen.

Von den über 937.000 neu hinzugekommenen Rentnern und Rentnerinnen haben 378.000 ihre Regelaltersgrenze erreicht. 269.000 Neu-Rentner und Rentnerinnen haben die ehemalige „Rente mit 63“ oder Rente für besonders langjährig Versicherte bezogen; weitere 225.000 Menschen sind in die Frührente mit Abschlägen nach 35 Jahren gegangen. Rund 65.000 Menschen haben die Rente für Schwerbehinderte bezogen.

Renteneintrittsalter steigt auch 2024 weiter an: Vorgezogene Altersrenten laufen aus

Das durchschnittliche Renteneintrittsalter liegt laut DRV-Bericht bei 64,7 Jahren. Das sind deutlich über zwei Jahre mehr als noch zur Jahrtausendwende, als das Durchschnitts-Renteneintrittsalter bei 62,3 Jahren lag.

„Gründe für den Anstieg sind zum einen die Anhebung der Altersgrenzen und zum anderen das Auslaufen von vorgezogenen Altersrentenarten, die in der Vergangenheit teilweise schon mit 60 Jahren in Anspruch genommen werden konnten“, so eine DRV-Sprecherin gegenüber IPPEN.MEDIA, etwa die Altersrente für Frauen oder die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit.

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Früher in Rente gehen: Nur 40 Prozent der Neu-Rentner erreichen die Regelaltersgrenze

Auch wenn zunehmend mehr Menschen jenseits des Renteneintrittsalters arbeiten­ wollen, und sich das Rentenalter damit zusätzlich durch die Hintertür erhöht: Etwa 60 Prozent der neuen Rentner und Rentnerinnen seien 2024 vorzeitig in Rente gegangen. Die im Koalitionsvertrag festgeschrieben Aktivrente soll diesem Trend entgegenwirken – und Rentner und Rentnerinnen belohnen, die trotz Erreichen der Regelaltersgrenze weiter im Job bleiben. Ihnen wird dadurch die Möglichkeit gegeben, bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei dazuzuverdienen.

Trotz der neuen Ausgaben-Rekordmarke, „der ungewissen politischen Lage und der schwächelnden Wirtschaft“ im vergangenen Jahr bewertet die Rentenversicherung ihre Finanzsituation als stabil:. „Dank der relativ guten Situation am Arbeitsmarkt bei der sozialversicherten Beschäftigung und einer positiven Lohnentwicklung bleibt die Finanzsituation weiter stabil“, erklärt die Vorstandsvorsitzende Anja Piel. Die Beitragseinnahmen seien um rund 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.

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