Investitionen in Kindergarten und Wasserleitung: Das ist heuer in Steingaden geplant

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Hat viel vor in Steingaden, das im Hintergrund zu sehen ist: Bürgermeister Max Bertl. © Elena Benedikt

Zwei große Bauprojekte stehen heuer in Steingaden an. Bürgermeister Max Bertl erzählt, was es mit den Vorhaben auf sich hat und was in diesem Jahr sonst noch im Ort passiert.

Mit Sparen werde man den Haushalt heuer nicht retten, meint Steingadens Bürgermeister Max Bertl. Es gehe viel mehr um den sinnvollen Einsatz von Mitteln. Wie sämtliche Gemeinden sehe man sich einerseits mit steigenden Kosten konfrontiert, im Sach- und Personalbereich. Gerade bei Letzterem habe man aber wenig Einfluss. Durch Fluktuation sei man bei den Rathaus-Mitarbeitern ohnehin auf einem niedrigen Stand. Und in Einrichtungen wie dem Kindergarten sei vorgeschrieben, wie viel Personal benötigt wird, so Bertl. Hier sei er sogar froh, dass es Zulauf gibt. Andererseits sei die Gemeinde angehalten, Abgaben zu erhöhen. Als Beispiel nennt er die Grundsteuer. Aktuell seien etwa 73 Prozent der Bescheide bearbeitet. Die noch fehlenden 27 Prozent hätten „Potenzial in beide Richtungen“. Sobald alle Bescheide abgearbeitet sind, werde man sich im Gemeinderat nochmals über die Hebesätze unterhalten.

Rein betriebswirtschaftlich gesehen, werde der Kindergarten immer ein defizitäres Geschäft bleiben. Trotzdem sei es freilich wichtig, ausreichend Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen. Und dafür als Kommune weiter Geld in die Hand zu nehmen. Weil der Bedarf an Kita-Plätzen steigt, wird die Kindergarten-Erweiterung mit dem Bau einer viergruppigen Krippe heuer forciert.

Der bestehende Kindergarten sei 1992 gebaut worden, zunächst mit vier Gruppen, eine weitere sei dann ergänzt worden. Dazu kamen zwei Krippe-Gruppen. Und schließlich ein Waldkindergarten mit zwei Gruppen. Trotzdem reiche das im kommenden Jahr nicht aus. „Das heißt natürlich, dass es Kinder gibt, was mich sehr freut“, so Bertl, und dass Steingaden wachse. In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen soll es um die Genehmigungsplanung und den Bauantrag für die Erweiterung gehen, der Krippen-Bau noch heuer starten. Insgesamt belaufe sich die Investition wohl auf sechs bis sieben Millionen Euro.

Gaufest und Blütentage

Kinder in Steingaden dürfen sich außerdem auf einen Spielplatz freuen, der heuer am neuen Friedhof gebaut wird.

Ein weiteres Bauvorhaben betrifft den Ortsteil Hirschau: Eine neue Wasserleitung soll errichtet werden. Für die Staustufe vier sei in den 1960er Jahren die Wasserquelle dort abgegraben worden, erklärt Bertl. Die BAWAG (Bayerische Wasserkraft AG) habe daraufhin versprochen, sich dauerhaft um die Wasserversorgung für den Ortsteil zu kümmern. Die Leitung wurde aus Sicht des Bürgermeisters sehr umständlich über mehrere Ortsflure (Lechbruck, Bernbeuren, Steingaden) hinweg gebaut, im Laufe der Jahre privatisiert und schließlich von Uniper übernommen. Das Unternehmen habe aber schnell geschaut, dass es die Leitung an die Gemeinde abtritt – im Rahmen eines Grundstückserwerbs sei das dann der Fall gewesen. Nun ist der Verlauf also umständlich, Teile der Leitung außerdem in die Jahre gekommen und eine Erneuerung nötig. Und weil die Ertüchtigung der bestehenden Trasse nicht billiger wäre, wird gleich neu gebaut – auf Steingadener Flur, erklärt Bertl. Um circa viereinhalb Kilometer Wasserleitungen gehe es.

Im Gigabit-Verfahren ist die Gemeinde so weit, dass Angebote geprüft werden. Im nächsten Schritt soll das Ortsnetz angeschaut und Entscheidungen getroffen werden. Die Kostenschätzung liege bei über acht Millionen Euro, 90 Prozent werden laut Bertl bezuschusst. Allerdings müsse die Gemeinde leider in Vorleistung gehen.

Beim Vorhaben, den Fohlenhof zu sanieren, will man auch weiterkommen und die Entwurfsplanung abschließen.

Auch abgesehen von den kommunalen Vorhaben ist in Steingaden einiges geboten. Die Blütentage stehen wieder an, ein Gaufest, die Vorbereitungen fürs Open-Air-Theater Welfs Erbe starten und die Bürgerstiftung gibt bei der Wiederbelebung des Gasthofs zur Post Gas, nennt Bertl Beispiele.

Für ihn ist Steingaden seine Heimat geworden, „und ich möchte noch so viel bewegen“, so Bertl. Deshalb will er bei den Kommunalwahlen 2026 auch wieder antreten. Und nochmal Bürgermeister werden.

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