„Nichts, was man nicht schulen könnte“: Reaktionen auf Aufregung um geplante Leitstellen-Fusion
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VonThomas Steinhardtschließen
Die geplante Fusion der Integrierten Leitstelle (ILS) Oberland mit der Rettungsleitstelle im Landkreis Fürstenfeldbruck ist in Garmisch, Bad Tölz-Wolfratshausen und Weilheim umstritten.
In Bruck gibt man sich gesprächs - und lernbereit.
Eines der heiß diskutierten Themen ist die Frage, ob man aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck heraus Einsätze der Bergwacht koordinieren kann oder nicht. Ein Sprecher der Brucker ILS bezieht sich auf Aussagen eines Bergwacht-Vertreters in den Oberland-Medien, der nicht glaubte, dass es nicht funktionieren würde.
Der Sprecher der Brucker ILS betont: „Wir wissen, worauf wir uns einlassen. Es geht um nichts, was man nicht schulen könnte.“ Und es gehe um keine Dinge, die unmöglich seien.
Die Brucker ILS koordiniere jetzt auch schon Einsätze etwa vom Ammersee mit Ausflüglern, die möglicherweise nicht wissen, wo genau sie sich gerade befinden. „Da gibt es technische Hilfsmittel.“ Ortskenntnis brauche in erster Linie derjenige, der vor Ort im Einsatz ist.
In der ILS gehe es ja um die Annahme und Koordination von Notrufen, egal woher oder aus welchem Gelände. Notrufannahme vom flachen Land oder aus dem Gebirge? Der Sprecher: „Ich wüsste nicht zu 100 Prozent, wo da der Unterschied liegen soll.“ Der Unterschied liege im Einsatz vor Ort.
Der Sprecher betont: Das alles sei nichts, was man nicht lernen könnte, zumal es nicht um Themen gehe, die ein in Bayern ausgebildeter Disponent nicht schon gehört hätte. Außerdem arbeiteten in der Brucker ILS durchaus Kollegen, die aus ihrer Vergangenheit schon Erfahrung mit dem Oberland haben.
Ein anderes Thema, das immer wieder kritisch ins Feld geführt wird, ist die Anbindung von Brandmeldeanlagen. Das sei aber rein technisch lösbar, sagt der Sprecher. Wie aber geht es weiter?
Nach der Fusionsanfrage aus dem Oberland muss sich der Brucker Rettungszweckverband damit beschäftigen. Das soll in der Sitzung im Dezember erfolgen. Danach folgen Debatten in den Kreistagen, bevor es zu Entscheidungen kommt. Der Sprecher betont: „Wir beantworten gerne alle Fragen.“
Im Hintergrund steht die Tatsache, dass die Rettungsleitstelle Oberland ein neues Gebäude bräuchte und neue Technik, während in Gernlinden (Gemeinde Maisach) gerade eine völlig neue Rettungsleitstelle entsteht, die über genügend Platz für weitere Disponenten verfügen würde. Im Oberland zeichnet sich ab, dass viele Verantwortliche nicht allzu schnell entscheiden wollen.