Rekordausstoß an Kohlendioxid im Jahr 2023
Schlechte Nachrichten für das Klima: Die weltweiten CO₂-Emissionen des Energiesektors sind 2023 gestiegen. Auch hieran hat der Klimawandel durch Dürren Schuld.
Frankfurt – Ende 2023 gab es gute Nachrichten in Deutschland: Es wurden so wenig Treibhausgase ausgestoßen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die schlechte Nachricht folgt nun mit einer weltweiten Bilanz aus dem Energiesektor. Da schaut es düster aus: Die weltweiten CO₂-Emissionen im Energiebereich haben im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent zugenommen und so einen neuen Höchststand erreicht.
Weltweite CO₂-Emissionen 2023 gestiegen
Grund für den Anstieg ist unter anderem eine geringere Produktion mit Wasserkraft. Aber auch zahlreiche Dürren und das chinesische Wirtschaftswachstum haben dieses Ergebnis befördert, wie aus einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hervorgeht. Über das Jahr gesehen stieß der Energiesektor 37,4 Milliarden Tonnen CO₂ aus – rund 90 Prozent der Gesamtemissionen.
Die Zunahme im Jahresvergleich fiel mit 410 Millionen Tonnen immerhin weniger stark aus als im Vorjahr. 2022 wurden 490 Millionen Tonnen CO₂ mehr ausgestoßen als 2021.
Dürren in wasserreichen Ländern förderten Umstieg auf fossile Brennstoffe
Mehr als 40 Prozent des Emissionsanstiegs wurden durch Länder mit großen Wasservorräten wie China, den Vereinigten Staaten, Indien, Kanada und anderswo verursacht. Denn aufgrund von Trockenheit mussten Unternehmen mehr als bisher auf alternative und deutlich klimaschädlichere Energiequellen wie Diesel oder Kohle umschwenken. Ohne die aufkommende Wasserknappheit wären die weltweiten CO₂-Emissionen allein aus der Stromproduktion im vergangenen Jahr gesunken.
Insbesondere China war 2023 für einen starken Anstieg der Emissionen verantwortlich. Einerseits erholte sich die Wirtschaft nach der Pandemie später als bei anderen Ländern, andererseits ist der Verbrauch an Kohle in China hoch. Auch Indiens Kohlendioxidemissionen wuchsen, während andere Volkswirtschaften Rekordrückgänge verzeichneten. Zum ersten Mal stammte 2023 mindestens die Hälfte der in fortgeschrittenen Volkswirtschaften erzeugten Energie aus Quellen wie erneuerbaren Energien und Atomkraft.
Emissionen müssen ab 2025 sinken
Die weltweite Steigerung der Emissionen ist jedoch alarmierend. Nach Berechnungen von Klimaforschern, müssen die Emissionen spätestens 2025 ihren Höhepunkt erreichen und ab dann zurückgehen, sodass ein katastrophales Ausmaß der Erderwärmung verhindert werden kann.
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Die IEA betonte, dass sich zumindest der Ausbau der erneuerbaren Energien auf dem richtigen Weg befinde. „Der Übergang zu sauberen Energien schreitet schnell voran und bremst die Emissionen – selbst bei einem weltweiten Energiebedarf, der 2023 schneller steigt als 2022“, betonte IEA-Chef Fatih Birol.
China setzt verstärkt auf erneuerbare Energien
In einem separaten Bericht zum Thema erneuerbare Energien der IEA, sticht interessanterweise aber ebenso China hervor. Dort wird ein starker Anstieg der Solar- und Windenergie dokumentiert. Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei jedoch „zu sehr auf die fortgeschrittenen Volkswirtschaften und China konzentriert“, während der Rest der Welt hinterherhinke, erklärte Birol. (jh/AFP)