Entlassungen durch Musik-Behörde: Unruhen um hunderte US-Beamte für Atomsicherheit

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Elon Musk hat es auf die US-Atomsicherheitsbehörde abgesehen. Die Kündigungen sollen Chaos verursacht haben: „Niemand weiß, ob er gefeuert ist oder nicht“.

Washington D.C. – In den USA gehen die radikalen Kürzungen weiter. Nach der Entwicklungshilfe-Behörde USAID nimmt Elon Musk die US-Atomsicherheitsbehörde NNSA ins Visier. Als Teil der von Musk vorangetriebenen Kostensenkungen in den US-Behörden sind nach Medienberichten auch dort Mitarbeiter entlassen worden. Rund 300 Mitarbeiter der US-Atomsicherheitsbehörde NNSA wurden Donnerstagnacht (Ortszeit) gefeuert, wie unter anderem CNN berichtete.

Musk-Behörde kündigt Hunderte US-Beamte für Atomsicherheit – Entlassungen werden zurückgenommen

Am Freitag sei allerdings begonnen worden, die Entlassungen der NNSA-Mitarbeiter rückgängig zu machen. Unter Berufung auf anonyme Quellen hieß es, die verantwortlichen Regierungsvertreter hätten anscheinend nicht gewusst, welche Aufgaben die gefeuerten Mitarbeiter genau hatten.

Die Nationale Behörde für Nukleare Sicherheit, die dem Energieministerium unterstellt ist, überwacht die Bestände von Tausenden von Atomwaffen in den Vereinigten Staaten. Sie ist verantwortlich für die Instandhaltung und Sicherheit der Sprengköpfe und beaufsichtigt zudem die Produktion neuer Nuklearwaffen. Laut einem Bericht des öffentlichen Rundfunks NPR kümmert sich die NNSA auch darum, Terroristen und Schurkenstaaten daran zu hindern, an waffenfähiges Plutonium oder Uran zu gelangen.

Das Team von Tech-Milliardär Musk, DOGE (Department of Government Efficiency), durchforstet derzeit eine US-Behörde nach der anderen. US-Präsident Donald Trump hatte Musk den Auftrag erteilt, die Regierungsausgaben zu prüfen und zu reduzieren. Beide behaupten, ohne Beweise vorzulegen, dass dabei neben Milliarden an Geldverschwendung auch Betrug aufgedeckt worden sei.

Chaos um Musks Entlassung bei NNSA-Mitarbeitern: „Niemand weiß, ob er gefeuert ist oder nicht“

NPR berichtete unter Berufung auf mehrere aktuelle und ehemalige NNSA-Mitarbeiter, die nicht namentlich genannt werden wollten, dass viele Angestellte mündlich gekündigt worden seien und sofort ihre Schreibtische hätten räumen müssen. Insgesamt sollen demnach mehr als 1.000 Mitarbeiter des Energieministeriums gefeuert worden sein. Listen mit essenziellen Mitarbeitern, die deren Chefs geschrieben hätten, seien größtenteils ignoriert worden. Angekündigte Kündigungsschreiben kamen NPR zufolge nur bei manchen an. „Niemand weiß, ob er gefeuert ist oder nicht“, zitierte der Sender einen anonymen NNSA-Mitarbeiter. Am Freitag seien die Entlassungen unter anderem wegen des entstandenen Chaos pausiert worden.

USA: Donald Trump und Elon Musk veranlassen weitere Entlassungen
USA: Donald Trump und Elon Musk veranlassen weitere Entlassungen. (Archivbild) © IMAGO/CNP/AdMedia

Trump treibt Musk-Pläne voran: Durchführungsverordnung verpflichtet Bundesbehörden zu Zusammenarbeit

Einem Reuters-Bericht zufolge haben Trump und Musk am Freitag außerdem 9.500 Mitarbeiter der Ministerien für Inneres, Energie, Veteranenangelegenheiten, Landwirtschaft und Gesundheit gefeuert. Diese Zahl an Kündigungen käme auf rund 75.000 Mitarbeiter, die zuvor eine Abfindung der Regierung angenommen haben sollen.

Trump gab Musks Vorhaben in der vergangenen Woche noch einmal Rückenwind. Der US-Präsident unterzeichnete eine Durchführungsverordnung, die Bundesbehörden dazu verpflichtet, mit dem U.S. DOGE Service zusammenzuarbeiten, um ihre bestehende Belegschaft zu reduzieren. Die Anordnung verleiht Musks DOGE noch mehr Macht, als es in den ersten Wochen der neuen Regierung bereits angehäuft hat. (dpa/pav)

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