Prozess gegen Trump: Ex-Präsident ätzt vor Fortsetzung erneut gegen „korrupten Richter“

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In New York wird gegen Donald Trump verhandelt. Am Mittwoch sollen die Schweigegeldzahlungen rekonstruiert werden. Der Newsticker zum Prozess.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Trump schießt während Prozesspause erneut gegen Richter - Auf einer Wahlkampfveranstaltung bezeichnete der Ex-Präsident den Richter Juan Merchan als „korrupt“.
  2. Prozess gegen Donald Trump in New York - Diese Zeugen treten im Prozess gegen Donald Trump auf.
  3. Testen Sie Ihr Wissen über US-Politik - Wer ersetzt in den USA im Notfall den Präsidenten? Die Antwort auf diese Frage und mehr in unserem Quiz zur US-Politik.

New York – Nachdem Donald Trump am Mittwoch eine kurze Verschnaufpause für Wahlkampfauftritte in Wisconsin und Michigan genutzt hatte, heißt es heute wieder „stundenlanges Sitzen“, wie der Ex-Präsident es auf Truth Social formulierte. Am Donnerstag wird es zunächst erneut um eine mögliche Missachtung des Gerichts gehen – die Staatsanwaltschaft fordert weitere Sanktionen gegen Trump, nachdem dieser gegen seine „Gag Order“ (Nachrichtensperre) verstoßen hatte. Schon zu Beginn der Woche wurde der 77-Jährige zu einer Geldstrafe von 9000 Dollar angeordnet.

Trump schießt während Prozesspause erneut gegen Richter

Während des gestrigen Ruhetages schoss Donald Trump gegen den von der Nachrichtensperre ausgenommenen Richter Juan Merchan. „Es gibt kein Verbrechen“, sagte er vor Anhängerinnen und Anhängern in Waukesha, Wisconsin. „Ich habe einen korrupten Richter, einen Richter, der in einem totalen Konflikt steht“, so Trump.

Laut der Associated Press folgt auf die Anhörung zur „Gag Order“ außerdem die noch die Aussage des früheren Anwalts der Pornodarstellerin Stormy Daniels, Keith Davidson. Davidson hatte sich bereits am Dienstag ausführlich zu Wort gemeldet. Dessen Aussage gelten als besonders wichtig für die Argumentation der Staatsanwaltschaft, wonach Trump und dessen Verbündete im Vorfeld der US-Wahl 2016 unvorteilhafte Berichte mithilfe von Schweigegeldern zu vertuschen.

Donald Trump spricht vor dem Gerichtssaal in Manhattan mit der Presse.
Donald Trump spricht vor dem Gerichtssaal in Manhattan mit der Presse. © Justin Lane/Imago

Prozess gegen Donald Trump in New York

  1. Den Anfang machte David Pecker. Der ehemalige Herausgeber des Boulevard-Blattes „National Enquirer“ bestätigte, dass er an einer Schweigegeldzahlung Trumps an das Playmate Karen McDougal beteiligt war.
  2. Es folgte Rhona Graff, die mehrere Jahrzehnte in der Trump-Organization arbeitete und laut USA Today als „Trumps rechte Hand“ galt. Sie bestätigte vor Gericht in New York, dass der Angeklagte mehrfach Kontakt zu Stormy Daniels gehabt haben soll.
  3. Der dritte Zeuge, der seine Aussage begann, ist Gary Farro. Als Angestellter der „First Republic Bank“ war Farro an der Abwicklung der Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels beteiligt. Er wird seine Zeugenaussage am Dienstag (30.4.) fortsetzen.

Zahlreiche weitere Zeugen werden im weiteren Verlauf des Prozesses erwartet. Darunter befinden sich Fachleute für Wahlkampffinanzierung und Steuerrecht sowie weitere ehemalige Angestellte der „Trump-Organization“. Pikanter aber dürften die Aussagen ehemaliger Weggefährtinnen und -gefährten des Ex-Präsidenten werden.

  • Michael Cohen: Trumps Ex-Anwalt gilt mittlerweile als einer seiner größten Gegner. Er wickelte die Schweigegeldzahlungen seines ehemaligen Mandanten ab und dürfte einige Details darüber im Zeugenstand zum Besten geben.
  • Karen McDougal: Das ehemalige Playmate hatte eine mehrmonatige Affäre mit Trump.
  • Stormy Daniels: Die Erotikdarstellerin und ihre Affäre zu Trump stehen im Mittelpunkt des ganzen Verfahrens. Ihre Aussage gilt als nahezu sicher.
  • Hope Hicks: Die ehemalige Mitarbeiterin von Trumps Wahlkampfteam folgte ihrem Chef auch ins Weiße Haus. Das 35 Jahre alte ehemaligen Model war ebenfalls an den Schweigegeldzahlungen beteiligt.

Tritt Donald Trump als Zeuge im Prozess gegen ihn selbst auf?

Unklar bleibt weiter, ob Donald Trump selbst den Zeugenstand in New York betreten wird. Sollte die Staatsanwaltschaft ihn aufrufen, könnte er wohl von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen. Gleiches gilt für seine Ehefrau, Melania Trump, die während Trumps Affären mit McDougal und Daniels hochschwanger mit ihrem einzigen Kind, Barron Trump, war.

Angeklagt ist Trump in New York in 34 Fällen. Strafbar gemacht haben soll er sich dabei aber nicht wegen der Zahlung von Schweigegeld, sondern weil er Geschäftsberichte habe falschen lassen, um die Zahlungen zu vertuschen. Außerdem soll Trump mit der Verschleierung der Zahlungen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben. Darüber hinaus stellen die Zahlungen in den Augen der Anklage illegale Versuche der Wahlbeeinflussung dar.

Der Prozess gegen Trump wird mehrere Wochen dauern. Ein Urteil wird frühestens am 31. Mai und spätestens am 14. Juni erwartet.

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