Vier Kemptener Schulleitungen hören auf – sie fordern mehr Betreuungszeit, mehr Personal und mehr Miteinander an den Schulen.
Kempten – Mit Dagmar Engstler (Gustav-Stresemann-Schule), Barbara Trautmann (Grundschule Kottern-Eich), Anna Hertwig (Grundschule auf dem Lindenberg) und Dierk Roth (Staatliche Realschule) verlassen vier engagierte Schulleitungen ihre bisherigen Wirkungsstätten – drei gehen in den Ruhestand, eine widmet sich einer neuen Aufgabe.
Betreuungszeit für Kinder muss ausgeweitet werden
Dagmar Engstler blickt auf 17 Jahre als Schulleiterin zurück. Besonders erfüllend war für sie die Arbeit in ihrem sehr engagierten Team und die Kinder selbst: „Jedes Schulkind ist so ein Highlight, und wenn die Kinder dann kommen und einen umarmen, das werde ich schon vermissen.“ Sie fordert mehr Betreuungszeit für die Kleinen – etwa durch ganztägige Schulmodelle mit Unterricht am Nachmittag: „Dann können wir die Kinder noch viel besser fördern.“
Auch Barbara Trautmann sieht die größte Verbesserung in der Ausweitung der Betreuungszeit. Elf Jahre gehörte sie zur Schulleitung, sieben Jahre davon als Konrektorin. Ihr Wunsch: mehr Schulbegleiter für die Inklusion und zusätzliche Angebote für einen lebendigen Lebensraum Schule: „Chor, Musik, Austausch mit Eltern – so stelle ich mir eine tolle Schule vor.“
Luft nach oben: Zusammenarbeit mit den Eltern
Anna Hertwig wechselt an eine andere Schule in Schongau. Sie war drei Jahre Schulleiterin in Kempten und findet es einfach schön mit Kindern zu arbeiten. Auch sie will die Ganztagsbetreuung – für alle Kinder – und „mehr Personal, weil so viel daran hängt“.
Dierk Roth, der nach 32 Jahren in den Ruhestand verabschiedet wird, ist besonders stolz auf das vielfältige Schulprofil: „Das zeigt, dass wir ein sehr aktives Kollegium haben.“ Er betont, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt hervorragend funktioniere. „ Aber die Zusammenarbeit mit den Elternhäusern, da klemmt es noch gewaltig. Also das wäre ein Wunsch in der Zukunft, dass das besser geht. “
Verena Härle, die städtische Abteilungsleiterin für Schulverwaltung, sieht sich durch die Äußerungen in ihrer Meinung bestätigt: „Man diskutiert über bessere Ausstattung, über Digitalisierung, aber ich denke Menschen und Menschlichkeit wären wichtig, weil das die Schulen wirklich weiterbringt.“
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