Parkstadt Engelhalde: Spatenstich für 67 neue Wohnungen

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Eröffnen symbolisch den zweiten Bauabschnitt: Tim Koemstedt (Referatsleiter Planen, Bauen und Verkehr), Martin Langenmaier (Sozialbau Geschäftsleitung), Oberbürgermeister Thomas Kiechle, Thomas Heubuch (Sozialbau Geschäftsleitung) und Anwohner Engelhaldi (v. l.). © Anatol Kraus

Zwischen Naherholung und urbaner Dynamik nimmt ein neues Stadtquartier weiter Gestalt an: Vergangene Woche wurde der zweite Bauabschnitt der Parkstadt Engelhalde mit einem Spatenstich feierlich eingeleitet.

Kempten – 67 neue Wohnungen werden dort in den kommenden zwei Jahren entstehen – Teil eines ehrgeizigen Plans der Sozialbau Kempten, auf dem ehemaligen Saurer-Allma-­Areal neue Maßstäbe für modernes und zukunftsorientiertes Wohnen zu setzen.

Aufwertung für die Engelhalde

„Für vielleicht 1.000 Kemptenerinnen und Kemptener wächst hier ein neues Stück Zukunft“, betonte Oberbürgermeister Thomas Kiechle in seinem Grußwort. Die Engelhalde profitiere gewaltig, da es durch das Projekt insgesamt eine Aufwertung der Lebensqualität gebe. Er erinnerte auch an die Anfänge: 2014, kurz nach seinem Amtsantritt, sei der Erwerb der Grundstücksflächen „ein echter Glücksfall“ gewesen. Der Stadtrat habe damals die Grundsatzentscheidungen herausragend gut und in großer Geschlossenheit mitgetragen. „So kann Zukunft entstehen, wenn man sich Flächen strategisch sichert und dann gemeinsam mit starken Partnern, wie der Sozialbau, in die Umsetzung geht.“

Was auf über fünf Hektar Fläche geschaffen wird, ist mehr als ein reines Wohngebiet: Die Parkstadt Engelhalde verknüpft Wohnen, Arbeiten und Leben in bislang einmaliger Form. Neben Eigentumswohnungen entstehen dort Coworking Spaces, eine Mini-Kita, Nahversorgungseinrichtungen, sowie großzügige Grünflächen mit autofreien Begegnungszonen.

Erdgeschosswohnungen mit Gartenanteilen

„Hier kommt zusammen, was zusammengehört“, sagte Thomas Heubuch, einer der beiden Sozialbau-Geschäftsführer in seiner Rede, „Wohnen, Leben und Arbeiten – das ist schon etwas Besonderes, weil es unser Haus ausmacht. Wir haben darauf reagiert, was am Markt gut ankommt.“

Die vier Häuser des zweiten Bauabschnitts sind in Ziegelbauweise konzipiert, mit vier bis sechs Stockwerken. Zwischen 54 und 138 Quadratmeter sind die Wohneinheiten mit zwei bis vier Zimmern groß und verfügen über Loggien, Terrassen oder Balkone – Erdgeschosswohnungen sogar über eigene Gärten. Einige Wohnungen, darunter Maisonettes und Townhäuser, schaffen neue Wohnformen für alle, die das Besondere suchen.

Die Architektur setzt auf nachhaltige Materialien und ein harmonisches Farbkonzept. „Die Gebäude sind individuell, aber durch gemeinsame Leitideen verbunden – stilvoll, funktional und auf das Quartier abgestimmt“, erklärte der andere Sozialbau Geschäftsführer Martin Langenmaier.

Visualisierung eines Gebäudes in einem neu geplanten Stadtteil.
Zweiter Bauabschnitt: Die Visualisierung zeigt ein Mischgebäude mit Wohneinheiten, Gewerbe und Kita. Bis Mitte 2027 sollen die Räumlichkeiten bezugsfertig sein. © Sozialbau Kempten

Autofreies Quartier mit mehr Aufenthaltsqualität

Auch ökologisch weist das Projekt in die Zukunft: Die Dächer der Parkstadt werden begrünt, mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und die Gebäude an das Kemptener Fernwärmenetz angebunden. Moderne Mobilitätskonzepte wie Carsharing und Fahrradverleihstationen ermöglichen einen autofreien Quartiersplatz und fördern die Aufenthaltsqualität. Darüber hinaus stehen aber auch 67 Tiefgaragen-Stellplätze mit bereits vorinstallierten Ladeanschlüssen sowie Fahrradkeller zur Verfügung.

Eine umweltfreundliche Heizungssteuerung ist ebenso Teil des Projekts, wie das Schwammstadt-Prinzip: Dabei wird Regenwasser in Rückhaltebecken aufgefangen und den Pflanzen in Trockenperioden wieder zur Verfügung gestellt. Ein weiteres Highlight: Das Projekt ist Teil der „Smart ­City Kempten“-Initiative. Klimasensoren im Quartier sollen in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut helfen, Umweltwirkungen und Planungsziele langfristig zu überprüfen.

Schwierige Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau

Ein Wermutstropfen bleibt: Oberstes Ziel der Sozialbau sei es, in der Region bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Doch die Rahmenbedingungen würden weder baurechtlich noch wirtschaftlich einfacher, mahnte Heubuch in Richtung Politik. „Das macht uns echt zu schaffen. Kostenintensive Anforderungen wie Energie- und Ressourceneinsparungen, weitere Kostensteigerungen, Rohstoff- und Personalknappheit, auch das erleben wir immer mehr“, sagte der Geschäftsführer weiter. Vorgaben beim Brand-, Wärme und Emissionsschutz verteuerten das Bauen zusätzlich. „Der Bau-Turbo der Bundesregierung könnte da eine Verbesserung bringen.“

Als einer der größten Player des Kemptener Immobilienmarktes will die Sozialbau das vielfältige Angebot auch in Zukunft aktiv und attraktiv mitgestalten.

Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.

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