Höhere Einnahmen und Ausgaben: Schuldenstand der Marktgemeinde Altusried steigt auf über 30 Millionen Euro

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Die Neugestaltung der Altusrieder Ortsmitte ist der größte Posten bei den anstehenden Investitionen. © Stodal

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Altusried verabschiedete in seiner jüngsten Sitzung den Haushalt 2025. Das Gesamthaushaltsvolumen beträgt 37.642.000 Euro und liegt somit um 872.000 Euro (bzw. 2,3 Prozent) unter dem des Vorjahres.

Altusried – Der Haushaltsplan und das Investitionsprogramm für die Folgejahre 2026 bis 2028 waren bereits in zwei vorangegangenen Sitzungen intensiv beraten worden. Wie Kämmerer Thomas Heinle ausführte, steigt das Volumen im Verwaltungshaushalt im Vergleich zum Vorjahr auf rund 25,9 Millionen Euro (+6,3 Prozent), während das Investitionsvolumen auf rund 11,7 Millionen Euro sinkt (-17 Prozent).

Große Brocken für gemeindliche Gebäude und Marktplatz

Ein besonderer Schwerpunkt bei den Investitionen liegt auf der weiteren Mittelbereitstellung von rund 3,4 Millionen Euro für die Fertigstellung der Neuen Ortsmitte Altusried mit dem Neubau des Rathauses und der Marktplatzgestaltung. Rund 1,9 Millionen Euro fließen in die Fertigstellung des Neubaus der Kita „St. Maria“ in Frauenzell. Eine Millionen Euro wird für den Anschluss gemeindlicher Liegenschaften an das Fernwärmenetz der Bürgerenergiegenossenschaft Altusried veranschlagt.

Zu den weiteren kostenintensiven Positionen zählen u. a. die Umlagezahlungen an den Abwasserzweckverband Kempten (780.000 Euro), Mittelbereitstellungen für den ersten Bauabschnitt der Quellsanierung in der Neumühle zur Sicherstellung der gemeindlichen Wasserversorgung (600.000 Euro) sowie weitere Planungskosten für die Sanierung und Umnutzung des alten Rathauses (350.000 Euro). Zur Unterstützung der Freilichtbühne werden 100.000 Euro aufgewendet, 60.000 für die Realisierung des Naturkindergartens in Krugzell. Die neu gegründete Gemeindeentwicklungsgesellschaft wird mir 50.000 Euro bezuschusst.

Froh über Planüberschuss

Für den laufenden Geschäftsbetrieb sei bei nahezu allen Einnahmepositionen erfreulicherweise von deutlich höheren Erwartungen auszugehen, so Kämmerer Heinle weiter. Eine Ausnahme bilden die Gewerbesteuereinnahmen. Sie sanken aufgrund des Wegzugs eines Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 200.000 Euro.

Zugleich seien im Verwaltungshaushalt durchwegs „sehr deutliche“ Ausgabensteigerungen zu verzeichnen, insbesondere durch tarifbedingt höhere Personalkosten (+367.000 Euro) und den zusätzlichen Personalbedarf im sozialen Aufgabenbereich, sowie durch die erheblich steigende Kreisumlage (+ 364.000 Euro).

Aus alledem ergebe sich ein „zwar rückläufiger, aber immer noch akzeptabler“ Planüberschuss in Höhe von 1.690.000 Euro, der als Eigenkapital für die Finanzierung der vielfältigen Projekte zur Verfügung stehe. „Wir können uns freuen, dass wir überhaupt noch eine Planzuführung hinbekommen“, unterstrich Heinle. Andere Kommunen seien hierzu nicht in der Lage. Vorrangiges Zeil sei die Sicherstellung des laufenden Geschäftsbetriebes.

Altusried: Darlehensaufnahme lässt sich 2025 nicht vermeiden

Angesichts des sehr umfangreichen und kostenintensiven Maßnahmenkatalogs und der laufenden Großprojekte ließe sich trotz des Zuführungsbetrags aus dem Verwaltungshaushalt, verschiedener zu erwartender Zuweisungen, Zuschüsse, Verkaufserlöse und trotz einer Rücklagenentnahme von 1,8 Millionen Euro eine weitere Darlehensaufnahme in Höhe von voraussichtlich 2,76 Millionen Euro „zwangsläufig nicht vermeiden“. Dies würde bedeuten, dass sich der Schuldenstand des Marktes Altusried bis Ende 2025 auf rund 30,7 Millionen Euro erhöhen könnte.

Eine Gemeinderätin betonte, die nicht vorherzusehende Kostenexplosion beim Rathausneubau sei frustrierend, man habe jedoch „an keiner Stelle fahrlässig gehandelt“. Bürgermeister Max Boneberger unterstrich, man sei in diesem Jahr noch Zwängen unterworfen. Die laufenden Großprojekte, die zugleich die größten Kostenbringer seien, müssten nunmal zu Ende geführt werden. Er appellierte an den Gemeinderat, zusammenzustehen. „Ich bin überzeugt, dass die Entscheidungen richtig gewesen sind. Mit der heuer fertig werden neuen Ortsmitte haben wir etwas Nachhaltiges geschaffen.“

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