„Kritische Situationen“ vor Edeka-Markt: Diese Nachbesserungen kündigt der Bürgermeister an
Mit der Verkehrssituation rund um den neuen Edeka-Markt sind viele Wolfratshauser unzufrieden. Nun haben sich die Fachbehörden für Nachbesserungen entschieden.
Wolfratshausen – Im Zuge des Baus des Loisachquartiers und des neuen Edeka-Marktes auf dem Grundstück des ehemaligen Baustoffhandels Kraft an der Sauerlacher Straße ließ die Stadt unter anderem eine Linksabbiegespur anlegen und neue Ampeln installieren. Nicht wenige Wolfratshauser sind mit der Verkehrssituation aber unzufrieden. Nun wird nochmal nachgebessert, kündigte Bürgermeister Klaus Heilinglechner in der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause des Gremiums an.
Verkehrsaufkommen ist geringer als erwartet
Die Verkehrsfachbehörden hätten sich „aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens zum neuen Edeka-Markt“ erneut mit dem Thema „Verbesserung der Verkehrssituation“ befasst, so der Rathauschef. Unter die Lupe genommen worden sei vor allem die Ampelschaltung als auch die Abkürzung, die Fußgänger zwischen Moosbauerweg und Edeka-Markt nehmen – direkt über die Sauerlacher Straße. Nun sollen im Auftrag des Staatlichen Bauamts Weilheim einige Änderungen vorgenommen werden. Das Ampelsignal für die aus Richtung S-Bahngleis kommenden Autofahrer, die über die Linksabbiegespur in die Edeka-Tiefgarage fahren wollen, „wird mit der Geradeausspur, aufgrund des hier sehr geringen Verkehrsaufkommens, gleichgeschaltet“.
Immer wieder „kritische Situationen“
Zudem hätten die Behördenvertreter festgestellt, dass Fußgänger und Radfahrer den Hinweis am nördlichen Fußweg („Radfahrer frei“) mehrheitlich ignorieren würden. Kaum jemand beachte das Rotsignal. Die Folge: Immer wieder komme es zu „kritischen Situationen“ mit Pkw, die aus der Edeka-Garage auf die Kreuzung rollen. „Aus diesem Grund soll auf das Signal für die querenden Fußgänger und Radfahrer auf der Nordseite des Fußweges verzichtet werden“, erläuterte Heilinglechner. Parallel werde die Tiefgaragenausfahrt mit einem „zweifeldigen Signalgeber“ (Rot/Gelb) ausgerüstet. Somit seien die Autofahrer künftig „nachranging“ gegenüber den Fußgängern und Radfahrern.
Die Verkehrskommission – Verkehrsbehörde, Landratsamt, Staatliches Bauamt Weilheim, Polizei – hat eine Ergänzung einer ,Fußgänger-Furt‘ auf der Westseite der Einmündung zum Moosbauerweg für sinnvoll erachtet.
Die dritte Änderung an diesem „Knotenpunkt“ ist nach Worten des Bürgermeisters eine neue Fußgängerquerung im Bereich des Edeka-Markts auf der Sauerlacher Straße. Die Verkehrskommission, bestehend aus Vertretern der Verkehrsbehörde, des Landratsamts, des Staatlichen Bauamts und der Polizei, sei zu dem Schluss gekommen: Eine zusätzliche „Fußgänger-Furt“ an der Westseite der Einmündung zum Moosbauerweg sei „sinnvoll“.
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Die Beobachtungen vor Ort hätten gezeigt, dass „der relativ kurze Umweg bis zur Fußgängerschutzanlage am Bahngleis“ vom Gros der Fußgänger „nicht akzeptiert wird“. Obwohl die wenigen Meter vom Edeka bis zur Ampelkreuzung am Gleis einen „Sicherheitsgewinn“ bringen würde. „Durch den Wegfall des getrennt signalisierten Linksabbiegers in den Edeka-Markt aufgrund der geringeren Besucherzahlen als angenommen wird jetzt die Möglichkeit geschaffen, dass der Fußgängerüberweg grundsätzlich auf beiden Seiten möglich geworden ist“, lautet der Beschluss in lupenreinem Amtsdeutsch.
Täglich rollen 15.000 Fahrzeuge über Sauerlacher Straße
Die neue Querungshilfe soll in der zweiten Jahreshälfte angelegt werden. Die Stadt übernimmt laut Rathauschef Heilinglechner die Kosten für die notwendige Bordsteinabsenkung auf der Südseite des neuen Fußgängerüberwegs „sowie die Umsetzung der taktilen Elemente für die sehbehinderten Personen“.
Rund 15 000 Fahrzeuge rollen täglich über die Sauerlacher Straße, sie ist eine der Hauptverkehrsachsen in der Flößerstadt. Für die Linksabbiegespur griff die Kommune tief in die Tasche: 780 000 Euro kostete die Gesamtmaßnahme, knapp 645 000 Euro schulterte die Stadt. Den Rest legte die Scherbaum-Unternehmensgruppe, Bauherrin des Loisachquartiers, zu dem 117 Mietwohnungen zählen, auf den Tisch. Im Herbst 2023 verkaufte die Unternehmensgruppe den Komplex wie berichtet an die „Invesco Real Estate“. Hauptsitz der börsennotierten Investmentgesellschaft Invesco ist Atlanta/USA. (cce)