Bauherr verkauft neues Loisachquartier in Wolfratshausen: Das ist der neue Eigentümer
117 Mietwohnungen, ein Edeka-Markt und eine Tiefgarage: Das ist das neue Loisachquartier ist Wolfratshausen. Nun hat der Bauherr den Gebäudekomplex östlich des S-Bahnhofs verkauft.
Wolfratshausen – Das neue Loisachquartier an der Sauerlacher Straße hat den Eigentümer gewechselt: Der Komplex, den die Scherbaum-Unternehmensgruppe aus Grünwald auf dem Grundstück des ehemaligen Baustoffhandels Kraft errichtet hat, „befindet sich nicht mehr in unserer Hand“, bestätigt Scherbaum-Geschäftsführer Frank Maiberger gegenüber unserer Zeitung. Das Loisachquartier östlich des S-Bahnhofs zählt nun zum Portfolio der „Invesco Real Estate“, Hauptsitz der börsennotierten Investmentgesellschaft Invesco ist Atlanta/USA.
Betreut wird das Loisachquartier – auf dem etwa 11 000 Quadratmeter großen Areal entstanden neben Mietwohnungen, ein Edeka-Markt sowie eine Tiefgarage – im Auftrag des Eigentümers von der Gebau GmbH, ein Immobiliendienstleister in Düsseldorf. „Die GmbH erbringt das kaufmännische, technische und buchhalterische Property Management“, informiert die Gebau in einer Pressemitteilung. „Property Management“ heißt unter anderem Vermietung – im konkreten Fall ist das aber nicht so: „Die Vermietung erfolgt weiterhin durch die Bartsch Immobilien GmbH in Wolfratshausen“, betont Julia Bartsch. Die Immobilienkauffrau weist auf die Bartsch-Homepage hin und stellt fest: Von insgesamt 117 Wohnungen seien bereits „mehr als 65 Prozent vermietet“.
„Kleine Investition“ in „einer deutschen Stadt namens Wolfratshausen“
Invesco Real Estate ist nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Immobilien-Investmentmanager mit einem verwalteten Immobilienvermögen von 87,4 Milliarden Euro. In einem Beitrag für ein Fachmagazin erklärt die US-Gesellschaft ihren Anlegern, warum sich die „kleine Investition“ von Invesco „in einer deutschen Stadt mit weniger als 20 000 Einwohnern namens Wolfratshausen“ auszahlen werde. Der Hauptvorteil aus Sicht des neuen Eigentümers besteht darin, dass das Objekt „an der S-Bahn liegt“ und die Landeshauptstadt München binnen 40 Minuten erreichbar sei. Mit Blick auf die Größe und Einwohnerzahl der Kommune spreche man genau genommen in Fachkreisen von „Kategorie 3“. Angesichts der Nähe zur Millionenmetropole München habe die Invesco allerdings „ins Einzugsgebiet der Kategorie 1 investiert“.
29 Mietwohnungen laut Städtebaulichem Vertrag einkommensgefördert
Zuletzt machte das Loisachquartier Schlagzeilen, weil die beiden Stadträte Dr. Hans Schmidt (Grüne) und Richard Kugler (Wolfratshauser Liste) beim Bürgermeister nachgehakt hatten: „Wo sind die Sozialwohnungen geblieben?“, die der Bauherr aus Grünwald zugesagt habe. Rathauschef Heilinglechner wollte sich öffentlich nicht zu dem Thema äußern.
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Der Immobiliendienstleister Gebau beteuert: „Auf Basis der einkommensorientierten Förderung wird ein Teil der qualitativ sehr hochwertigen Mietwohnungen vergünstigt angeboten.“ Bürgermeister Heilinglechner betont, dass es einen Städtebaulichen Vertrag zwischen der Kommune und dem Bauherrn gibt. In diesem Kontrakt seien 29 einkommensabhängig bezuschusste Wohnungen festgeschrieben. (cce)
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